Für Plum Living interpretiert Pauline Borgia den Möbelgriff neu – und macht Ikea-Schränke zum Statement

Vom stummen Diener zum architektonischen Statement: Die Pariser Architektin Pauline Borgia entwirft für Plum Living eine Kollektion an Möbelgriffen, die Ikea-Schränke zum Blickfang machen
Plum Living Griffe Wohnzimmer
Pauline Chardin

Plum Living x Pauline Borgia: Die Möbelgriff-Kollektion verbindet Funktionalität mit modernem Design.

Plum Living Pauline Borgia Portrait

Seit 2015 betreibt die Pariser Architektin Pauline Borgia ihr eigenes Studio in Paris.

Pauline Chardin

Sie sind schlicht, und doch fallen sie umgehend auf: die Möbelgriffe, die die Pariser Architektin Pauline Borgia für das französische Label Plum Living entworfen hat. „Alles an dieser Zusammenarbeit fühlte sich von Beginn an richtig an“, erzählt Borgia. Kein Hin und Her, kein ewiges Kompromisse-Schließen. „Plum Living kannte bereits einige Griffe, die wir für frühere Projekte gestaltet hatten, und gab uns mit der Kooperation die Möglichkeit, die Idee und unsere Intentionen auszuweiten und sogar eine eigene Kollektion entstehen zu lassen.“

Der Möbelgriff als raumprägendes Element

Plum Living Griffe Wohnzimmer

Ob horizontal oder vertikal, ob seitlich oder zentral: Die Griffe (hier „Pilule“) lassen sich belieblig auf dem Möbelstück platzieren.

Pauline Chardin

Bekannt für ihre poetische Designsprache schafft Borgia mit ihrem Architekturbüro Räume, denen der Spagat zwischen architektonischer Klarheit und organischer Sinnlichkeit mühelos gelingt. Ihr Credo: Kurven statt Kanten, skulpturale Stücke statt geradlinige Möbel. Genau dieser Ansatz wird auch in der Kollektion für Plum Living deutlich: Anstelle den Möbelgriff als bloßes Funktionselement zu betrachten, versteht sie ihn als architektonisches Statement, der einen markanten Bezugspunkt im Raum darstellt. „Wir wollten etwas Großformatiges entwerfen, sodass aus einem schlichten Möbelgriff etwas Auffälliges wird.“ Dafür spielte sie mit Proportionen, experimentierte mit unterschiedlichen Maßstäben und schichtete sogar zwei identische Formen in unterschiedlichen Größen übereinander. „Das Ziel war, reine, einfache Geometrie durch Übertreibung oder Verdopplung in etwas Einzigartiges zu verwandeln“, erklärt Borgia.

Plum Living gelbe Möbelgriffe

Auch nebeneinander machen die Griffe der Kollektion eine gute Figur und verleihen Möbelstücken eine eigene Individualität.

Pauline Chardin
Stilvoll, aber auch funktional

Überdekorativ sollte das ganze allerdings auch nicht werden. Keine unnötigen, kleinteiligen Details, stattdessen große Griffflächen und eine flexible Nutzung. „All die Griffe sollten ihre klare Funktion als Tür-öffnendes Element beibehalten, gleichermaßen aber eine starke visuelle Wirkung entfalten. Das passt zu der Art und Weise, wie wir im Studio Architektur denken: In all unseren Interiors achten wir stets darauf, gut optimierte, funktionale Räume zu gestalten, in denen jedes Gestaltungselement einen Sinn oder eine Bedeutung hat.“

hellblaue Küche mit Möbelgriffen von Plum

Als übergroßes Quadrat setzt der Griff „Fragment“ auf Ikea-Fronten ein architektonisches Statement.

Pauline Chardin

Die Griffe verleihen Ikea-Schränken ein Upgrade

Das tolle dabei: Wie alle Plum Living-Produkte ist auch diese Kollektion dafür gemacht, bestehende Ikea-Strukturen aufzupeppen und in individuelle Designobjekte zu verwandeln – vom „Pax“-Kleiderschrank bis hin zur Bücherwand im Wohnzimmer oder der Garderobe im Eingangsbereich. „Außerdem lassen sie sich überall platzieren – in der Mitte einer Front, oben, unten oder seitlich.“

Plum Living Pax Griffe

Für den Griff „Pilule“ spielte Borgia mit verschiedenen Maßstäben und setzte zwei identische Formen in verschiedenen Größen aufeinander.

Pauline Chardin

Die Farbpalette erinnert an vergangene Zeiten

Eine zentrale Rolle im Designprozess spielten außerdem die Farben. „Unsere Absicht war es, einen Kontrast zwischen sanften, weichen Tönen und den kühnen, monumentalen Formen der Griffe zu schaffen“, erklärt Borgia. Hinzu kam ihr nostalgischer Charakter. „Bei Renovierungen sind die Türgriffe oftmals jenes Element, das man bewahren möchte, weil sie automatisch die Geschichte eines Ortes mit sich tragen. Wir wollten also eine leicht-gealterte Farbpalette entstehen lassen, deren Nuancen vom Lauf der Zeit erzählen.“ Die drei entstandenen Farbtöne erinnern an grau-verblasste Fassaden alter Häuser, an gelb-verwitterte Wände und das sanft grüne Moos, das über das Mauerwerk klettert. Mit ihrem architektonischen Feinsinn verwandelte Borgia den stummen Möbelgriff in ein echtes Design-Statement – still, aber bedeutungsvoll, alltäglich, und doch so persönlich.

Plum Living Griffe

Die Griffe der Kollektion werden in Portugal aus Eiche oder Nussbaum gefertigt und sind außerdem in den drei Farbtönen auch „Jaune voilé“ (gelb), „Vert lavé“ (grün) und „Ciment“ (grau) erhältlich.

Pauline Chardin