Parkett im Bad: So setzen Sie Ihr Bad mit einem Holzboden in Szene

Mit diesen Planungs- und Pflegetipps wird Parkett im Bad zur stilvollen, wohnlichen Alternative zu Fliesen – selbst bei Feuchtigkeit und Fußbodenheizung
Parkett im Bad So unkompliziert kann ein Holzboden im Badezimmer sein
Adrian Guat

Parkett im Bad: Wir zeigen Ihnen, was Sie bei der Badplanung beachten sollten und wie Sie möglichst lange Freude an Ihrem Echtholz-Bodenbelag haben.

Von Fliesen bis hin zu Naturstein – die Auswahl an Bodenbelägen für das Bad ist riesengroß. Aber wie sieht es eigentlich mit Parkett aus? Ist die Kombination von Holz und Feuchtigkeit wirklich eine schlechte Idee? Eigentlich nicht, zumindest wenn Sie ein paar Dinge beachten und sich für das richtige Holz entscheiden. Wir zeigen Ihnen, welche Hölzer der Feuchtigkeit trotzen und was Sie bei der Bad-Planung berücksichtigen sollten, um möglichst lange Freude an dem natürlichen Bodenbelag zu haben.

Parkett im Bad: So funktioniert der natürliche Bodenbelag auch in feuchten Räumen

Zusammenfassung:
Parkett kann im Badezimmer problemlos verwendet werden, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind – wie die Wahl feuchteresistenter Hölzer, vollflächige Verklebung und eine geeignete Oberflächenbehandlung. In Kombination mit einer Niedrigtemperatur-Fußbodenheizung und guter Pflege überzeugt Parkett nicht nur funktional, sondern schafft auch eine warme, wohnliche Atmosphäre.

Welche Vorteile hat Parkett im Bad?

In fast allen Haushalten beginnt und endet jeder Tag im Bad. Kein Wunder also, dass sich immer mehr Menschen eine einladende, gemütliche Atmosphäre für diesen Raum wünschen. Mit den richtigen Farben und einem durchdachten Lichtkonzept lässt sich zwar eine gute Basis schaffen, jedoch trägt auch die Materialwahl enorm zum Gesamtbild bei – allen voran die Wahl des richtigen Bodenbelags. Dass Fliesen wahre Allrounder sind und vor allem im Bad eine gute Figur machen, ist schon lange kein Geheimnis mehr. Dass sich Parkett aber ebenso gut eignet, wissen nur die wenigsten. Und das, obwohl der hölzerne Bodenbelag einige Vorteile gegenüber anderen Materialien mit sich bringt. Zum Beispiel:

Vorteil #1

Parkett hat eine antibakterielle Wirkung. Denn die im Holz enthaltenen Gerbsäuren – auch Tannine genannt – stören Mikroorganismen wie Bakterien und Pilze in ihrer Entwicklung und töten diese zum Teil sogar ab.

Vorteil #2

Holz verfügt über äußerst gute Dämmeigenschaften, kann Wärme speichern und fühlt sich deshalb besonders an den Füßen sehr angenehm an – für viele ein großer Vorteil gegenüber kühlen Bodenfliesen oder Naturstein.

Vorteil #3

Die Unebenheiten in der Oberfläche des Naturmaterials werden als sehr komfortabel und sogar „erdend“ wahrgenommen – besonders beim Barfußgehen.

Vorteil #4

Tatsächlich ist Parkett viel rutschhemmender als die glatte Oberfläche von Fliesen. Parkett eignet sich deshalb sehr gut für Bäder, die von kleinen Kindern und körperlich eingeschränkten Personen genutzt werden.

Vorteil #5

Die natürliche Beschaffenheit und Farbe von Holz sorgt für eine warme Atmosphäre, die zur Gemütlichkeit sowie Wohnlichkeit eines Raumes beiträgt.

Vorteil #6

Holz ist ein nachwachsender Rohstoff und somit deutlich nachhaltiger als synthetisch hergestellte Materialien.

Bei der Materialwahl muss es nicht immer entwederoder heißen. Fliesen und Parkett lassen sich nämlich auch wunderbar...

Bei der Materialwahl muss es nicht immer entweder-oder heißen. Fliesen und Parkett lassen sich nämlich auch wunderbar kombinieren.

Robert Rieger

Das sollten Sie bei der Verwendung von Parkett im Bad beachten

Achten Sie auf die richtige Holzart

Bei Holz handelt es sich um ein natürliches Material. Bei Kontakt mit Feuchtigkeit quillt es auf, und sobald die Flüssigkeit wieder verdunstet, zieht es sich wieder zusammen. Das heißt jedoch nicht, dass Parkett im Bad nicht verwendet werden sollte. Denn vorübergehende Pfützen – zum Beispiel nach dem Baden oder Duschen – können Parkett grundsätzlich erst mal nichts anhaben. Und auch die Luftfeuchtigkeit, die durch den Einsatz von Wasser im Bad entsteht, stellt pauschal keine Gefahr dar. Denn der kritische Wert liegt hier tatsächlich erst bei 70 Prozent Luftfeuchtigkeit – ein Zustand, der aufgrund von Schimmelbildung sowieso in keinem Raum herrschen sollte.

Außerdem ist Holz nicht gleich Holz. Es gibt nämlich Arten – darunter auch die deutsche Eiche –, die Feuchtigkeit aufgrund ihrer Oberfläche deutlich weniger schnell aufnehmen. Buche und Ahorn dagegen sind viel poröser und saugen Wasser regelrecht auf – also ähnlich wie ein Schwamm. Besonders gut im Bad eignen sich:

  • Eiche
  • Nussbaum
  • Douglasie
  • Teak
  • Merbau (Achtung, da es sich hier um ein Tropenholz handelt, sollten Sie beim Kauf unbedingt auf Zertifikate und Siegel achten!)
So kombinieren Sie Parkett und Fußbodenheizung

Die Tatsache, dass Holz so gute Dämmeigenschaften hat, wirkt sich auf die Nutzung einer Fußbodenheizung eher negativ aus. Denn anders als Fliesen benötigt Parkett deutlich länger, um die Wärme an den Raum abzugeben und auch bei Berührung wirklich spürbar zu machen. Und je dicker das Parkett, desto länger dauert das Aufheizen natürlich. Wir empfehlen deshalb eine maximale Parkettstärke von 22 Millimetern.

Außerdem raten wir Ihnen zu einem Fertigparkett oder auch Mehrschicht-Parkett, da es formstabiler, feuchtresistenter und wärmeleitfähiger als Massivparkett ist, und empfehlen eine sogenannte „Niedrigtemperatur-Fußbodenheizung“, die auf maximal 29 Grad aufheizt. Steigt die Oberflächentemperatur des Parketts höher als dieser Wert, drohen nämlich Trocknungsschäden. Um extrem hohe Temperaturen sowie starke Schwankungen zu vermeiden, sollten Sie auf eine wassergeführte Fußbodenheizung zurückgreifen. Diese erwärmt sich nicht nur langsamer und gleichmäßiger, sondern lässt sich zudem meist auch besser regulieren, da sie in der Regel mit einem Raumthermostat und Mischventil ausgestattet ist.

FamilienHaus in Austin Badezimmer Waschtisch aus Holz und Marmor

Holz eignet sich im Bad nicht nur für Unterbauten und andere Möbel, sondern auch als Bodenbelag. Denn die natürliche Optik und warme Farbigkeit stellen einen perfekten Kontrast zu kühlem Naturstein, der weißen Keramik sowie den metallischen Armaturen im Bad dar.

William Jess Laird
Die richtige Beschichtung für Parkett im Bad

Nicht nur die Wahl des richtigen Holzes, sondern auch die Verarbeitung beziehungsweise das Verlegen des Parketts ist wichtig. Achten Sie darauf, dass das Parkett vollflächig verklebt und die Fugen sorgfältig abgedichtet und gegebenenfalls imprägniert sind. Denn in den Ritzen kann sich schnell Feuchtigkeit sammeln, die sogar unter das Parkett ziehen und dieses von unten aufschwemmen kann.

Als Veredlung und Schutz empfehlen wir eine Beschichtung mit Wasser abweisendem Öl. Eine Kombination aus Hartöl und Hartwachsöl ist hier besonders geeignet. Denn das Hartöl dringt tief ins Holz ein und sättigt es von innen, und das Hartwachsöl – eine Mischung aus Hartöl sowie Wachs – hinterlässt einen glänzenden Schutzfilm auf der Oberfläche und sorgt so für bessere Wasserabweisung und Schmutzresistenz. Anders als Lack, der unter dem Einfluss von Wasser schnell mal aufreißen kann, bleibt eine Ölbeschichtung bei richtiger Anwendung dauerhaft geschmeidig und lässt sich auch punktuell ausbessern.

Achtung: Vor allem die erste Beschichtung ist enorm wichtig. Damit hier auch wirklich nichts schiefgeht, sollten Sie sich unbedingt Unterstützung bei Fachleuten holen!

Unsere Tipps für die richtige Parkettpflege im Bad

Damit das Parkett in Ihrem Bad seinen Glanz nicht so schnell verliert, sollten Sie ein paar einfache Pflegehinweise beachten – das sind die wichtigsten Tipps im Überblick:

  • Platzieren Sie Badematten und Vorleger vor Dusche und Wanne, damit Sie den Boden nicht unnötig mit Wasser volltropfen. Achten Sie darauf, nasse Vorleger oder Handtücher nicht zu lange auf dem Boden liegen zu lassen, sondern sofort aufzuhängen.
  • Falls sich doch mal Pfützen bilden, wischen Sie diese sofort auf. Geöltes Parkett ist zwar Wasser abweisend, aber natürlich nicht komplett wasserfest.
  • Behalten Sie die Luftfeuchtigkeit in Ihrem Bad im Auge – zum Beispiel mit einem Thermo-Hygrometer. Sollte der Wert zu hoch sein, sollten Sie unbedingt häufiger lüften und bei Bedarf einen Luftentfeuchter einsetzen.
  • Da es sich bei Holz um ein natürliches Material handelt, können mit den Jahren Unebenheiten und kleine Ritzen entstehen. Diese sollten Sie jedoch umgehend mit einem Füller – zum Beispiel aus Neopren – abdichten beziehungsweise professionell abdichten lassen.
FamilienHaus in Austin Hauptbadezimmer mit Badewanne

Vor der Dusche, der Wanne oder auch dem Waschtisch sollten Sie Ihr Parkett mit Badematten und Vorlegern schonen – dieses Bad zeigt, wie Badtextilien zur Wohnlichkeit eines Raumes beitragen können.

William Jess Laird