Flur gestalten: Die cleversten Tipps und Ideen für ein gelungenes Entree

Flur gestalten: Mit diesen Tipps und Ideen verwandeln Sie Ihren Eingangsbereich in ein gelungenes Entree.

Hereinspaziert! Sie wissen ja, der erste Eindruck zählt. Und Ihr Eingangsbereich ist der Auftakt für Ihr Zuhause. Das Entree begrüßt Ihre Gäste und – vergessen Sie nicht! – es empfängt auch Sie. Und das oft mehrfach täglich. Deshalb verdient der Flur es, dass wir über seine Funktion und seinen Look etwas genauer nachdenken. Die erste Maßnahme auf dem Weg zum gelungenen Empfang: Betrachten Sie den Eingangsbereich nicht nur als reine Durchgangszone, sondern als vollwertigen Raum. Hier darf gezaubert werden; mit gekonnt gesetzten Sichtachsen, einladenden Materialien und einem Vorgeschmack an auserwählten Gegenständen, die Ihren Stil ausdrücken und Besucher in Ihre Welt einführen.

Flur gestalten: Die besten Tipps für den Eingangsbereich

Ob großzügig geschnitten oder schmal und fensterlos, der Flur ist eine anspruchsvolle Zone: Er braucht eine Infrastruktur! Ist für eine Garderobe gesorgt, gibt es Platz für Regenschirme und Schlüsselbund und ist gewährleistet, dass Sie Ihre Siebensachen wiederfinden, bevor Sie das Haus verlassen, haben Sie alles richtig gemacht.

In Bezug auf die Lichtgestaltung gilt: Die Mischung macht’s! Wir empfehlen eine Kombination aus Deckenlicht, dessen Kraft auch die mitternachtsblauen Handschuhe von den schwarzen unterscheiden lässt, und dimmbaren Wandleuchten (die sind übrigens auch platzsparend). Denn: Neben einem hellen, funktionalen Licht, ist auch eine ebensolche Lichtquelle empfehlenswert, die eine behagliche Stimmung schafft – gerade wenn der Flur durch mehrere Zimmer zugänglich und einsehbar ist. Statt in ein schwarzes Loch wird der Blick somit in eine sanft illuminierte Kulisse gelenkt.

Im Idealfall verschwinden Jacken, Mäntel und Kleinteiliges hinter Schrankwänden. Doch damit das Entree nicht den Charme eines Ankleidezimmers annimmt, sollten neben der praktischen Schrankwand auf jeden Fall Objekte zum Einsatz kommen, die wohnlichen Charakter haben, wie eine schöne Konsole, ein dekorativer Schirmständer und besagte Sitzgelegenheit. Wer jedoch keinen Platz für die große Schranklösung hat, kann sich mit Garderobenständern, Haken und Kleiderstangen behelfen.

Garderobenständer und Haken sind platzsparende Aufbewahrungslösungen für Jacken, Mäntel und Co.

Volker Conradus

Ein Stuhl, Sessel oder eine Bank wirkt per se gemütlich und gibt dem Flur einen einladenden Charakter. Darüber hinaus ist eine Sitzgelegenheit zum Schuhe anziehen schlicht sehr praktisch. Vom coolen Design-Klassiker, der im kleinen Flur als Solitär einen Auftritt hat, bis zur opulenten Polsterbank, wie man sie in einem Grandhotel erwarten würde, ist alles erlaubt.

Bei Spiegeln lässt sich ganz allgemein sagen: Size does matter! Ein großer Spiegel ist ein Hingucker und kann auch in kleinen Fluren zum spektakulären Centerpiece avancieren. Ein opulentes Schmuckstück mit Goldrahmen beispielsweise kann als Kontrast zu einem minimalistischen Hintergrund oder auch als Teil einer eklektischen Mischung viel hermachen. Wer jedoch einen aufgeräumten, cleanen Look bevorzugt, passt den Rahmen farblich ans Mobiliar an, sodass sich der Spiegel optisch einfügt. So oder so: Gerade in kleinen oder schmalen Fluren wirken Spiegel Wunder und lassen den Raum im Nu größer erscheinen.

Stauraum im Flur bietet ein verspiegelter GArderobenschrank.

FRANZ GRUENEWALD

Seien Sie ein Pedant und geben Sie jedem regelmäßig benutzen Gegenstand einen designierten Platz: Schlüsseln, Sonnenbrillen, Ladekabeln, Post. Gruppieren Sie dafür Körbe, Tabletts, Schalen und Hutschachteln. Erlaubt ist, was gefällt. So wirken auch die profansten Dinge auf einmal schön inszeniert.

Gerade in Altbauten sind Flure oftmals lang und schmal – und benötigt daher extra viel Zuwendung. Ordnung ist hier Pflicht. Denn Schuhe, Kleiderberge und Körbe mit Pfandflaschen machen kleine Flure zum unschönen Hindernis-Parcours. In Sachen Einrichtung sind geschlossene Stauraummöbel von Vorteil, welche flächig und damit ruhiger wirken.

Ruhige Farben und klug versteckter Stauraum im Flur der Wohnung, die Antonius Schimmelbusch einrichteten.

Ragnar Schmuck

Von breiten Teppichen wiederum sollten Sie Abstand halten. Wählen Sie lieber einen schmalen Läufer oder denselben Bodenbelag wie im übrigen Wohnraum – ein zu großer Teppich macht den Raum nur kleiner. Damit der Schlauchflur außerdem nicht zur ungeliebten Durchfahrtsstraße wird, schaffen Sie kleine Showstopper, etwa eine schmale Konsole, Wandleuchten, Kunst. Ordnen Sie die Garderobe, eine Sitzgelegenheit und alle weiteren Möbel nach Möglichkeit auf einer Seite des Flures an, das wirkt weniger chaotisch. Und: Investieren Sie in Nischen. Jede räumliche Nische ist ein potenzieller Stauraum und lässt sich mithilfe von Einbauten oder passenden Möbeln nutzen.

In kleinen Räumen sind Maßanfertigungen von Vorteil, die jeden Zentimeter ausnutzen – auch in der Höhe.

Ragnar Schmuck

Große Eingangsbereiche müssen über die reine Funktion des Kleider-Aufbewahrens hinaus gehen – was auch der Grund ist, weshalb Sie bei der Möblierung gerne übertreiben dürfen. Statt eines Stuhls kann eine Bank oder ein Sofa als Sitzgelegenheit dienen, der Lüster an der Decke wiederum kann gar nicht dramatisch und groß genug sein. Wenn es der Grundriss erlaubt, stellen Sie, wie in großen Palästen oder auf Landsitzen, einen Tisch in der Mitte auf. Mit Blumen, Fotos und Schlüsselschale bestückt setzt er einen wohnlichen Akzent. Eine Skulptur oder ein skulpturales Möbelstück in der Raummitte gibt dem Auge halt und lässt den Raum noch größer erscheinen. Darüber hinaus ist bei der Gestaltung eines großen Flures ein starkes Oberlicht ein Muss, das durch anderweitige Lichtquellen ergänzt wird. Wer mag, kann das Volumen außerdem mit expressiven Tapeten oder Wandfarben betonen.

In dem Zuhause von Judith Data bietet eine maßgefertigte Schranklösung Stauraum und Sitzgelegenheit zugleich.

Volker Conradus

Kunst und Vintage-Möbel verleihen dem Eingangsbereich einen wohnlichen Charakter.

Volker Conradus

In Sachen Wandgestaltung ist im Flur grundsätzlich alles erlaubt, doch gibt es einige Rahmenbedingungen, die die Farbwahl einschränken können, wie die Größe oder die Zufuhr an Tageslicht. Ist der Flur beispielsweise klein und düster, sollten Sie auf helle Töne zurückgreifen. Das schafft optisch Großzügigkeit und Weite. Schmale Flure hingegen profitieren von einer Akzentwand an der Stirnseite des Raumes, die sie in eine auffällige Farbe tauchen können. Große Flure mit ausreichend Lichtzufuhr wiederum wirken mit einem dunklen Wandanstrich besonders elegant.

Der Eingangsbereich der Modefotografin Theresa Kaindl erstrahlt rundum in rosa.

Julius Hirtzberger

Um dem Eingangsbereich eine Prise Wow zu verleihen, können Sie ebenso eine Tapete in Betracht ziehen. Für große Wandflächen bieten sich großflächige Muster an, in kleinen Räume eignen sich gleichmäßige, kleinteilige Dekore. Wer ein zusätzliches Highlight setzen möchte, streicht Türen und Sockelleiste mit der Grundfarbe der Tapete – das ergibt ein harmonisches Gesamtbild.

Ein Großteil aller Flure sind dunkler als der Rest der Räume im Haus. Greifen Sie daher auf schattenliebende Pflanzen zurück, die mit wenig Licht auskommen. Dazu gehört Efeu oder eine robuste Palmenart, auch das Fensterblatt (Monstera) stellt einen unkomplizierten Mitbewohner in dunklen Zimmern dar. Besonders anpassungsfähig ist außerdem der Bogenhanf. Er kommt mit hellen und dunklen Räumen klar, mit trocken oder feuchten Umgebungen – quasi unverwüstlich!

AD-Stilschule: Die Interiorprofis von Antonius Schimmelbusch verraten, wie man stilvoll einen Flur einrichtet