Es ist Tomato Girl Summer! Tomaten inspirieren jetzt das Design – von Mode bis Interior.
Ewige Leier, aber wirklich wahr: Viel Obst und Gemüse zu essen hat eigentlich nur Vorteile. Wird es lokal und saisonal bezogen, unterstützt man den heimischen (Bio-)Anbau und schont das Klima. Außerdem ist der Geschmack oft intensiver und man nimmt reichlich gesunde Vitamine und Mineralstoffe zu sich. Wie man es auch dreht und wendet – die klugen Sprüche sind berechtigt. Und welches Obst oder Gemüse ist am beliebtesten? Laut der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung liegen Tomaten mit einem Verbrauch von über 30 Kilogramm pro Person im Jahr 2021/22 in Deutschland ganz klar auf dem ersten Platz. Könnte das der Grund sein, warum die rotbackige Frucht (Tomaten gehören aus botanischer Sicht streng genommen zum Obst!) mit der grünen Strubbelfrisur diese Saison als Trend sowohl die Mode als auch das Interior erreicht hat?
Tomatenrot wird in der Mode und im Interiordesign zum Trend
Die Tomate hat es (nicht nur deutschen) Trendsettern jedenfalls gerade angetan – und das in vielerlei Hinsicht. Zunächst ist da natürlich ihre unvergleichlich appetitliche rote Farbe. Damals wie heute steht das rote Kleid im Farbton sonnengereifter Tomaten für Stärke, Schönheit und Versuchung – und für einen gelungenen Reifeprozess. Nicht zuletzt Julia Roberts in „Pretty Woman“ und Nicole Kidman in „Moulin Rouge“, deren Charaktere sich psychisch und physisch verwandeln, beweisen es – mit strahlenden Auftritten in leuchtendem Rot. Sängerin Dua Lipa und Model Emily Ratajowski zeigen aktuell, dass Rot bei Kleidern nicht zeitgemäßer sein könnte und im Alltag für einen besonderen Twist sorgt. Und im Interior? Nimmt der Trend mal nicht verzögert, wie sonst so oft, sondern fast zeitgleich Fahrt auf.
Inspiration aus der Natur: Vom Pilz- zum Tomaten-Hype
Erinnern Sie sich an die Zeit der Pilze? In den letzten Jahren sah man im Möbel- und Interiordesign allerlei Referenzen an die eukaryotischen Lebewesen. Sowohl die Form als auch die Farbkombinationen, beispielsweise des Fliegenpilzes, wurden auf Leuchten, Sessel und Tische übertragen. Jetzt scheinen die Pilze würdige Nachfolger:innen gefunden zu haben: Salatgeschirr, Maishocker, Tomatenwandfarben und andere Veggie-Accessoires geben nun den Ton an. Und zwar wortwörtlich. Das tomatige Rot zieht 2023 die volle Aufmerksamkeit auf sich und ist intensiv, ohne aggressiv zu sein. Für viele verkörpert es Optimismus, Lebenskraft und Spaß. „Diese Farbe wirkt nicht nur kraftvoll und energiegeladen, wir assoziieren sie mit verlockenden, reifen Früchten und köstlichen Lebensmitteln, die unsere Existenz sichern“, erklärt Laurie Pressman, vice president des Pantone Color Institute, die Beliebtheit der Nuance. Der Ton „Pantone 18-1660 Tomato“ wurde übrigens schon 1985 mit der ersten Ausgabe des Pantone Professional Color System vorgestellt.
So holen Sie sich den Tomato-Summer-Trend nach Hause
Beim Einrichten haben Sie nun zwei Möglichkeiten. Wenn Sie wagemutig genug sind, können Sie die Wände ihrer Wohnung komplett in tomatiges Rot tauchen – bei aktueller Trendlage, die von Colour Drenching und bunten Teppichen bestimmt wird, durchaus zu empfehlen. Als Alternative können Sie aber auch nur einzelne Möbel und Accessoires in Tomatenrot ins Spiel bringen, die aufregende Akzente setzen, ohne aufdringlich zu sein.
Und auch die Mode ist ja bekanntlich auf die Tomate gekommen – nicht nur Kleider, sondern auch Taschen und Beauty-Produkte leuchten in appetitlichem Rot um die Wette. Dabei dürfen die Nuancen durchaus hellere und dunklere Ausflüge unternehmen.
Der süße Duft der Sehnsucht: Tomaten-Duftkerzen liegen jetzt im Trend
Für alle, die während der Sommermonate nicht aufs Land flüchten und zu Hause nicht einmal Platz für eine Balkon-Plantage haben, gibt es eine weitere Möglichkeit, Tomaten und ihre aktivierende Energie zum Teil des Alltags werden zu lassen und sich ein Stück provenzalische Weite ins Zuhause zu holen. Diversen Dufthersteller:innen ist es gelungen, das ausgeprägte Aroma von reifen Tomaten, aber auch den erdigen, grünen Duft ihrer Blätter zu konservieren. Unkonventionell? Auf jeden Fall! Und doch feiert die Tomaten-Duftkerze, in der oft auch Sandelholz eine Rolle spielt, aktuell grandiose Erfolge – wohl weil sie es schafft, einen flüchtigen Moment des Hochsommers festzuhalten und immer wieder wachzurufen. Übrigens galten Tomaten im 19. Jahrhundert als Aphrodisiakum. Auf diesem Glauben beruhte eine französische Sitte: Manche Männer schenkten ihren Angebeteten eine Tomatenpflanze, weswegen die Frucht auch „pomme d’amour“ (Liebesapfel) genannt wurde.
Tomaten-Trend in der Küche
Und last, but not least macht sich der Tomaten-Trend auch dort breit, wo seine Protagonisten ohnehin gern gesehen sind: in der Küche. Tableware, Koch- und Küchenuntensilien werden in appetitliches Rot getaucht, oder aber die vielseitige Frucht bringt uns in Form von Desserttellern zum Schmunzeln. Und auf dem Teller hat sie im Sommer ja sowieso einen Dauerplatz. Schließlich bereichert sie eine Vielzahl von leichten, geschmacksintensiven Gerichten, die uns beschwingt durch die heiße Jahreszeit bringen. Von Gazpacho über Shakshuka bis zu Caprese, die Tomate gilt innerhalb der Obst- und Gemüsefamilie als uneingeschränkter Powerplayer. Sobald sie ins Spiel kommt, kann eigentlich nicht viel schiefgehen – kulinarisch und neuerdings auch visuell.











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