Umbau in Paris: So wurde eine baufällige 27-Quadratmeter-Wohnung zum hellen, einladenden Rückzugsort (mit viel verstecktem Stauraum).
„Es war eine kleine Zweizimmerwohnung mitten im Zentrum von Paris, sehr heruntergekommen, in der zweiten Etage eines Hauses mit Blick auf den Innenhof, zwischen dem Viertel Montorgueil und dem Quartier de Bonne-Nouvelle“, erzählt der Architekt Joshua Florquin, Gründer des in Paris und Gent ansässigen Architekturbüros Florquin Studio. „Der Eigentümer wollte die Hälfte des Jahres dort wohnen und im Sommer auch sein kleines Kind zu sich holen. Er hatte sich den Ort daher als eine Art Mini-Hotelsuite vorgestellt, mit dem größtmöglichen Komfort, viel Stauraum, ein paar raffinierten Details und mediterranen Farbtönen.“
Florquin Studio behielt deshalb die Aufteilung in zwei Zimmer nicht bei, sondern entschied sich für einen offenen Raum. Um diesen zu gliedern, wurde eine Empore geschaffen, auf der ein Kingsize-Bett platziert ist, das von beiden Seiten über Stufen zugänglich ist. „Wir haben Stauraum darunter versteckt, um den Platz und die Funktionalität zu maximieren und gleichzeitig eine schlichte und elegante Optik zu erhalten, mit kleinen Ecken, in denen man sich ausruhen und unterhalten kann, oder Stufen, auf denen man ein Buch lesen kann.“ Durch die räumliche Abgrenzung war es möglich, unterhalb des Betts ein zwei Meter breites Sofa unterzubringen, das als Sitzecke dient und für das Kind des Eigentümers in einen gemütlichen Schlafplatz umfunktioniert werden kann. Das thronende, großzügige Bett unterstreicht geschickt das gewünschte Hotelzimmer-Flair.
Umbau für mehr Helligkeit und offene Strukturen
Der Schlafbereich ist durch die Empore klar abgegrenzt, aber doch mit dem Wohn- und Essbereich verbunden. Gegenüber der Sitzecke richtete Florquin Studio einen Essplatz mit maßgefertigtem Tisch aus rotem Travertin und roten Bruno-Rey-Stühlen aus Buche ein. Das farbige Ensemble wurde mit einer niedrigen Sitzbank mit integriertem Stauraum kombiniert, die optisch an die Küche aus heller Eiche und Travertin angelehnt ist – ein mediterraner Stil mit sandigen, erdigen Tönen, die in Einklang mit den beigefarbenen Kalkwänden stehen. Der Tisch dient sowohl als Arbeits- als auch als Esstisch und lädt zum geselligen Beisammensein ein. Das Design aus Naturstein wirkt hochwertig und gleichzeitig einladend – ganz im Stil einer Mini-Hotelsuite.
Mit der Kombination aus edlen Materialien und mediterranen Farben ist es Florquin Studio gelungen, eine Pariser Eleganz zu schaffen, die von mediterraner Wärme und Schlichtheit geprägt ist. „Dieses Studio ist viel mehr als ein einfacher Wohnraum, es ist ein Ort zum Entspannen und Genießen im Herzen der Stadt der Lichter. In diesem Sinne wurde alles nach Maß und mit sorgfältig ausgewählten, strukturierten Materialien gestaltet.“ Um Platz in der Küche einzusparen, richtete der Architekt im Eingangsbereich einen grifflosen Wandschrank aus heller Eiche ein, in dem sich ein Warmwasserbereiter, die Waschmaschine und der Kühlschrank verbergen. Der Eingang wird dank der Badezimmertür aus geriffeltem Glas ebenfalls mit Tageslicht versorgt. Das Bad wurde mit grünem Beton Ciré, einem rötlichen Terrakottaboden und – auf Wunsch des Besitzers – mehreren Pflanzen eingerichtet. Unter der Dusche ist man von den vielen Pflanzen umgeben, die auf maßgefertigten Regalen stehen und mit ihren sanften Grüntönen eine entspannende Atmosphäre schaffen, die irgendwo zwischen Dschungel- und Gewächshaus-Flair liegt.
Mediterrane Töne und viel Licht
Da das Gebäude an einer Ecke mit Südostausrichtung liegt und die kleine Wohnung über vier Fenster auf gerade einmal 27 Quadratmetern verfügt, fällt den ganzen Tag über viel Sonnenlicht ein. Beim Betreten des Apartments fällt der Blick direkt auf das Badezimmer, in dem Terrakotta und Beton Ciré in warmen mediterranen Farbtönen miteinander harmonieren. Zugleich steht die glatte Textur des Betons in Kontrast mit dem rustikalen Look des Terrakottas, wodurch eine schöne Balance aus modernen und traditionellen Elementen entsteht. Im offenen Wohnbereich wiederum tritt eleganter Travertin in Dialog mit den natürlichen Tönen der Holzmöbel, die zeitlose Wärme und Schlichtheit ausstrahlen. Neben der Küche ist auch die an der Wand montierte Sitzbank vor dem Fenster aus Holz gefertigt, die im Essbereich zusätzliche Sitzplätze schafft. Darüber hinaus bietet sie Stauraum für Bücher und die Musikanlage. Die lichtdurchflutete Wohnung ist in Erd-, Ocker- und Sandtöne gehüllt, die von vereinzelten satten, doch warmen Farbklecksen ergänzt werden. Einige der Skulpturen und Keramiken, die die Möbel akzentuieren, stammen aus Tunesien. Eine minimalistische und gleichzeitig einladende Einrichtung, die mit ihrem schlichten, mediterranen Look einen entspannten Rückzugsort im Herzen des pulsierenden Zentrums von Paris schafft.












