Renovierung in Mailand: Die Architekten von Studio 13.1 mixten in der Wohnung der jungen Engländerin Sophie Caulcutt britischen Stil mit Mailänder Eleganz.
Was passiert, wenn britischer Wohnstil und Mailänder Design aufeinandertreffen? Diese Wohnung zeigt, dass eine sehr harmonische Beziehung entstehen kann! Schließlich haben beide Stile eine Gemeinsamkeit: Sie sind von Understatement und dezenter Eleganz geprägt. Für Sophie Caulcutt, eine junge Britin mit einer großen Leidenschaft für Italien und vor allem für Mailand, gestaltete Studio 13.1 ein pied à terre, eine urbane Oase, um sich zu entspannen und Freund:innen einzuladen. Caulcutt ist beruflich in der ganzen Welt unterwegs (sie ist Inhaberin von The Voyager Club, einer auf Luxusreisen spezialisierten Agentur mit Niederlassungen in London und St. Moritz). Ihre neue Wohnung in Mailand liegt in einem Jugendstilgebäude. Federico Sigali und Filippo Fiora von 13.1 wandelten die an sich schönen Volumina des Apartments in enger Zusammenarbeit mit der Bauherrin ab, um den Grundriss an die heutigen Bedürfnisse anzupassen. „Die Wohnung war bemerkenswert, aber nach einer antiquierten Raumaufteilung organisiert, mit einer Abfolge von Durchgangszimmern und einer riesigen Eingangshalle, die kaum nutzbar war“, sagt Federico Sigali. „Zunächst haben wir alles umstrukturiert, um auf 130 Quadratmetern zwei Schlafzimmer mit zwei Bädern, ein Wohnzimmer, ein Esszimmer, einen kleinen Frühstücksraum, eine Küche und eine Waschküche zu schaffen. Die Mischung aus britischem Stil und Mailänder Design kam erst später.“
Ein Mix aus britischem Stil und Mailänder Design
„Der Auftrag der Eigentümerin war ganz klar: Sie wollte ein Zuhause, das warm und gemütlich, aber sehr britisch ist“, sagt Filippo Fiora. „Das hat uns gezwungen, ein wenig aus unserer Komfortzone herauszutreten, um uns dem Wunsch anzupassen. Sophie war während des Projekts immer sehr präsent – aber nie aufdringlich; das hat uns geholfen, ihre Bedürfnisse besser zu verstehen.“ Ohne die typisch Mailänder Nüchternheit und Eleganz des Apartments aufzugeben, haben die Designer auch dem britischen Stil ein wenig Raum überlassen: einige Farbschemata, ein paar Möbel, die ein oder andere Tapete. „Aber bei einer Sache waren wir unnachgiebig: dem Parkett. Ungarisches oder französisches Fischgrät hat in einer Wohnung im Herzen von Mailand nichts verloren, da gehört natürlich italienisches hin“, betonen die Architekten.
Harmonie, Symmetrie und Perspektiven
Bei der Zusammenstellung des Interieurs hat die Mischung aus britischem Stil und Mailänder Design ein harmonisches Grund-Ambiente geschaffen – dank der neutralen Farbpalette. Im kleinen Frühstücksraum zum Beispiel wird ein von Studio 13.1 entworfener Travertintisch mit Vintage-Stühlen von Osvaldo Borsani von einer englischen Laterne aus dem frühen 20. Jahrhundert beleuchtet, deren Ornamente farblich auf die Wohnung abgestimmt sind. Und im Esszimmer sind die Wände mit Stuckleisten versehen, in die die Panoramatapete „Italian Promenade“ von Iksel eingearbeitet wurde, um die Verbindung der beiden Kulturen zu unterstreichen. Die Rattanstühle stammen aus England, zwei alte chinesische Vasen bilden die Basis der beiden Leuchten auf der von Studio 13.1 entworfenen Konsole, und der Spiegel ist antik. Der ebenfalls antike Kaminrahmen im Wohnzimmer stammt aus einem Palazzo in Mittelitalien, darüber hängt ein großer Spiegel (hinter dem sich der Fernseher verbirgt). Die Coffeetables hingegen sind eine Sonderanfertigung aus England. „Wir arbeiten mit Symmetrien, Öffnungen, perspektivischen Achsen“, sagen die Architekten. „Wir lieben Wanddekoration, und in diesem Fall haben wir die Stuckleisten – wie auch die antike Tür, die als Prototyp für alle anderen von uns angefertigten Türen gedient hat – den ursprünglichen Gesimsen nachgebildet, um ein Gefühl der Kontinuität zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart, zwischen Erbe und Funktionalität zu vermitteln.“ Und zwischen London und Mailand.



















