Das sind 7 der schönsten Altbauvillen weltweit

Wir erklären, was eine authentische Altbauvilla ausmacht – und zeigen Ihnen 7 außergewöhnlich schöne Beispiele aus der ganzen Welt
Die Villa an der Havel mit ihrem großzügigen Garten
Jordann Wood / Produktion: Thomas Skroch

Altbauvillen: AD zeigt die 7 schönsten in Deutschland und weltweit.

Der Traum vom Altbau – für viele, die auf der Suche nach einem neuen Zuhause sind, ist eine Altbauvilla das Non plus ultra. Elemente, die einen Altbau ausmachen, können hohe Decken, Stuck, Fischgrätparkett, Flügeltüren und historische Fliesen sein. Natürlich variieren die Komponenten je nach Bauzeit und der jeweiligen Renovierung. Mag eine Villa von außen noch den typischen Altbaucharme versprühen, haben die Bewohner:innen von innen vielleicht einen ganz neuen Stil eingeschlagen. Mit bunten Farben, gradlinigen Möbeln und einem offenen Wohnbereich, zum Beispiel.

Aber gilt ein Haus mit umfassender Renovierung überhaupt noch als Altbau? Ja, denn als Altbau zählt ein Haus, das in einem bestimmten Zeitraum für die Periode übliche Bauweise errichtet wurde. In Deutschland gelten Bauten bis zum Baujahr 1949 als Altbau. Wenn man von Bauwerken aus der Gründerzeit spricht, sind Gebäude aus den Jahren 1879 bis 1914 gemeint. Aus dieser Zeit stammt auch die beliebte Jugendstil-Architektur, bei der sich die verspielten Ornamente der Kunstrichtung auf Häusern und Fassaden wiederfindet.

Altbauvillen: Das sind die 7 schönsten auf der Welt

Dabei kommt es darauf an, in welcher Stadt man sucht. In Deutschland finden sich noch so einige Altbauvillen. Aber auch in anderen europäischen Städten und sogar in den deutlich jüngeren Vereinigten Staaten gibt es Altbauten zu bewundern. Wir haben Stadtvillen und Landhäuser auf der ganzen Welt besucht und zeigen Ihnen, was sich hinter den beeindruckenden Fassaden versteckt.

#1 Karen Heumanns Sommerhaus aus dem frühen 20. Jahrhundert in Potsdam

Die Hamburger Werberin Karen Heumann und ihr Ehemann Wolf haben aus einer alten Sommerresidenz im Potsdamer Norden ihr zweites Zuhause gemacht. Auf einem Grundstück direkt am Wasser befindet sich die 1926 erbaute Villa. Nach gravierenden Renovierungsarbeiten der Vorbesitzer, rekonstruierte das Paar den ursprünglichen Zustand der Bauherren, eine jüdische Familie, deren Spur sich nach der Flucht ins Exil verlor. Elemente wie alte Steinböden, sakrale Glasfenster und ein imposantes Treppenhaus gaben dem Haus seinen alten Flair zurück. Auch in der Einrichtung orientierten sich die Heumanns am historischen Stil und erweckten das Haus mit einer beachtlichen Kunstsammlung, Vintagemöbeln und Sonderanfertigungen, Tapeten und einer Bibliothek zurück zum Leben. Die großzügige Gartenanlage bepflanzte der Land­schafts­architekt Thorsten Hinze mit Horten­sien, Klet­ter­rosen und Blauregen. Im Außenbereich befindet sich zudem eine Hochterrasse mit Orangerie, Boots­haus und Kaimauer zum Ufer. Am Grundstücks-eigenen Bootsanleger befindet sich das versteckte Highlight des Ferienhauses: Segelboot „Frauke“ von Wolf Heumann ist Baujahr 1927, nur ein Jahr jünger als das Sommerhaus.

Die Villa an der Havel mit ihrem großzügigen Garten

Wasserseitig besaß die Villa früher eine Hochterrasse, die bis zur Havel reichte. Weil die Heumanns in einem Naturschutzgebiet leben, war deren Wiederherstellung nicht möglich.

Jordann Wood / Produktion: Thomas Skroch
Im Flur steht die Skulptur eines Mannes.

Wer das Ölbild der sich erholenden Arbeiter am Treppenaufgang gemalt hat, weiß man heute leider nicht mehr. Gefunden hat Heumann es in ihrem Lieblingsgeschäft „L‘objet qui parle“ in Paris.

Jordann Wood / Produktion: Thomas Skroch
Im Wintergarten stehen zwei Stühle mit Gartenblick.

Die Korbstühle im halbrunden Wintergarten waren eigentlich nur als Übergangslösung gedacht und blieben als Dauerleihgabe einer Freundin. Das Kapitänsfernrohr ist antik.

Jordann Wood / Produktion: Thomas Skroch
Tapete Arbeitszimmer

Im Haus befindet sich eine Vielzahl an Vintage-Möbeln, hier etwa kombiniert mit einer Rankentapete von Cole&Son.

JORDANN WOOD
Die Bibliothek dahinter das Schlafzimmer.

In der Bibliothek befinden sich maßgefertigte Regale und Seebilder von Wolf Heumanns Großvater (Wandfarbe: „Mountain Dew“ von Designers Guild). Die DDR-Apotheke im Schlafzimmer dahinter fand das Paar bei Historische Bau­elemente. Tapete von Pierre Frey.

Jordann Wood / Produktion: Thomas Skroch
Das Wohnzimmer mit Kamin

In Sacrow leben Karen und Wolf Heumann in einem Landhaus aus dem Jahr 1926. Auf dem alten Kamin lehnt ein Halbakt, ein Fund aus L’Isle-sur-la-Sorgue; der Klapptisch stand früher auf einer alten Yacht. Wenn man vom Sofa durchs Fenster schaut, könnte man fast meinen, der Keramik-Fisch aus Vallauris wäre aus der Havel hereingesprungen.

Jordann Wood / Produktion: Thomas Skroch
#2 Karl Lagerfelds letzte Residenz in Paris

„Petit Pavillon du Château de Voisins“ hieß die letzte Residenz, die Karl Lagerfeld für sich einrichtete. Obwohl er letztendlich nur eine Nacht darin schlief, bot das historische Gebäude eine Zeitreise durch das Leben des Modeschöpfers und den vorherigen Besitzern des Hauses. So erinnert eine Marmortafel an der Fassade an den Dichter Leconte de Lisle, der 1894 dort verstarb. Als Lagerfeld die Villa über vier Jahre renovierte, entschied er sich für eine Einrichtung im Art-déco-Stil. Das Esszimmer erinnert an einen Salon aus dem frühen 20. Jahrhunderts, die vergoldeten neo­klassizis­tischen Klismos-Stühle samt Tisch und passender Ottomane sind in den 1960er Jahren vom britisch-amerikanischen Designer T. H. Robs­john-­Gibbings entworfen worden. Das i-Tüpfelchen des Interieurs sind Lagerfelds umfangreichen Sammlungen, darunter deutschsprachige Werbeplakate des frühen 20. Jahr­hunderts und Ausgaben der französischen Buchreihe „Bibliothèque de la Pléiade“, die im Schlafzimmer des Designers eine ganze Wand füllen. Auch wenn das reich gefüllte Haus mühelos Potenzial für ein Museum gehabt hätte, wurde die gesamte Einrichtung auf Wunsch des Chanel-Designers versteigert.

Villa von Karl Lagerfeld umgeben von Wald

Karl Lagerfelds letztes Zuhause: Eine herrschaftliche Villa in Paris.

Jerome Galland
Statuen am Eingang von Karl Lagerfelds Villa

Im Entree dienen zwei Gips-Karyatiden als Deckenfluter.

Jerome Galland
Bücherwand im Schlafzimmer von Karl Lagerfeld

Griffbereit: Eine Schlafzimmerwand reservierte Lagerfeld für Pléiade-Klassiker; neben dem Bett ein Porträt von Jacques de Bascher.

Jerome Galland
Blauer Salon Sessel und blaues Sofa in Karl Lagerfelds Villa

Der Blaue Salon mit einem Art déco-Teppich von Louis Süe und André Mare.

Jerome Galland
Salon von Karl Lagerfelds Villa runder Tisch mit Stühlen Deckenleuchte und ein großer Teppich

Mit Opulenz und Formstrenge zurück ins imaginäre Jahr 1910: Im Erdgeschoss-Esszimmer schwebt ein „Stream“-Lüster von Christian Lava für Terzani über einem Trio vergoldeter Klismos-Stühle, die der britisch-amerikanische Designer T. H. Robsjohn-Gibbings in den Sixties mit dem griechischen Label Saridis entwickelte.

Jerome Galland
#3 Jugendstilvilla von 1920 mit farbenfrohem Twist

Der Innenarchitekt Gisbert Pöppler riss die Inneneinrichtung einer Villa aus den 1920er Jahren komplett raus – und strich das neue Innenleben des Jugendstil-Gebäudes in knalligen Farben. Die Fassade stand zum Glück unter Denkmalschutz, als die Villa in der Gartenstadt Hohenhagen in den 1980er Jahren kernsaniert wurde. Das Innere aus dieser Zeit ist heute wertlos. So entschied sich Pöppler gemeinsam mit Katja Pütter-Ammer und ihrem Mann, die neuen Besitzer der Villa, alles neu zu machen. Der ursprüngliche Charme des Hauses mit seiner großzügigen Gartenanlage sollte rekonstruiert werden. Aus drei Zimmern wurde ein offener Wohn- und Essbereich mit Gartenblick, im ersten Stock entstand eine Suite aus Schlafzimmer, Bad und Ankleide. Das Mobiliar besteht aus Pöppler Entwürfen und aus Designklassikern, dazu kombinierte er hochwertige Textilien. Der parkähnliche Garten wurde von der Königlichen Gartenakademie Berlin neu angelegt, ein großer Teich dient im Sommer als Naturpool. Die Gartenstadt Hohenhagen ist übrigens ein ganz besonderer Ort in Deutschland: Überregional kaum bekannt, sind Architekten wie Peter Behrens und Walter Gropius für das Stadtbild des „Tores zum Sauerland“ verantwortlich.

Schöne Frontansicht der JugendstilVilla in Hagen stammt noch aus den 1920erJahren. Die Villa wurde von Gisbert Pöppler...

Gisbert Pöppler verhalf dieser Villa aus den 1920er-Jahren mit knalligen Farben zu neuem Glanz.

Robert Rieger
Die Gartenfassade der JugendstilVilla hat auch kleine ArtsandCraftsDetails.

Den Park legte die Königliche Garten­akade­mie aus Berlin an. Auf der Terrasse Piero Lissonis „Borea“-Garnitur für B&B Italia.

Robert Rieger
Das Esszimmer der JugenstilVilla ist farbenfroh mit bunten Stühlen und Leuchten eingerichtet.

Im Gartensaal stehen ein Esstisch und ein Sideboard, die Gisbert Pöppler designte. An der Wand: „Joy“-Appliken von Draga & Aurel. Die Lederstühle „Cab 413“ schuf ­Mario Bellini für Cassina. Das Geschirr ist von KPM.

Robert Rieger
Das Badezimmer ist mit italienischem Muschelkalk einem roten Waschtisch ausgestattet.

Für das Bad wählte Pöppler italienischen Muschelkalk, Waschtisch und Spiegel sind ebenfalls von ihm.

Robert Rieger
Die farbenfrohe Küche ist durch ihre hellgelbe Garnitur ein wahrer Blickfang.

Die raffiniert zweifarbige Küche plante ­Nicole Otto von Ofco. Das grüne Wandobjekt designte Gisbert Pöppler für dieses Haus, es ist eine Mischung aus Signature-Piece und Regal. Nicole Otto war es auch, die den Kontakt zwischen Designer und Auftraggeberin herstellte. Die Griffe an den Ofco-Möbeln sind von Gisbert Pöpp­ler Objects.

Robert Rieger
Der Gartensaal ist passend zur äußeren Terrasse mit rötlichem Terrazzo gepflastert.

Perfektes Leselicht bekommt man im gläsernen Anbau vor der Terrasse. Wegen seiner Helligkeit wird der Raum sogar als Mini-Orangerie genutzt. Sessel von Pöppler mit Bezug von Josef Frank für Svenskt Tenn.

Robert Rieger
#4 Aufwendig restaurierte Stadtvilla von 1893 in Porto

Ein kunstaffines Paar verliebte sich in eine mit Granit verkleidete Stadtvilla in dem lebendigen Viertel Cedofeita in Porto. Für die nötigen Restaurierungsarbeiten engagierten sie das Designerduo Garcé & Dimofski, die ihre Vision sofort verstanden und das Objekt von Ende des 19. Jahrhunderts liebevoll restaurierten. Denn im Haus befinden sich dekorative Elemente des belgischen Bildhauers Paul Hankar, einem Vorreiter des Jugendstil. Üppige originale Ornamente im Treppenhaus, Stuckelemente, Holzvertäfelungen sowie ein bronzener Jugendstil-Akt im Treppenaufgang galt es professionell zu sanieren, bevor sich Clio Dimofski und Olivier Garcé an die neue Inneneinrichtung machen konnten. Anschließend entschieden sich die Designer:innen gemeinsam mit dem Paar für Möbel und Kunstwerke, die die Räume mit den untypisch hohen Decken füllen sollten. Das Ergebnis ist eine gekonnte Mischung aus der alten Essenz der Villa und einer minimalistisch-modernen Einrichtung.

Restaurierte Straßen­fassade der Stadtvilla mit puddingfarben Ziegeln.

Die frisch restaurierte Straßen­fassade der Stadtvilla von 1893 mit puddingfarben gestrichenen Ziegeln.

Inês Silva Sá
Bad mit GranitFensterbögen Stuckleisten und minimalistischer Wanne

Im Bad befinden sich originale Fensterbögen aus Granit und Stuckleisten, die minimalistische Wanne steht im Kontrast zum historischen Dekor.

Inês Silva Sá
Schlafzimmer mit Kamin vertäfelter Decke und DimofskiGarcSessel

Das Schlafzimmer mit Kamin und aufwändig vertäfelter Decke; der Bouclé-Sessel „Monte“ ist ein Eigenentwurf von Dimofski und Garcé.

Inês Silva Sá, Kunst: Ana Malta und Robert Janitz
Studio HaosEsstisch und GarcDimofski und Minjae KimStühle

Das großzügig geschnittene Esszimmer mit einem Tisch von Studio Haos und „Fred“-Stühlen von Garcé & Dimofski. Den Türbogen säumen „Chair I“ und „Chair II“ von Minjae Kim.

Inês Silva Sá
GarcDimofskiSchreibtisch Studio HaosSessel italienischer VintageStuhl und Minjae KimStehleuchte

Der Schreibtisch „Cedofeita“ im Arbeitszimmer ist ein Eigenentwurf, davor ein Sessel von Studio Haos, dahinter ein italienischer Vintage-Stuhl. Die Stehleuchte ist von Minjae Kim.

Inês Silva Sá
#5 Ein Pfarrhaus aus dem 19. Jahrhundert als gemütliches Zuhause in New England

AD 100-Designer Giancarlo Valle und seine Frau, ehemalige Style-Direk­­to­rin der amerikanischen AD, Jane Keltner de Valle renovierten gemeinsam ein ehemaliges Pfarrhaus im US-Staat Connecticut. Das Haus aus dem Jahr 1863 fügt sich mit der weiß gestrichenen Holzverkleidung und den dunkelgrünen Fensterläden in den typischen Stil Neu Englands ein. Über die Zeit wurde das Haus bereits durch ein holzgetäfeltes Wohnzimmer und einen Küchenanbau erweitert. Nun wurde es dank der Renovierung des New Yorker Architekten zu einem farbenfrohen Familienheim. Natürlich hat Valle einige eigene Entwürfe im neuen Zuhause integriert, darunter das Sofa im Wohnzimmer, die mit Delfter Fliesen verzierte Küchen­insel oder die hölzerne Anrichte im Esszimmer. Dazu kommen Werke von Freund:innen und Kolleg:innen, zum Beispiel Holzbänke des Designers Minjae Kim sowie diverse Ent­würfe der Designer Aaron Aujla und Benjamin Bloomstein vom Designstudio Green River Project. Abgerundet wird das Projekt durch eine raffinierte Farbwahl, eine Auswahl an schicken, aber schlichten Stoffen und Oberflächen sowie diverse Antiquitäten und Vintage-Funde, die Keltner de Valle in New York und auf Reisen erwarb.

Ehemaliges Pfarrhaus wurde zu einem Haus für eine Familie umgebaut  Umbau

Idyllisches Familienglück im ehemaligen Pastorat: Roman und Paloma, die Kinder der Unternehmerin Jane Keltner de Valle und des Architekten Giancarlo Valle, tollen im Garten ihres Hauses aus dem 19. Jahrhundert herum. An diesem historischen Ort stand einst eine der ersten Mädchenschulen in den Vereinigten Staaten.

Stephen Kent Johnson
Badezimmer mit grünen Fliesen Inspiration für Badezimmer Umbau  Produkte von Paloroma

Der Vintage-Stuhl von Pierre Paulin steht auf einem maßgefertigten Fliesenboden von Clé. Handseife und Lotion aus Jane Keltner de Valles Kinderhautpflegelinie Paloroma.

Stephen Kent Johnson
Küche mit Delfter Fliesen  Inspiration für Familienküche   Umbau

Ein alter italienischer Lüster hängt über der maßgefertigten Kücheninsel, die mit Delft-Fliesen von Plain English verziert ist und viel Platz zum gemeinsamen Kochen bietet.

Stephen Kent Johnson
Das Familienwohnzimmer mit einer roten Couch Inspiration für Wohnzimmer Umbau

Ein tiefrotes Sofa von Studio Giancarlo Valle und riesige Clubsessel aus Holz und Bast von Green River
Project prägen das lebendige Familienwohnzimmer. Der Cocktailtisch wurde von Gianfranco Frattini designt,
die Tischleuchte ist von Ingo Maurer. Den Teppich entwarf Giancarlo Valle für Nordic Knots.


Stephen Kent Johnson
Rotes Gästezimmer  Inspirationen für Schlafbereich

uch im Gästezimmer flankieren Nachttische von Studio Giancarlo Valle und Kupferleuchten von Paavo Tynell das maß­gefertigte Bett – bezogen ist es mit „Bengali“ von Braquenié.

Stephen Kent Johnson
#6 Ein rosafarbenes Stadthaus von Beginn des 20. Jahrhunderts in Bergamo

Ein Jahrzehnt verbrachte das Paar Marianna Leoni und Andrea Bonaschi mit der Suche nach einem neuen Zuhause. Fündig wurden sie letztlich im italienischen Bergamo, nur 40 Fahrminuten von Daniele Daminellis Studio 2046 entfernt, den sie als Interiordesigner für ihre neue Immobilie engagierten. Gebaut wurde die 270 Quadratmeter große Stadtvilla Anfang des 20. Jahrhunderts. Erkennbar ist dies an den original erhaltenen Marmorböden, einem guss­eisernen Treppengeländer, Kassettentüren, gemus­ter­ten Fliesenböden, einem kunstvoll verzierten Kamin, knarzende Dielen und Wandverkleidungen aus Marmor. Daminelli nutzte diese Elemente als Basis für die Renovierung und richtete alle Farben, Stoffe und Möbel nach ihnen aus. Das Rosa im Marmor führte dazu, dass die Farbe maßgeblich für die neue Aufmachung des Hauses ist: Treppenhaus und Küche wurden in dem Farbton gestrichen, im Schlafzimmer wurde mit Grün gearbeitet, im neu renovierten Bad gliedern sich schwarze Fliesen in den historischen Stil des Hauses ein. Daminelle bezeichnet das farbenfrohe Endergebnis als höchsten Ausdruck seiner bisherigen Arbeit.

Treppenflur mit rosa Fliesen.

Das Treppenhaus und die originalen Fußböden, etwa im Esszimmer, bildeten den Ausgangspunkt für die Gestaltung des Hauses.

Nathalie Krag
Der Interior Designer Daniele Daminelli kombinierte einen feuerroten Esstisch zu Freischwingern mit Wiener Geflecht und...

AD acta gelegt: Die Küche des Hauses in Bergamo planten Daniele Daminelli und sein Team ursprünglichh mit einer cleanen, technoiden Anmutung. Die Idee wurde verworfen, der Raum stattdessen in Rosa getau­cht. „Antella“-Tisch von Kazuhide Takahama, 1980.

Nathalie Krag
Bad mit schwarzen Fliesen

Dem neuen Bad verleihen schwarze Fliesen, goldfarbene Armaturen und die „Jeux d’anges“-Tapete von Pierre Frey historischen Charme.

Nathalie Krag 
Wohnzimmer mit Kopie von Giorgio Vasari und lila Sofa

Kunstaffin: Für Daniele Daminelli war die Kopie eines Gemäldes von Giorgio Vasari im Wohnzimmer eine große Inspiration bei der Gestaltung des Hauses. Vintage-Sofas von Dino Gavina für Studio Simon, 1970. Die runden Marmor­tische sind von Studio 2046.

Nathalie Krag 
Blaues Schlafzimmer mit Bedhead Schaukelstuhl von Gae Aulenti

Das Bedhead trägt den Rubelli-Stoff „Principessa Kocacin“; den Schaukelstuhl „Sgarsul“ entwarf Gae Aulenti 1962.

Nathalie Krag
#7 Historische Villa in Málaga

30 Jahre stand diese Villa in Andalusien leer, bevor Olga Sicilia und ihr Partner sie entdeckten – und nach dem Kauf in ein Familienzuhause verwandelten. Gemeinsam mit den befreundeten Architekt:innen Isabel Cámara und Rafael Martín Delgad und dem Architekten Paco González, Enkel der ursprünglichen Besitzerin des Anwesens, renovierte das Paar die Villa Rosario. Drei Stockwerke, ein Garten und ein Innenhof galt es umzubauen. Gemeinsam wurde entschieden, welche Elemente im Originalzustand erhalten, welche restauriert und welche erneuert werden sollten. Im Fokus der Überlegungen stand dabei immer, wie sich das Haus als Familienzuhause gestalten ließe. Das Ergebnis der Umbauarbeiten: „Ein Ort voller Freude und Energie, Schönheit und Inspiration, in dem wir viel Zeit verbringen, Freunde empfangen, arbeiten, kochen und das Leben genießen“, so Olga Sicilia gegenüber AD.

Umbau spanisches Haus in Mlaga Schlafzimmer mit Terrasse

Im zweiten Stock gibt es insgesamt drei Schlafzimmer. Dieses Schlafzimmer hat direkten Zugang zu einer Terrasse.

Germán Saiz
Umbau Vila in Spanien Hängeleuchte Esszimmer Holzmobiliar Fliesenboden

Im Esszimmer im Erdgeschoss, das zur Küche hin geöffnet ist, stehen vier Klappstühle aus Holz von Egon Eiermann. Zu Beginn des Umbaus wurde genau untersucht, welche Art von Material ursprünglich im Haus eingesetzt worden war, um möglichst keine neuen Materialien zu verwenden und Einheitlichkeit zu schaffen.

German Sáiz
Umbau spanische Haus Küche moderner Touch Glastür mintfarben

Die Küche wurde mit Elementen von Cubro versehen. Die Glastür, durch die man in den Innenhof gelangt, stammt von Jansen.

Germán Saiz
Umbau spanisches Haus Küche mintfarben weißes Treppengeländer Treppenhaus

Die Küche des Hauses blieb dort, wo sie war. Die Treppe mit weißem Geländer führt in den ersten Stock des Hauses, wo es drei Schlafzimmer, zwei Bäder und mehrere Terrassen gibt.

Germán Saiz
Villa Rosario spanisches Haus Innenhof Badewanne weißer Stuhl

Weil die ursprünglichen Fliesen nicht erhalten werden konnten, wurde der Innenhof mit Flusskieseln aufgeschüttet, Pflanzen ergänzen eine grüne Note. Ein besonderes Detail stellt die alte Badewanne von Rosario dar, die sich zuvor im einzigen Badezimmer des Hauses befand und in der die neuen Besitzer:innen schon mehr als ein Bad im Mondschein genossen haben.

Germán Saiz