Renovierung im Scandi-Style: So gestaltete die Interiordesignerin Annalise Taft-Gersten ein Sommerhaus aus den 50er-Jahren nach dem Motto „Weniger ist mehr“ völlig um.
An Renovierungs-Skills mangelt es diesem Power Couple nicht – im Laufe der Jahre haben die Interiordesignerin Annalise Taft-Gersten und ihr Ehemann James Gersten, Gründer des Beratungsunternehmens Silver Street Hospitality, eine ganze Reihe von Umgestaltungen durchgeführt: ein Landhaus in Connecticut aus dem Jahr 1900, in das sie Londoner Charme einfließen ließen, ein Midcenutry-Juwel, das für Veranstaltungen konzipiert wurde, und zwei New Yorker Apartments in historischen Gebäuden. Im vergangenen Jahr beschloss das Paar, sich neu auszurichten; die beiden verkauften all ihre bisherigen Wohnsitze und verwandelten eine einstige Anlageimmobilie in den Hamptons, in Sag Harbor, in ein Zuhause für immer. Da die Tochter von Annalise Taft-Gersten und James Gersten inzwischen am College studiert und ihr Sohn ein Internat besucht, schien der Zeitpunkt perfekt, sich ein neues Nest zu schaffen.
Sommer-Flair trifft Scandi und jede Menge Licht
Das in den 1950er-Jahren erbaute Haus mit Holzschindeln war ursprünglich eher ein Sommerhaus als ein Ort, der sich das ganze Jahr über als Wohnsitz eignet. Annalise Taft-Gersten orientierte sich an der klassischen Cottage-Ästhetik, die sie mit dem Scandi-Style auf ihre ganz persönliche Art und Weise kombinierte, beeinflusst vom zauberhaften Licht Long Islands, das Künstler:innen wie Leslie Sokolow, David Salle, Jackson Pollock und Lee Krasner inspiriert hat. In seinem Gedicht „In the Hamptons“ von 1972 beschreibt der Schriftsteller John N. Morris es treffend als „klar wie Gin“.
„Das Licht und die Privatsphäre des Grundstücks haben uns einfach begeistert“, erklärt die Interiordesignerin. Als Taft-Gersten begann, sich mit dem herrlichen Tageslicht auseinanderzusetzen, beschloss sie, eine umfassende Renovierung vorzunehmen. Diese sah eine Verkleinerung des Hauses vor, bei der jeder Zentimeter der verbliebenen rund 204 Quadratmeter strategisch genutzt werden sollte. „Es fühlt sich leichter an und ist weniger verschwenderisch“, so die Designerin. „Man füllt die Räume nicht mit etwas, weil sie gefüllt werden müssen; man wohnt mit den Dingen, die man auch liebt.“ Der dauerhafte Umzug in die Hamptons verschaffte Taft-Gersten auch den Vorteil, in der Nähe zu ihres, unter anderem, in Sag Harbor ansässigen Interiorstudios The 1818 Collective zu sein, das sie zusammen mit Kristin Fine gegründet hat.
Neue Farben und mehr Öffnungen
Die Interiordesignerin arbeitete mit Rimland Construction zusammen, um neue Fenster einzubauen, die bereits vorhandenen zu vergrößern, den Grundriss zu öffnen und eine Farbpalette zu schaffen, die sich vom eher traditionellen Sag-Harbor-Stil unterscheidet. „Ich wollte, dass es sich ein wenig verträumt anfühlt und die Farben der Sonnenstrahlen einfängt, die sich im Laufe des Tages in Gold- und Cremetönen abwechseln. Gleichzeitig habe ich alles mit verschiedenen Texturen und Stoffen in sanften Neutrals überlagert.“
Die cremefarbenen Kaschmirvorhänge von ALT for Living im Wohnzimmer harmonieren mit dem Couchtisch aus Eichenholz und Vintage-Sesseln von Fritz Hansen, die mit einem cognacfarbenem Mohairsamt von ALT for Living bezogen wurden. Taft-Gersten täfelte alle Wände mit breiten Holzlatten, die im Anschluss noch lasiert wurden, wobei die Wärme der Maserung erhalten blieb. Die originalen Deckenbalken, die von einer Stahlkonstruktion gestützt werden, bringen die Architektur des Hauses zur Geltung und geben dem Raum einen rustikalen Touch.
Luxus-Flair und sanfte Töne
Um Platz für ein gemütliches Hauptschlafzimmer im Obergeschoss zu schaffen, erweiterte Annalise Taft-Gersten das Haus auf der Rückseite um eine Gaube, in der großzügige Schränke, eine Sitzecke und ein luxuriöses Badezimmer untergebracht wurden. Das Bad zeichnet sich durch eine Marmor-Badewanne, Messingdetails an der Dusche und viel natürliches Licht aus – die Inspiration geht auf die Arbeit von James Gersten mit Luxushotels wie „Six Senses“ und „Auberge Resorts“ zurück.
Das Schlafzimmer des Paares – das in Elfenbeintöne und weiche Texturen gehüllt ist – wirkt wie eine Oase der Ruhe. Taft-Gersten platzierte am Fenster ihren Lieblings-Vintage-Sessel von Marco Zanuso, in dem sie problemlos von zu Hause arbeiten kann. Ergänzt wurde die Einrichtung um ein Paar Keramik-Beistelltische der Designerin Olivia Cognet.
Die Küche als Ort zum Beisammensein
Das Herzstück des Hauses ist jedoch die Küche. Da das Paar an den Wochenenden regelmäßig Gäste empfängt, wurde während der Gestaltung ein besonderer Fokus auf den Wohn- und Essbereich gelegt. „Wir haben festgestellt, dass wir immer an dem Tisch sitzen, der am günstigsten zur Küche liegt“, sagt Taft-Gersten. Anstelle eines formellen Esszimmers richtete die Interiordesignerin einen Essbereich mit einem großen Holztisch von Guillerme et Chambron und Midcentury-Stühlen aus Leder und Stahl ein, der sich sowohl für Treffen im kleinen Kreis eignet, als auch Platz für bis zu zwölf Personen bietet.
Den Essbereich prägt eine maßgefertigte Eckbank, die mit Kork bezogen ist – eine natürliche, strapazierfähige Polsterung, die mit einem feuchten Schwamm leicht gereinigt werden kann und sich anfühlt und so aussieht wie Leder (jedoch ohne die aufwendige Pflege). Im Stauraum unter der Sitzbank ist das Porzellangeschirr des Paars leicht zugänglich verstaut.
„Das Ganze zu verschlanken, war sehr befriedigend. Wir haben das Haus akribisch restauriert und mit viel Bedacht gestaltet“, sagt James Gersten. „Und es verfügt über alles, was wir uns gewünscht haben: einen Kamin, eine Feuerstelle, einen Pool, eine Sitzecke im Freien, ein schönes Schlafzimmer und einen Ort, an dem wir beide arbeiten können. Es hat alles, was wir brauchen.“
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Zuerst erschienen bei AD USA.










