Ein Sommercamp für Erwachsene: In Berlin baute Sigurd Larsen The Lake House

Der dänische Architekt Sigurd Larsen hat den Dreh raus, zeitgemäß zu bauen und dabei auf seine Umgebung achtzugeben. The Lake House in Berlin ist ein weiteres Beispiel dafür, wie naturnahes Bauen gelingen kann.
The Lake House in Berlin von Sigurd Larsen
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Naturnahes Bauen: Sigurd Larsen hat in Berlin ein weiteres Haus im Wald gebaut.

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Sigurd Larsen hat schon viele Häuser mitten in den Wald gesetzt. Um Berlin, wo der dänische Architekt seit Jahren lebt und arbeitet, gibt es schließlich besonders viel davon. Der Ort, an dem ein weiteres Projekt entstehen sollte, erinnert ebenfalls an eine kleine Lichtung, ist aber von Wasser umgeben. Es geht um eine kleine Halbinsel im Westen der Stadt. Das Seehaus eines privaten Bauträgers soll verschiedene Funktionen unter einem Dach vereinen: vor allem Raum für Sport- und Gesundheitsanwendungen, auch Workshops und Vorträge werden hier stattfinden. Von einem sterilen Tagungsort für berufliche Offsites ist The Lake House allerdings meilenweit entfernt.

Vor The Lake House standen auf der Halbinsel nur hochgewachsene Buchen. Heute spiegeln sie sich in der verglasten Fassade.

Vor The Lake House standen auf der Halbinsel nur hochgewachsene Buchen. Heute spiegeln sie sich in der verglasten Fassade.

Bootshäuser dienten als Inspiration

Die unmittelbare Nähe des Grundstücks zum Wasser ließ die Idee eines Bootshauses aufkommen, ein Gebäude, das als Übergang zwischen See und Ufer dient, von dem man ausschwärmen und abends ins geschützte Heim zurückkehren kann. Larsen und sein Team erdachten gleich fünf Häuschen nebeneinander, die in ihrem Ursprung zusammenhängen und sich strahlenartig über die Landzunge verteilen. Um zum Wasser zu gelangen, muss man noch ein paar Meter zu Fuß zurücklegen, denn anders als sein Vorbild befindet sich The Lake House vollständig an Land. Die spitzen Giebel aus Holz sind zur Seeseite hin verglast, die Fassade ist mit Ziegeln bedeckt. Wenn zwischen den Bäumen die Sonne untergeht, spiegelt sich das Laub der umliegenden Bäume in den Scheiben, und die Häuser fallen in ihrer Umgebung kaum mehr auf.

Camp-Atmosphäre mit Seeblick

Auch wenn man hier abends nicht unbedingt mit Marshmallows ums Lagerfeuer sitzt und die Schlafmöglichkeiten weitaus komfortabler sind als ein Zelt oder eine rudimentäre Blockhütte, erinnern die Häuschen an ein Camp. Jedes der miteinander verzahnten Häuser hat eine eigene Funktion und kann separat genutzt werden. Das erste Haus, von Süden aus betrachtet, beherbergt auf zwei Ebenen Gästeapartments mit Zugang zur umliegenden Natur. Das nächste Haus verfügt über eine hochwertige offene Küche im Zentrum des flexibel nutzbaren Essbereichs, der als Herzstück und kommunikatives Zentrum des Gebäudes dient. Die großzügige Deckenhöhe schafft eine beeindruckende Raumdynamik und ein intensives Erlebnis des Rückzugsorts. Einige Retreats oder Sakralbauten würden sicherlich mit Neid auf die spirituelle Atmosphäre von Larsens Gebäude blicken. Die Küche öffnet sich nach Osten hin zu einer Terrasse, die von der Morgensonne erwärmt und von der Gebäudeecke vor Wind geschützt wird. Sanftes Sonnenlicht dringt durch die großen Fenster in den Raum, während nach Westen hin der Blick auf den See und eine alte Buche im Vordergrund gerahmt wird.

Die einzelnen Häuschen erfüllen verschiedene Funktionen sind aber dennoch miteinander verbunden.

Die einzelnen Häuschen erfüllen verschiedene Funktionen, sind aber dennoch miteinander verbunden.

Wenn die Sonne flach ins Innere des Lake House scheint werfen die Blätter sanfte Schatten auf die Holzverkleidung.

Wenn die Sonne flach ins Innere des Lake House scheint, werfen die Blätter sanfte Schatten auf die Holzverkleidung.

Das Haus ist in Holzbauweise entstanden die Fassade und die spitz zulaufenden Dächer sind mit Ziegeln bedeckt.

Das Haus ist in Holzbauweise entstanden, die Fassade und die spitz zulaufenden Dächer sind mit Ziegeln bedeckt.

Die Silhouette der Dachgiebel orientiert sich an den Baumkronen der umstehenden Buchen.

Die Silhouette der Dachgiebel orientiert sich an den Baumkronen der umstehenden Buchen.