Plum Living x Pauline Borgia: Die Möbelgriff-Kollektion verbindet Funktionalität mit modernem Design.
Sie sind schlicht, und doch fallen sie umgehend auf: die Möbelgriffe, die die Pariser Architektin Pauline Borgia für das französische Label Plum Living entworfen hat. „Alles an dieser Zusammenarbeit fühlte sich von Beginn an richtig an“, erzählt Borgia. Kein Hin und Her, kein ewiges Kompromisse-Schließen. „Plum Living kannte bereits einige Griffe, die wir für frühere Projekte gestaltet hatten, und gab uns mit der Kooperation die Möglichkeit, die Idee und unsere Intentionen auszuweiten und sogar eine eigene Kollektion entstehen zu lassen.“
Der Möbelgriff als raumprägendes Element
Bekannt für ihre poetische Designsprache schafft Borgia mit ihrem Architekturbüro Räume, denen der Spagat zwischen architektonischer Klarheit und organischer Sinnlichkeit mühelos gelingt. Ihr Credo: Kurven statt Kanten, skulpturale Stücke statt geradlinige Möbel. Genau dieser Ansatz wird auch in der Kollektion für Plum Living deutlich: Anstelle den Möbelgriff als bloßes Funktionselement zu betrachten, versteht sie ihn als architektonisches Statement, der einen markanten Bezugspunkt im Raum darstellt. „Wir wollten etwas Großformatiges entwerfen, sodass aus einem schlichten Möbelgriff etwas Auffälliges wird.“ Dafür spielte sie mit Proportionen, experimentierte mit unterschiedlichen Maßstäben und schichtete sogar zwei identische Formen in unterschiedlichen Größen übereinander. „Das Ziel war, reine, einfache Geometrie durch Übertreibung oder Verdopplung in etwas Einzigartiges zu verwandeln“, erklärt Borgia.
Überdekorativ sollte das ganze allerdings auch nicht werden. Keine unnötigen, kleinteiligen Details, stattdessen große Griffflächen und eine flexible Nutzung. „All die Griffe sollten ihre klare Funktion als Tür-öffnendes Element beibehalten, gleichermaßen aber eine starke visuelle Wirkung entfalten. Das passt zu der Art und Weise, wie wir im Studio Architektur denken: In all unseren Interiors achten wir stets darauf, gut optimierte, funktionale Räume zu gestalten, in denen jedes Gestaltungselement einen Sinn oder eine Bedeutung hat.“
Die Griffe verleihen Ikea-Schränken ein Upgrade
Das tolle dabei: Wie alle Plum Living-Produkte ist auch diese Kollektion dafür gemacht, bestehende Ikea-Strukturen aufzupeppen und in individuelle Designobjekte zu verwandeln – vom „Pax“-Kleiderschrank bis hin zur Bücherwand im Wohnzimmer oder der Garderobe im Eingangsbereich. „Außerdem lassen sie sich überall platzieren – in der Mitte einer Front, oben, unten oder seitlich.“
Die Farbpalette erinnert an vergangene Zeiten
Eine zentrale Rolle im Designprozess spielten außerdem die Farben. „Unsere Absicht war es, einen Kontrast zwischen sanften, weichen Tönen und den kühnen, monumentalen Formen der Griffe zu schaffen“, erklärt Borgia. Hinzu kam ihr nostalgischer Charakter. „Bei Renovierungen sind die Türgriffe oftmals jenes Element, das man bewahren möchte, weil sie automatisch die Geschichte eines Ortes mit sich tragen. Wir wollten also eine leicht-gealterte Farbpalette entstehen lassen, deren Nuancen vom Lauf der Zeit erzählen.“ Die drei entstandenen Farbtöne erinnern an grau-verblasste Fassaden alter Häuser, an gelb-verwitterte Wände und das sanft grüne Moos, das über das Mauerwerk klettert. Mit ihrem architektonischen Feinsinn verwandelte Borgia den stummen Möbelgriff in ein echtes Design-Statement – still, aber bedeutungsvoll, alltäglich, und doch so persönlich.






