Schlafzimmer einrichten und gestalten: Mit diesen Tipps wird es schnell zum gemütlichsten Raum des Hauses!

In keinem anderen Raum verbringen wir – wenn auch meist schlafend – mehr Zeit als im Schlafzimmer. Doch was gilt es beim Einrichten eigentlich zu beachten?
Schlafzimmer einrichten und gestalten Die schönsten Ideen

Schlafzimmer einrichten: Mit diesen Tipps und Tricks machen Sie Ihr Schlafzimmer zu einem gemütlichen Rückzugsort, ohne Kompromisse bei der Funktionalität zu machen.

Ein neues Bett kauft man selten aus einer Laune heraus. Insbesondere wer sich für eins der zunehmend populären Boxspringbetten entscheidet, hat in der Regel hohe Erwartungen: Enormen Liegekomfort, erholsamen Schlaf und am besten das Ende aller Rückenschmerzen soll die neue Anschaffung garantieren. Tatsächlich haben die SUVs unter den Schlafsystemen in dieser Hinsicht einiges zu bieten und wirken dazu „stattlich, gemütlich und kuschelig“, wie es Tina Daamen, Head of Style & Visual Merchandising beim Münchner Traditionshaus Bettenrid, ausdrückt.

Entspannung und Geborgenheit sind jedoch nicht nur eine Frage von Einstiegshöhe und Federhärte: Zum persönlichen Rückzugsort wird das Schlafzimmer erst wirklich, wenn die gesamte Einrichtung stimmt. Ein wichtiger Aspekt ist hierbei die passende Wandfarbe für das Schlafzimmer: Hell oder dunkel? Warm oder kalt? Zeitlos oder trendy? Auch die Quadratmeterzahl spielt eine Rolle: Wollen Sie ein schmales Schlafzimmer einrichten oder vielleicht ein Schlafzimmer mit Dachschrägen? Die Wandfarbe kann den Raum auch optisch vergrößern. Die wichtigste Regel ist jedoch, dass die Farben für das Schlafzimmer keine schädlichen Inhaltsstoffe enthalten. Die Farben von Capa­rol Icons sind beispielsweise völlig geruchsneutral und verzichten auf Löse­mittel, Schwermetalle und Weichmacher.

#1 Deko-Ideen für die Wand

Was gut zum Einschlafen ist, muss nicht zum Einschlafen aussehen. „Neutrale Töne“ sind zwar sehr beliebt, wie Tina Daamen beobachtet hat, und sie mögen etwa in skandinavisch geprägten Interiors ihre Berechtigung haben, mitunter dürften sie jedoch Ergebnis mangelnder Entscheidungsfreude oder falscher Planung sein. Doch was hängt man eigentlich and die Wand? Um das Schlafzimmer einzurichten, kann ein Clue sein, ein It-Piece aufzuhängen – am besten in Form von Kunst. Ein Kunstwerk im Oversize-Format oder auch viele kleine Bilder.

Bett in einer Nische mit grünen Wänden

Ruhige Nische: Die eingezogene Wand und die Stufe grenzen den Schlafbereich vom restlichen Raum ab und geben ihm eine gewisse Privatsphäre. Die Leuchten sind von Artemide.

Daniëlle Siobhán
Ein Raum der Ruhe Dieses Schlafzimmer wurde komplett  samt Heizkörper und Fensterrahmen  in „Calke Green“ von Farrow amp...

Ein Raum der Ruhe: Dieses Schlafzimmer wurde komplett – samt Heizkörper und Fensterrahmen – in „Calke Green“ von Farrow & Ball gestrichen. Farrow & Ball

Farrow & Ball

#2 Mit diesen Tipps wird Ihr Schlafzimmer gemütlicher

„Ein Schlafzimmer muss sich wie ein Nest anfühlen“, sagt der Pariser Interiordesigner Tristan Auer. „Es kann gar nicht zu cozy sein.“ Das heißt nicht automatisch Samtvorhang und Kissenstapel fangen wir doch beim Bett an. Wer das Bett erst kauft, wenn ein Konzept für den ganzen Raum steht, kann bei Premiummarken wie Schramm oder Hästens beziehungsweise in Fachgeschäften wie Bettenrid aus einem breiten Fundus an Textilien für Headboard und Matratzen wählen oder sogar eigenen Stoff aufziehen lassen. „Man darf im Schlafzimmer genauso kreativ sein wie in anderen Räumen“, sagt Tristan Auer. Doch auch wenn es der privateste und individuellste Raum der Wohnung ist, ähneln sich die Rituale rund um das „Abschalten“ so sehr, dass man sich an einer stilübergreifenden Checkliste orientieren kann. Wer übrigens kein charaktervolles altes Parkett hat, sollte über fußschmeicheln­den Teppichboden nachdenken oder zumindest über einen area rug (der deutlich größer als das Bett sein sollte) oder ein „landing pad“, damit die Zehen morgens nicht als Erstes Laminat zu spüren bekommen.

Bücher sind die Gemütlichkeits-Bomben

Das heißt nicht, dass der Schlafbereich möglichst leer sein sollte. Essenziell sind neben dem Bett ein oder zwei Nachttische – in etwa auf Liegehöhe und groß genug für Buch oder Tablet, Lesebrille, ein Glas Wasser et cetera – plus blendfreie, dimmbare Leseleuchten (sofern sie nicht ins Headboard integriert sind). Entweder die Tische oder die Leuchten sollten dabei identisch sein, beides kann zu steif wirken. Dazu ein kleiner Sessel, eine schöne Pflanze, ein Fernseher, wenn man gar nicht darauf verzichten mag – und Billy Baldwins Gemütlichkeits-Geheimwaffe: Bücher! Die Beleuchtung sollte „sanft und indirekt sein und nicht ins Auge stechen“, sagt Tristan Auer. Auf eine Deckenleuchte kann man deshalb komplett verzichten (in jedem Fall sollte sie nie direkt über dem Bett angebracht sein, ebenso wenig wie ein sporadisch blinkender Rauchmelder); da Leselämpchen allein aber zu schummrig wären, sind stattdessen etwa Appliken auf Kopfhöhe zu beiden Seiten des Betts sinnvoll. Fußschmeichler und Märchentöne Textilien sind der Königsweg zur coziness – allerdings unbedingt individuell dosiert. In einem urbanen, luf­tigen Raum wirkt ein plüschiges Chesterfield-Bett wohl eher bedrückend als beruhigend. Doch „in den letzten Jahren hat sich bei den Boxspringbetten einiges getan“, wie Tina Daamen von Bettenrid betont. „Es gibt filigranere Fußformen, und für die Bezüge werden viel leichtere Stoffe gewählt als früher, meist mit Lei­nen- oder Baumwollanteil.“

Tristan Auer

Tristan Auer ge­staltet seinen Pariser Schlafbereich als Raum im Raum. Rostbraune Vorhänge und ein Kopf­­teil aus Kupfer markieren die elegante Koje.

Francis Amiand / Humbert & Poyet
Die richtige Wandfarbe im Schlafzimmer

Was die Wände angeht, ist das Schlafzimmer der Ort für Stoffbespannungen, Tapeten oder wenigstens eine Portion Farbe – im Dialog mit anderen Raumelemen­ten: „Farbkombinationen sind ein Schlüssel, um ein Schlaf­zimmer einzurichten und es zeitgemäß wirken zu lassen“, sagt Auer. Nur welche Farben? Die Beschränkung auf sogenannte Bed­room-colors, dezente, eher kühle Töne, ist je­denfalls längst passé. Lassen Sie sich also wie Tristan Auer von den Märchen ihrer Kindheit inspirieren. Oder handeln Sie frei nach Billy Baldwin: „Eine Frau soll­te sich nur zwei Fragen stellen, wenn sie die Wandfarbe fürs Schlafzimmer auswählt: ‚Gefällt sie mir?‘, und ‚Lässt sie meinen Mann attraktiv aussehen?‘

Eleganter Trick Hier nahm man ein Stück der grünen Wand heraus um eine Ablagefläche zu schaffen.

Eleganter Trick: Hier nahm man ein Stück der grünen Wand heraus, um eine Ablagefläche zu schaffen.

Daniëlle Siobhán

#3 So schaffen Sie mehr Stauraum im Schlafzimmer

Der Raum an sich braucht nicht riesig zu sein, „eher klein und intim, doch auf den Leib geschneidert wie ein gut sitzender Anzug“, findet Auer. Kleiderstangen, Wäschekommoden und selbst stumme Diener haben im Schlafzimmer nichts verloren, da sind sich Interior-Koryphäen vom legendären Billy Baldwin bis India Mahdavi einig; zu sehr gehören sie zur Welt des Tages und der Geschäftigkeit, zudem erinnern sie an Hotels, was generell vermieden werden sollte. Falls keine separate Ankleide möglich ist, sollte man darüber nachdenken, den Raum zu teilen, wenigstens durch einen Paravent. Eine elegante Lösung kann auch sein, das Bett nicht wie üblich an eine Wand zu rücken, sondern ein Modell mit entsprechend hohem und ausladendem Kopfteil, eventuell mit „Klappohren“, zu wählen und den Stauraum dahinter und damit außer Sichtweite zu platzieren. Wenn sie ein Kleines Schlafzimmer haben sollten Sie sich umso mehr und an diese Regelen halten!

Luis Laplace

Luis Laplace bezieht sich auf Ibiza elegant-entspannt auf die Natur und lässt „die Elemente sprechen“: Rückwand und Nachttisch sind aus Nussbaum, ein Coffeetable von Charlotte Perriand setzt als Bettbank die warmen Holztöne fort. Den Boden bildet kühler Kalkstein, die Accessoires sind in Erd- und Meerestönen gehalten.

Matthieu Salvaing