Gilmore Girls: Mit dieses 10 Gestaltungselementen gelingt das gemütliche Interior der ikonischen Herbstserie.
Der Herbst, die Zeit der Kürbissuppen, der kuscheligen Pullovern und der langen Waldspaziergänge, aber auch die perfekte Jahreszeit für hemmungsloses Comfort-Bingen – was so viel bedeutet, wie eine alte Serie, die man bereits in- und auswendig kennt, erneut am Stück zu schauen. Warum wir das tun? Weil es bequem ist, weil es vertraut ist und weil es uns beruhigt. Durch die großen Auswahlmöglichkeiten, die diversen Streaming-Dienste uns bieten, kann so etwas wie ein „Paradoxon der Wahlmöglichkeiten“ entsteht: Je mehr Wahlmöglichkeiten wir zur Verfügung haben, desto schwerer kann es fallen, eine endgültige Entscheidung zu treffen, so Psychologe Berry Schwartz. Sich eine altvertraute Serie hingegen zum x-ten Mal anzusehen, kann sich anfühlen, wie nach Hause zu kommen. Dabei gibt es ein Haus, in das, insbesondere im Herbst und Winter, etliche Zuschauer:innen jedes Jahr aufs Neue zurückkehren. Eine der erfolgreichsten Netflix-Serien, und das, obwohl ihre letzte Folge bereits 2007 abgedreht wurde, ist „Gilmore Girls“ rund um das Mutter-Tochter Duo Lorelei und Rory Gilmore (gespielt von Lauren Graham und Alexis Bledel), die in der fiktiven Kleinstadt „Stars Hollow“ in Connecticut leben. Die Streaming-Zahlen der Serie schnellen vor allem in Herbst und Winter in die Höhe, kein Wunder, wo doch alles an der Serie Herbst zu rufen scheint.
Warum „Gilmore Girls“ die perfekte Herbstserie ist
Schauplatz ist die fiktive Kleinstadt Stars Hollow in Connecticut, die sich durch ihre skurrilen Persönlichkeiten und saisonalen Festivitäten wie dem Herbstfest, dem Winterkarneval, dem Weihnachtsumzug oder dem Knit-a-thon (einem Strick-Marathon) auszeichnet. Hier leben Lorelei und Rory Gilmore und wirken, obwohl sie sich ausschließlich von Kaffee, Süßigkeiten und Pizza ernähren, ausgesprochen quirlig und lebendig. Die Dialoge der Serie sind schnell und ironisch, aber – und hier kommt der Comfort-Faktor ins Spiel – niemals zynisch. Die alleinerziehende Mutter Lorelei, die bereits mit 16 schwanger mit Rory aus ihrem wohlhabenden Elternhaus auszog, lebt ein gleichermaßen unkonventionelles wie kleinstädtisches Leben. Zu ihrer ehrgeizigen Tochter Rory, deren größtes Ziel es ist, in Harvard zu studieren, pflegt sie ein sehr liebevolles, beinahe freundschaftliches Verhältnis. Die beiden wohnen in einem gemütlichen, chaotischen Haus.
„Gilmore Girls“-Interior: 10 wichtige Elemente
Lorelei Gilmore könnte man als eine Art Interior-Anti-Heldin bezeichnen. Ihre Möbel sind etwas altmodisch, ihr Kühlschrank (der eh meist leer ist) macht sonderbare Geräusche. In Wohn- und Schlafzimmern treffen Blümchen-Schirmlampen auf Rüschenvorhänge, es liegt immer Kleidung und Krimskrams herum. Ihr Zuhause wirkt wie ein etwas aus der Kontrolle geratenes Puppenhaus. Es gibt immer wieder Stilbrüche, Serien-Fans haben sicherlich das schreckliche Clown-Kissen bemerkt, das regelmäßig auftaucht, oder die Schirmleuchte, deren Fuß aus drei Affen besteht. Die Affen-Leuchte kaufte sich Lorelei von dem Geld, das die durch den Verkauf von kostbaren Baccarat-Kristall-Kerzenständer macht – ein Geschenk ihrer Mutter, zu der sie ein schwieriges Verhältnis hat. Und dennoch ist ihr Haus ein (fiktiver) Ort, an den sich jedes Jahr Millionen von Menschen an den Bildschirmen hinsehnen und an dem sie sich besonders wohlzufühlen scheinen. Wir haben uns das Haus der Gilmore Girls etwas genauer angesehen, um ausfindig zu machen, was seinen ganz besonderen Charme ausmacht. Holen Sie sich eine heiße Tasse Kaffee, und es kann losgehen!
Ein immer wiederkehrendes Stilelement des Hauses sind Blümchenmuster. Sie vermitteln ein Gefühl von Geborgenheit, erinnern an traditionelle, ländliche Wohnstile und schaffen eine nostalgische Atmosphäre, die gut zu den Themen der Serie passt. Blümchenmuster werden oft mit Weiblichkeit assoziiert. In einer Serie, die stark auf weibliche Beziehungen und Erfahrungen fokussiert ist, verstärken diese Muster das feministische Element des Designs. Sie unterstreichen die Stärke der weiblichen Charaktere und deren Bindungen. Blümchenmuster können aber auch als Hommage an vergangene Designtrends interpretiert werden, was den nostalgischen Charme der Serie verstärkt.
Eines der wichtigsten Elemente der Szenenbilder in „Gilmore Girls“ ist das Licht, insbesondere Tisch- und Wandleuchten. Das „große“ Deckenlicht wird selten eingeschaltet, lieber eine Handvoll Schirmleuchten, die wesentlich zur gemütlichen und einladenden Atmosphäre beitragen, die die Serie prägt. Durch die Kombination von verschiedenen Lichtquellen wird eine harmonische Szene erzeugt, die sowohl Intimität als auch Komfort ausstrahlt – perfekt für die emotionalen Momente zwischen Lorelai und Rory.
Glatte, sleeke Materialien wie Stahl oder Glas findet man bei den Gilmore Girls kaum. Dafür viel Holz, meist in dunklen Tönen. Die Verwendung von Holz in Möbeln, Fußböden und dekorativen Elementen vermittelt ein Gefühl von Gemütlichkeit und Tradition und trägt maßgeblich zur warmen, einladenden Atmosphäre der Räume bei. Die natürliche Textur des Holzes sorgt visuell für Wärme, was erneut den emotionalen Moment der Serie unterstreicht.
Ebenso wie in der Welt der Gilmore Girls kaum glatte, spiegelnde Materialien zu finden sind, gibt es auch selten scharfe Kanten. Im Gegenteil: Möbel, Türen und Fenster sowie Durchgänge sind meist nicht rechtwinklig, sondern mit sanften Bogen gestaltet. Diese Bogen verleihen den Räumen eine weichere und elegantere Ausstrahlung. Wie dieser Artikel erläutert, bevorzugt das menschliche Auge keine strengen, akkuraten Linien, sondern eher leicht gebogene, abgerundete Formen – so eine Studie der Universität Toronto. Laut dieser Studie erzeugt das Betrachten von Kurven im Vergleich zu scharfen Kanten ein Gefühl von Sicherheit in unserem Gehirn.
In der ersten Staffel findet sich in Rorys Zimmer ein leuchtend roter Bean-Bag-Chair, der einen der eingangs erwähnten Stilbrüche darstellt. Eine moderne Alternative dazu sind die tierischen Sessel aus der „The Ark“-Kollektion, die Bottega Veneta 2024 für Zanotta entworfen hat. Diese Kollektion umfasst Sitzsäcke in 15 Tierformen, inspiriert vom legendären Sacco-Stuhl, und besteht vollständig aus Leder. Durch ihre Bodennähe bietet das Sitzen auf ihnen eine ganz neue Perspektive. „Ich hoffe, dass dieses Gefühl des Staunens jedes Mal aufkommt, wenn man ihnen begegnet – sei es zu Hause oder anderswo“, erklärt Matthieu Blazy, Kreativdirektor von Bottega Veneta. Für Rory und Lorelai stellen sie zudem eine gute Alternative zu einem Haustier dar – schließlich ging ihr Hamster in ihrer Obhut kläglich zugrunde.
Warum Kissen gemütlich sind, müssen wir wohl nicht weiter erläutern. Im Gilmore-Haus findet man sie jedenfalls in großen Mengen. Die Vielfalt an Farben, Mustern und Texturen spiegelt die lebendige Persönlichkeit der Charaktere wider und schafft ein einladendes Ambiente. Für die langen Filmabende auf der Couch sind sie ein Must-have!
Auch Plaids und kuschelige Decken finden sich en masse im Gilmore-House. Ständig schläft jemand in der unmöglichsten Position ein, beim Lesen, beim Lernen am Küchentisch oder vor dem Fernseher – und wird dann mit einem flauschigen Plaid zugedeckt. Besonders kuschelig, leicht und gleichzeitig voluminös sind Plaids aus Mohair.
Die Kaffeeliebe der Gilmore Girls ist ein zentrales Element der Serie und spiegelt die enge Beziehung zwischen Lorelai und Rory wider. Kaffee ist nicht nur ein Getränk, sondern ein Lebensstil, der ihre Gespräche und täglichen Rituale prägt. Kaffeetassen symbolisieren diese Leidenschaft und sind oft in den Händen der Protagonistinnen zu sehen, während sie sich über das Leben austauschen – zu Hause oder in „Luke’s“-Diner, dem sozialen Treffpunkt in Stars Hollow.
„Gilmore Girls“ ist eindeutig eine Herbst- und Winterserie, aber dennoch sind ein wichtiger Bestandteil der Szenenbilder, sei es in Lorelais Haus, im Haus ihrer Eltern sowie im „Inn“, das sie leitet, frische Blumen. Ein locker gebundener Strauß in herbstlichen Tönen mit Gräsern und Blättern macht sich auch in der kalten Jahreszeit gut.
Lichterketten sind ein bedeutendes Stilelement in Stars Hollow, da sie eine festliche und gemütliche Atmosphäre schaffen, die den Charme der Kleinstadt unterstreicht. Die vielen kleinen Lichtpunkte in der Dunkelheit verleihen den Szenen eine nostalgische und romantische Note, die perfekt zu den Schlüsselthemen der Serie, Freundschaft, Familie und Gemeinschaft, passt. Sie sind beinahe überall zu sehen, insbesondere während der legendären Standfeste im Herbst und in der Weihnachtszeit.







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