Das Corazòn in Paris: Interiordesigner Rudy Guénaire schafft in dem Restaurant Grandcoeur einen intimen Ort, der eine Homage an die Wurzeln des Chefkoch Mauro Colagrecos darstellt.
Der Reiz von Kerzen liegt im Charme ihrer begrenzten, flackernden Leuchtkraft – erst recht in unseren Zeiten von smart lights und virtuellem Kaminfeuer. Für die Gestaltung des Pariser Restaurants „Corazón“ besann sich der Interiordesigner Rudy Guénaire auf ihre ruhige Aura und beleuchtete den 41 Quadrat meter großen Private Dining Room ausschließlich mit Kerzenlicht. Klingt vorsintflutlich? Keineswegs. „Für mich gibt es nichts Schöneres als ein mit Kerzen ausgeleuchtetes Zimmer“, sagt der Franzose. „Es sieht so einfach aus, doch es ist gleichermaßen so raffiniert.“ Außerdem ist der Umgang kein leichter. „Kerzen bieten einen sanften, lackernden Schein, der einen Raum charmieren kann, Daber sie erfordern eine kluge Platzierung. Das Ziel ist ein Gleichgewicht zwischen Intimität und Klarheit. Jeder Winkel sollte sanft vom Licht umschmeichelt werden, ohne die natürlichen Strukturen des restlichen Designs zu überdecken“, weiß Guénaire und verweist auf die großen gezackten Ornamente an der Wand – ein Muster, für das er sich vom Unitum-Motiv indigener Völker inspirieren ließ. Überhaupt gab Guénaire bei der Gestaltung nichts aus der Hand. Alles hat er selbst entworfen, von den massiven Eichenmöbeln bis hin zum sakralen Tresen der wie ein gewaltiger Monolith im Raum steht. Hier kredenzt Küchenchef Mauro Colagreco japanische Avantgarde Cuisine und zeigt, dass es beim Essen eben so sehr um Verbindung wie um die Küche selbst geht.






