Für Ihre nächste Städtereise nach Lissabon: Das sind die kulinarischen Geheimtipps der AD-Redaktion

Unsere Redakteurin Anna Busch hat für Sie die besten Restaurants getestet und nimmt Sie mit auf eine sinnliche Reise, bei der Sie Lissabon kulinarisch ganz neu erleben werden – ein ganz persönlicher Reisebericht
Die besten Tipps für Ihre Städtereise nach Lissabon.
Julien Labrousse

Städtereise Lissabon: Diese Restaurants und Cafés müssen Sie besucht haben!

Schon lange habe ich mein Herz an Lissabon verloren. Die Stadt zieht mich seit meinem ersten Besuch, der schon mehr als zehn Jahre zurückliegt, magisch an. Was ich so sehr liebe? Lissabon ist immer in Bewegung. Jedes Mal hat es sich ein bisschen verändert. Jedes Mal entdecke ich ein neues Lokal. Jedoch ist sich die Metropole in einer Sache immer treu geblieben, und zwar in ihrer Gelassenheit und Aufgeschlossenheit. Vielleicht sind es aber auch die 321 Sonnentage im Jahr, die mit Surfer:innen gespickten Sandstrände in greifbarer Nähe oder die endlosen Streifzüge von einem Aussichtspunkt zum Nächsten über die sieben Hügel hinweg, auf denen die Stadt errichtet wurde, die sie zu meinem Sehnsuchtsort hat werden lassen. Der Slogan „I just came for the food“ ist gar nicht mal gelogen oder besser gesagt: Gerade deshalb kam ich immer wieder zurück.

Lernen Sie die Stadt Lissabon von ihrer kulinarischen Seite kennen

Im europäischen Vergleich erhält die portugiesische Küche oft nicht die Aufmerksamkeit, die sie eigentlich verdient hätte. Seit 2012 änderte sich das jedoch durch die Eröffnung des Fine-Dining-Restaurants „Belcanto“, in dem Chefkoch José Avillez landestypische Hausmannskost, wie Bacalhau und Sardinhas, auf ein neues Niveau hob, das mittlerweile zu zwei Michelin-Sternen und einem Platz auf der „50 Best“-Liste führte. Mit gutem Beispiel voran wagen sich nun immer mehr junge Köch:innen an ihr kulinarisches Erbe, erfinden es stets neu und modernisieren die doch sehr fleisch- und fischlastige Küche Portugals. Mein persönlicher Geheimtipp ist das kleine Restaurant „Taberna Sal Grosso“, das seine Gäste jeden Abend mit einer kleinen, täglich wechselnden Abendkarte verwöhnt. Ein Klassiker, den ich jedoch unverändert so mag, wie es das erste Rezept 1837 vorgibt, sind die Pasteis de Nata, Törtchen aus Blätterteig und Milchcreme. Mein Favorit gibt es in der „Manteigaria“. Um Ihren Liebling zu finden, müssen Sie sich natürlich einmal durch die ganze Stadt probieren, keine Frage.

Zu dem Kulturerbe der Stadt zählen mit Sicherheit auch die unzähligen Kioske, die über Parks, Aussichtspunkte und Plätzen verstreut liegen, immer mit dem besten Blick auf das Geschehen. Einst ein Ort für die tägliche Tageszeitung und einen schnellen Espresso, sind sie jetzt die Treffpunkte der Lissabonner und besonders beliebt bei Tourist:innen, die sich von dem anstrengenden Anstieg erholen wollen. Es ist nicht zu leugnen, dass es von Letzteren jedes Jahr mehr werden und die Ruhe der Stadt aufgemischt wird von aufgeweckten Besucher:innen, die in Scharen durch die Gassen drängen, doch die Gelassenheit lässt sich hier keiner nehmen!

Die besten Frühstück-Cafés für Ihre Städtereise nach Lissabon

Liebe geht ja bekanntlich durch den Magen, und es gibt keinen schöneren Weg, eine Stadt zu erkunden, als sie mit allen Sinnen zu erleben; von Café zu Kiosk zu schlendern, einen Drink mit Aussicht zu genießen und den Tag mit beispielsweise frischem Ceviche abzuschließen. AD nimmt Sie mit auf eine kulinarische Stadtführung, die glücklich macht! Hier meine persönlichen Lieblingslokale.

#1 „The Folks“, Santos

Keine zwei Jahre sind vergangen, als das erste Café „The Folks“ eröffnete, und schon gibt es vier weitere Ableger über die Stadt verteilt. Ob gehüllt in weichen Kissen (Santos) oder getunkt in ein Kobaltblau (Sé), alle bieten herrlichen Specialty-Coffee, obgleich alle unterschiedliche visuelle Konzepte verfolgen. Hier lässt es sich mit neuer Energie in den Tag starten.

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#2 „Comoba“, Cais do Sodre

Die Spuren des altehrwürdigen Stadthauses sind noch zu sehen, sie wurden nur in einen freundlichen Cremeton getaucht, dazu Terrazzo-Böden und ein verspiegelter Tresen. Viele Locals kommen hierher zum Arbeiten, ich aber liebe die kreativen Brunch-Optionen, die mit saisonal wechselnden Produkten von Erzeuger:innen der Region zubereitet werden. Meine Favoriten sind die Matcha-Pancakes mit frischen Beeren und von einer Cashew Creme getoppt oder die Galette, die mit Spinat, Ricotta, Süßkartoffeln, konfierten Champignons und vielem mehr gefüllt sind. Yummy!

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#3 „Acento“, Santa Cruz

Knallorange Akzente, ein verspiegelter Tresen und hohe Decken mit wuchtigen Betonbrocken machen das Café visuell aus, aber vor allem wegen des Specialty-Coffees ist es einen Besuch wert. Dazu einen baskischen Cheesecake oder ein Sandwich mit einer Zwiebel-Konfitüre, Pastrami und Spinat!

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#4 „Do Beco“, Santa Cruz

Bäckerei meets Brunch: Gerade die süßen Teilchen haben es mir hier angetan. Ob New York Rolls, gefüllt mit Erdnussbuttercreme, französisches Brioche mit Tonkabohneneis und Karamellsoße oder klassische Eggs Benedict, hier ist jedes Gericht eine Versuchung. Probieren Sie unbedingt auch den Espresso Tonic!

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#5 „Dramático“, Príncipe Real

Gar nicht dramatisch, sondern eher wie ein kleiner Kaffee-Spot mit Attitüde, hat er nur unter der Woche geöffnet. Ideal für einen schnellen Matcha Latte oder Espresso auf die Hand.

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#6 „Heim“, Santos

Dieses Café ist wirklich zu meinem zweiten Heim geworden, komme ich doch jedes Mal wieder hierher zurück. Glück hat, wer einen Sonnenplatz auf der Terrasse bekommen hat, aber vor allem die Frühstücksvariationen können sich sehen lassen. Ich liebe den French Toast mit Rührei, Speck, Guacamole, Feta, Rote Beete Humus und Erbsen.

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Cafés und Restaurants, perfekt für einen Lunch oder Snack in Lissabon

#1 „Pomme Eatery“, Príncipe Real

Das poppige Tafelgrün zieht einen förmlich ins Innere und hält sein Versprechen auf einen leichten, schnellen Lunch. Zu empfehlen ist das Stracciatella mit gegrillten Aprikosen und einem Apfeldressing oder das Oktopus-Carpaccio mit Kimchi- und Oliven-Mayo. Dazu ein Gläschen Cidre?

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#2 „La Malquerida“, Cais do Sodre

Hier gibt es nicht viel zu sagen, außer dass es die wohl besten Tacos al pastor außerhalb Mexikos gibt. Viva la vida!

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#3 „Pica Pau“, Príncipe Real

Portugiesische Hausmannskost auf hohem Niveau: Chefkoch Luis Gaspar bedient sich an den von Generation zu Generation weitergegebenen Familien Rezepten, spielt mit den Geschmäckern seiner Kindheit und serviert Klassiker wie Pastéis de Bacalhau oder Rissóis de Leitão. Probieren Sie sich durch die Tapaskarte gespickt mit portugiesischen Käse, Wurst und Delikatessen.

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#4 „Casa Reia“, Caparica

Das „Casa Reia“ ist zum einen ein etwas posher Beach-Club, aber das Lokal kann sich definitiv sehen lassen! Direkt am Strand mit Blick aufs Meer und ein paar Surfer:innen am Horizont ist das Restaurant entspannt mit Rattan-Möbeln eingerichtet und versprüht eine Leichtigkeit, die sich auch in den Gerichten wiederfindet, die raffiniert komponiert sind. Ideal zum Teilen ist der Salat mit Aubergine vom Grill, Datteln, Zitrusfrüchten und Pistazien oder das Tunfischtatar mit einem flüssigen Eigelb und frittierten Kartoffeln.

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Die besten Restaurants in Lissabon für ein unvergessliches Abendessen

#1 „Palacio do Grilo“, Beato

Aus dem verfallenen Palacio zauberte der Pariser Architekt Julien Labrousse ein Restaurant der Extraklasse, ist es doch Theater und Lokal zugleich. Die Gäste dinieren auf ausgefallenen Holzstühlen, alles Eigenentwürfe des Franzosen, um sie herum wirbeln Tänzer:innen und Schauspieler:innen herum, und auf den Tellern endet die Kreativität mitnichten. Beispiele: Fenchel-Salat mit Safran, Wasserkresse und filetierten Grapefruits oder Blumenkohl im Tempuramantel, dazu Rote Bete, Kohl und Sellerie. Ein wahrhaft magischer Ort.

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#2 „Rosamar“, Príncipe Real

Segelyacht oder Restaurant? Die nautischen Motive, typische Rattan-Möbel und das maritim anmutende Mural von Henriette Arcelin bieten den passenden Rahmen, um Seafood hochleben zu lassen. Alle Fisch-Fans sind hier definitiv goldrichtig! Vor allem die mit einer Vorliebe für Austern, die hier jeden Tag frisch angeboten werden.

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#3 „Magnolia“, Príncipe Real

Abends treffen sich viele Einheimische und Studierende rund um den Praça das Flores, auf ein Glas Wein im Park oder in den umliegenden Lokalen. An einem Eck des Platzes befindet sich die Weinbar „Magnolia“, die für seine kleinen Gerichte ist bekannt, die ideal zum Teilen sind. Hier lässt es sich aber auch den ganzen Tag aushalten, von Brunch über Lunch bis Dinner, bietet die Bar alles an. Highlight: Werfen Sie einen Blick auf die wunderschön gestaltete Decke, die dem Lokal seinen unvergesslichen Charme verleiht.

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#4 „A Cevicheria“, Príncipe Real

Wie es der Name schon vermuten lässt, ist es das Ceviche der Grund, weshalb das Restaurant von Kiko Martins so beliebt ist. Peruanisch at its best. Simpel, sich auf eine Wolke von frischem Ceviche und Pisco Sour legen und sich treiben lassen. Ein Traum.

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#5 „SEM“, Alfama

In dem Farm-to-Table-Restaurant wechseln die Degustationsmenüs nach Saison, und auch sonst wird versucht, alles zu verwerten und so wenig Abfälle wie möglich zu erzeugen. Dafür wird fermentiert, frische Zutaten komplett verkocht und alles von dem kürzest möglichen Weg bezogen. Lassen Sie sich überraschen von einem Acht-Gang-Menü, das sich simpel (Pilz und Kardamom oder Tamarillo und Zander) liest, aber wahre Gaumenexplosionen verspricht. Die Küche ist offen einsehbar und die Köch:innen zu beobachten lässt an die beliebte Serie „The Bear“ denken.

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#6„Prado“, Baixa

„Prado“ bedeutet übersetzt Wiese, und genau darum dreht es sich hier! Alle verwendeten Produkte kommen von Bauern aus der Region, von Gemüse über Fisch bis hin zum Wein, die Inhaber sind stolz, ein zu 100 Prozent portugiesisch erzeugtes Menü anbieten zu können.

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#7 „Lupita“, Cais do Sodre

Wenn zwei Brasilianer eine Pizzeria eröffnen, darf es auch mal Ananas als Topping sein. Die neapolitanischen Pizzen schafften einen wahren Hype in Lissabon, und die Plätze sind stets heiß begehrt. Zu ihrer Version der Carbonara reichen Marcelo Parente und Duda Ferreira vorwiegend Naturwein. Auch das Interior des kleinen Ecklokals kann sich sehen lassen: Stuck an der Decke, Terrazzoböden und hellblaue Metalltischchen und Stühle sind das einfache Rezept für einen gefragten Ort.

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#8 „Frou Frou“, Avendia

Fernost trifft auf Abba: In dem von Jean-Philippe Demeyer gestalteten Restaurant „Frou Frou“ tanzen zwei Welten ausgelassen miteinander und verschmelzen zu einem aufregenden kulinarisch-ästhetischen Gesamterlebnis. Das Türkis der komplett mit Fransen versehenen Wände etwa und die blau lackierte Decke symbolisieren die Lidschatten von Agnetha und Anni-Frid; das üppige Drachenmotiv des eigens entworfenen Teppichbodens findet sich als Wolken- und Lotus-Stickerei auch auf den kaisergelben Sofapolstern. Und zu Klängen von Sounddesigner Hovannes K. kredenzt Küchenchef Ku Yan Onn chinesische Avantgarde-Cuisine.

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Die besten Bars in Lissabon

#1 „Javá“, Cais do Sodre

Der Eingang, ein gläserner Aufzug, ist gar nicht so leicht zu finden, liegt er doch versteckt in einem Innenhof. Die Bar „Javá“ dagegen ist kein Geheimtipp mehr, da ihre Dachterrasse einen beeindruckenden 180-Grad-Blick über den Fluss Tejo und die Stadt verspricht. Auch das Interieur lässt sich sehen und wurde von dem jungen Studio Pim gestaltet. Nach einem Aperitif in atemberaubender Sonnenuntergangsstimmung verlagert sich das Geschehen in den Innenbereich, in dem vorwiegend die Küche der Levante serviert wird und wunderbar zum Teilen ist. Mein Highlight war die mit Kardamom parfümierte Feta-Brulée mit Minze, Birnenkompott und Walnüssen.

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#2 „O Pif“, Anjos

Diese Weinbar bietet nicht nur Roséwein an, sondern ist komplett in ein zartes Rosa gehüllt. Natürlich stehen auch Weiß-, Rot- und Schaumwein auf der Karte. Alle aus Portugal und von kleinen Erzeuger:innen kuratiert. Dazu wird natürlich eine Selektion von Käse und leckeren Kleinigkeiten gereicht. Ein wahr gewordenes (pinkes) Schlaraffenland für den Start in den Abend und auch zum Versacken.

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#3 „Uni Cocktail“, Príncipe Real

Das kleine Spaceship von Constança Cordeiro bietet Raum für maximal neun Leute, von daher sind die Plätze heiß begehrt. Klassische Cocktails gibt es hier keine, dafür einzigartig komponierte Kreationen, die unvergessen noch nachhallen. Cordeiro: „Die Idee war, einen Drink mit zehn bis 15 Zutaten zu entwickeln, bei dem keine der Star auf der Bühne ist, sondern alle als eine Art Orchester zusammen einen neuen Geschmack erzeugen.“ Beam me up, Scotty.

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#4 „Liquid Love“, Mouraria

Liebe regiert die Welt und hier die Welt der Cocktails. Das Duo Cheila Tavares und Semi M’zoughi zelebrieren in der an einer italienischen Stuzzicheria inspirierten Bar im Achtzigerjahre-Charme die Aromen ihrer Heimatländer. Die Gewürze Tunesiens treffen auf die Lebenslust der Italiener (Semi) und die Geschmäcker Portugals auf die Exotik der Inseln rund um Kap Verde (Cheila). Drinks einfach zu Verlieben also!

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