Sanfte Renovierung in Portugal: Wie ein Midcentury-Gebäude seinen schicken Sixties-Charme behielt und dennoch zum gemütlichen Familien-Zuhause wurde.
Nur 45 Minuten von Lissabon entfernt befindet sich die charmante Kleinstadt Sintra, die für ihre romantischen Paläste und Schlösser, ihre reiche Geschichte und die üppige Landschaft rundum bekannt ist. Sattes Grün und atemberaubende Ausblicke umgeben auch dieses rustikal-moderne Haus, das in einen waldreichen Nationalpark eingebettet ist. Diese Umgebung und die Nähe zum Meer sorgen für viel natürliches Licht und Ruhe, was den Ansatz der Innenarchitektin Alicia Murphy bei der Renovierung des Gebäudes stark prägte. „Das Haus wurde in den 1960er-Jahren von dem portugiesischen Architekten Francisco da Conceição Silva entworfen, einer Symbolfigur der modernen Architektur in Portugal“, erklärt die Gründerin von Alicia Murphy Design. „Es ist weitestgehend in seinem ursprünglichen Zustand erhalten geblieben, was für die modernistische Architektur der Mitte des 20. Jahrhunderts ein seltener und bemerkenswerter Umstand ist.“ So war es von Beginn an Murphys Ziel, die originale Struktur zu respektieren, ihren architektonischen Charakter zu wahren und gleichzeitig die Innenräume zu modernisieren, um sie an den heutigen Lebensstil anzupassen.
Eindrucksvolle Architektur mit rustikalen Details
Die Eigentümer:innen – eine sechsköpfige amerikanische Familie, die von East Hampton auf Long Island nach Portugal umgezogen ist – legen viel Wert auf einen Lebensstil, der um Familie, Freund:innen und Reisen kreist. Daher war es für Alicia Murphy wichtig, ein Haus zu gestalten, das sowohl einladend als auch funktional ist, mit Räumen, in denen Freund:innen empfangen werden können und die gleichzeitig einen Ort der Ruhe bieten. Mit einer Wohnfläche von 300 Quadratmetern ist das Gebäude sehr geräumig. Es verfügt über fünf Schlafzimmer, vier Bäder und mehrere Wohnbereiche. Die ursprüngliche Raumaufteilung ermöglichte bereits einen fließenden Übergang zwischen den Räumen und gute Lichtverhältnisse dank großer Fenster. Aus diesem Grund bestand keine Notwendigkeit, den Grundriss zu überarbeiten. Markante architektonische Besonderheiten wie das tieferliegende Wohnzimmer, der imposante Steinkamin in doppelter Raumhöhe oder die Holztäfelungen und Balken, die die Authentizität des Hauses ausmachen, blieben natürlich erhalten.
Holz und Stein als roter Faden
„Das Projekt drehte sich hauptsächlich um das Einrichten“, sagt Alicia Murphy. „Da das Haus bereits in einem ausgezeichneten Zustand war, haben wir uns darauf konzentriert, die passenden Möbel auszuwählen und Kunstwerke und Objekte zu ergänzen, die dem Interieur Wärme und Persönlichkeit geben.“ Das Ziel der Interiordesignerin war es, der Essenz des Hauses treu zu bleiben und gleichzeitig den Geschmack und den Charakter der neuen Eigentümerfamilie einfließen zu lassen. Um harmonische Übergänge zwischen den Räumen zu schaffen und den bereits vorhandenen Bewegungsfluss zu erhalten, setzte sie Möbel als verbindende Elemente ein und spielte mit natürlichen und künstlichen Lichtquellen. Bei den Materialien wählte sie einen Mix natürlicher, strukturierter Oberflächen wie Leinen, Wolle, Holz und Stein, die mit der ursprünglichen Farbpalette des Hauses harmonieren. Die Farben sind bewusst hell und neutral gehalten, um mit dem vielen Tageslicht zu harmonieren: Während im Wohnzimmer Polstermöbel in sanften Weißtönen, wie das „Camaleonda“-Sofa, dominieren, zeichnen sich das Hauptschlafzimmer durch Wände in sandigem Beige und das Ess- und Wohnzimmer durch Böden in Erd- oder Steintönen aus. Die gedeckten Farbtöne bilden die Basis, der die Innenarchitektin kräftigere Akzente hinzufügte – im Fernsehzimmer beispielsweise marineblauen Wandfarbe und eine großformatige Fotografie von Petros Koublis.
Modernismus trifft auf zeitgenössischen Komfort
Die Möbelauswahl ist ein harmonischer Mix aus Vintage-Fundstücken, die von bewährten Adressen in New York und Europa stammen, und sorgfältig ausgewählten neuen Möbeln. Eine eklektische Atmosphäre, die authentisch statt inszeniert wirkt, und sowohl wohnlich als auch zeitgemäß ist. Für die Eigentümer:innen spielt auch Kunst eine wichtige Rolle – mit Werken von David Scheer, Petros Koublis und Giorgio Pasqualetti soll ein dynamischer Dialog zwischen Portugal und den Hamptons entstehen. Alicia Murphy ist es gelungen, ein einheitliches Konzept zu schaffen, das dennoch jedem Raum seine eigene Persönlichkeit lässt. Das Haus ist sowohl modernistische Zeitkapsel als auch gemütlicher Rückzugsort für die Familie. Vergangenheit und Gegenwart verschmelzen in einem warmen Minimalismus aus natürlichen Materialien, der das architektonische Erbe von Francisco da Conceição Silva gekonnt würdigt.
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