Esstische kommen jetzt bevorzugt rund, statt eckig daher! Warum ist das so?
Das Runde muss ins Eckige! Oder vielmehr: möchte! Bei uns geht es weder um Fußball, noch um lebensverändernde Weisheiten. Stattdessen spielen unsere vier Wände, in die aktuell quasi nur noch runde Tische einziehen, die Hauptrolle. Doch warum ist das eigentlich so – wieso geht der Esstisch-Trend weg vom Kantigen, hin zum Organischen? Leuchten, Stühle, Beistelltische und Co. gegensätzlicher Couleur scheinen ihre Fehde schon beiseite gelegt zu haben und in friedlicher Koexistenz zu leben. Bei Esstischen ist das so eine Sache, mal haben die einen, mal die anderen die Nase vorn. Beides passt in den aktuellen Zeitgeist, in die jetzigen Lebensumstände. Wir sehnen uns nach Geborgenheit, Ruhe und Rundungen, doch gleichzeitig haben wir auch ein Bedürfnis nach Nonkonformismus, klaren Linien, Ecken und Kanten.
Runde Esstische: Wie der Trend kleine und große Räume erobert
Trotzdem fällt beim Einrichten die Wahl des Esstischs nun häufig auf die runde Version. Das mag daran liegen, dass wir uns an quadratischen Modellen, die herkömmlicher und konservativer wirken, ein wenig satt gesehen haben. Runde Tische muten einladender und gemütlicher an, sie sind nicht hierarchisch, sondern behandeln alle Sitzenden gleich. Alle können bequem miteinander ins Gespräch kommen. Dabei sind sie besonders in kleine Räumen – wenn der Abstand zu den Wänden und die Größe stimmt – gesellige Hingucker, die Platz für viele Gäste bieten. Doch längst auch weitläufigere Wohnungen profitieren von runden Tischen, da sie gemütliche Zonen kreieren, wo man zusammenkommen und verweilen möchte. Die schönsten runden Trendesstische zeigen wir Ihnen im Folgenden.
Wie der Säulentisch aufkam – und heute wieder Trend ist
Stehen auf einem Bein wie Ballerinas: Säulentische sind heute beliebter denn je. Dabei kommt eines der ikonischsten Modelle aus der Vergangenheit und erlebt schon die letzten Jahre ein Comeback. Oder war es doch nie weg? Wie man es auch dreht und wendet, der „Tulip“-Tisch von Eero Saarinen dürfte allseits bekannt sein. Der Architekt und Designer entwarf ihn 1956 übrigens als Lösung für das „Slum der Tischbeine“. Denn seiner Meinung nach verunstaltete die unruhige Ansammlung von Tischbeinen den Raum unter dem Möbel völlig. So sollte der Esstisch, zu dem es natürlich die passenden Stühle, die „Tulip Chairs“ gibt, auf nur einem Bein – oder einer Säule – stehen. Eine Idee, die so radikal wie elegant daher kommt. Zweckmäßigkeit trifft ästhetischen Sinn!
Holz auf Stein
Trifft Holz auf Stein, entsteht meistens Großartiges. Denn die natürliche Wärme, die Holz vermittelt, wird von der Eleganz und der lebendigen Textur des Steins ausbalanciert. Die irische Möbelmarke Orior hat dieses Gleichgewicht perfektioniert. Brian und Rosie McGuigan entwarfen und bauten Möbel in Dänemark, noch bevor sie 1979 nach Irland zurückkehrten und Orior gründeten. Bis heute verbindet die Firma skandinavisches Design mit irischer Handwerkskunst. Das Erbe der Eltern führt jetzt Sohn Ciaran McGuigan als Kreativdirektor fort.
Zeigt her eure Füße!
Eero Saarinen räumte zwar unter dem Tisch auf und erdachte so einen der ikonischsten Pedestal-Tische überhaupt, doch nichtsdestotrotz ziehen uns außergewöhnliche Konstruktionen einfach immer in den Bann. Einer spartanischen, kleinen Wohnung gibt so ein Esstisch mit passenden Sitzmöbeln die notwendige Tiefe und Wärme. So auch bei dem Pied-à-terre, das Antonius Schimmelbusch für ein Paar in Berlin gestaltete. Auch Gisbert Pöppler zeigt in seiner „Honey Suite“ im von Ben van Berkel entworfenem Haus in München-Schwabing, wie der Esstisch mit schlanken, ineinandergreifenden Beinen richtig wirken kann. Dominierend: Cremefarben, Rattan und dunkles Holz!
Monolithische Esstische
Ist es bloß ein Zufall, dass aktuell sowohl chunky Sneaker im Trend liegen, als auch chunky Möbel? Damit sind bei letzteren solche gemeint, die genormte Dimensionen aufbrechen und ein bisschen größer, breiter und runder daherkommen, als gewöhnlich. Die britische Designerin Faye Toogood ist wohl einer der Namen, der an dieser Stelle in den Sinn kommt. Denn sie stellt wie keine andere Formen infrage und greift auf besonders bequeme, bauschige, hochwertige Materialien zurück. Die Farbwelt? Reicht von Wiesengrün über Petrol bis zu Karamell und Nougat.
Runde Couchtische
Nicht nur in Sachen Esstische haben Rundungen die Nase vorn, auch bei Couchtischen machen sich organische Modelle besonders. Sie brechen die relativ scharfen Linien der Räume auf und schaffen gemütliche Zonen. Ob am Kamin, als Teil der Wohnzimmerlandschaft oder als Sofa-Beistelltisch – runde Couchtische sind gesellig, machen Freunde und Freude!























