Pamela Anderson im Interview: Die „The Last Showgirl“-Darstellerin über ihren Garten auf Vancouver Island, ihre Liebe zum Gärtnern und wie es ihr Leben verändert hat.
Ob auf der Leinwand, der Bühne oder im öffentlichen Leben – Hollywood-Ikone Pamela Anderson erlebt seit 2023 ein beeindruckendes Comeback, nachdem sich der einstige „Baywatch“-Star über ein Jahrzehnt weitgehend aus dem Rampenlicht zurückgezogen hatte. Für ihre Hauptrolle in Gia Coppolas Drama „The Last Showgirl“, das im Jahr 2024 erschien, erhielt Anderson nicht viel positive Kritik, sie wurde auch für den Golden Globe nominiert. Im selben Jahr veröffentlichte sie ihr veganes Kochbuch „I Love You: Recipes from the Heart“, in dem die erfahrene Hobbyköchin die Lieblingsrezepte ihrer Familie mit der Welt teilte. (Anfang 2025 erschien die deutschsprachige Ausgabe des Kochbuchs.) Ein Großteil der Inspiration für das Projekt stammt aus ihrem eigenen Garten, einem weitläufigen Grundstück auf Vancouver Island an der Westküste Kanadas, das seit Langem in Besitz ihrer Familie ist. Anderson kaufte das Anwesen vor 30 Jahren von ihren Großeltern.
Das idyllische Anwesen auf Vancouver Island
Heute beherbergt das fast drei Hektar große Anwesen namens „Arcady“ – eine Anspielung auf das antike Arkadien als einen Ort der ländlichen Idylle – duftende Rosensträucher, Physalis, Melonen aller Art und vieles mehr. Es ist auch der Ort, an dem ihre Eltern nach ihrer Heirat zunächst lebten und wo Andersons Söhne Brandon und Dylan ihre ersten Schritte machten. Für die Schauspielerin selbst ist Arcady „der Ort, an dem sich für mich alles wieder zusammengefügt hat. Dieses neue Kapitel? Es hat im Garten begonnen“, hat sie AD verraten.
Pamela Anderson – internationales Comeback
Anderson neuester Film – das Remake von „Die nackte Kanone“, an der Seite von Liam Neeson – wird am 31. Juli in die deutschen Kinos kommen. Darüber hinaus wird sie in Tennessee Williams’ Drama „Camino Real“ auf der Bühne stehen, und zwar beim diesjährigen Williamstown Theatre Festival in den Berkshires. Während sie in London ihren neuen Film promotete, sprach die Schauspielerin im Interview mit AD über ihre Lieblings-Garten-Gadgets, wie ihre Söhne bei der Gartengestaltung geholfen haben und welche berühmten Gärten sie inspiriert haben.
Pamela Anderson im AD-Interview
AD: Sie interessieren sich schon seit Ihrer Kindheit für Gartenarbeit. Wie wurde Ihre Leidenschaft dafür geweckt?
Pamela Anderson: Alles hat begonnen, als mir klar wurde, dass man Brombeeren direkt vom Strauch oder Wildäpfel vom Baum essen kann. Das war einer dieser Aha-Momente – mir wurde bewusst, dass Lebensmittel aus dem Boden kommen, von der Erde. Und dann ist mir klar geworden: „Oh, ich kann doch meinen eigenen Garten haben.“ Als ich zurück nach Hause gezogen bin, um einen Neuanfang zu wagen – etwa zu Beginn der Pandemie –, habe ich sofort gedacht: „Ich werde einen unglaublichen Garten anlegen.“ Der Garten ist eine Art Symbol: Man kann ihn jedes Jahr neu bepflanzen, verschiedene Gewächse anbauen. Ich habe angefangen, mich intensiv damit zu beschäftigen, und mir gedacht: So möchte ich mein Leben gestalten.
Dann ist das jetzt die siebte Gartensaison für Sie? Wie hat sich der Garten im Laufe der Jahre verändert?
Ich habe alles Mögliche ausprobiert. Er war ursprünglich kleiner, aber ich habe ihn vergrößert. Ich musste einen Zaun zum Schutz vor Rehen aufstellen, also haben meine Söhne mitgeholfen und wir haben diesen riesigen Garten angelegt. Er ist viel größer geworden, als ich gedacht hatte! Wir können viele Tafeln, Suppenküchen, Kirchen, Nachbar:innen, Familienmitglieder und Freund:innen mit Lebensmitteln versorgen.
Was ernten Sie derzeit?
Rüben, Radieschen, Salat. Es macht Spaß. Meine Mutter schickt mir Bilder, weil ich unterwegs bin. Und ich denke mir: „Oh Mann, ich wünschte, ich wäre dort!“ Es war so schön, meine Eltern auf das Grundstück zu holen. Ich habe renoviert und sie in eine der Cabins einziehen lassen – [dieselbe], in der sie geheiratet haben, wo sie ihr gemeinsames Leben begonnen haben. Das war sozusagen mein ‚teuflischer Plan‘, als ich dieses Grundstück von meiner Großmutter gekauft habe. Ich wusste, dass ich eines Tages meine Eltern zurückholen und ihnen im Alter, wenn sie mich brauchen, so nah wie möglich sein würde – ohne ihnen zu sehr auf die Pelle zu rücken.
Ist der Garten etwas, das sich über mehrere Generationen erstrecken wird?
Meine beiden Söhne sind sehr gut im Gärtnern, und Brandon hat das natürlich auf ein ganz neues Niveau gehoben. Er erstellt Zeichnungen, Grafiken, Schemata und Pfeile und beschriftet alles mit den lateinischen Bezeichnungen der Pflanzen. Er ist eine große Hilfe. Er gestaltet auch viele Gärten unserer Freund:innen. Gerade entwirft er einen in Malibu. Und Dylan hat einfach das gewisse Etwas. Er hat ein Gespür dafür, was gut aussieht, harmonisch wirkt und einfach passt.
Woher beziehen Sie Ihr Wissen über die Gärtnerei und Ihre Inspiration?
Ich liebe [den britischen Gartenautor] Monty Don, seine Videos und Bücher. Ich finde, er schreibt so wunderschön und poetisch, wenn es um Gärten geht. Außerdem liebe ich die geheimen und die Musikalischen Gärten in Marie Antoinettes Schloss Versailles. Meine Kinder wiederum lieben japanische Gärten. Sie sind mit ihrem Vater um die ganze Welt gereist, um die schönsten Bonsai-Spots zu besuchen. Alle in unserer Familie teilen dieselbe Leidenschaft, haben jedoch unterschiedliche Stile. Ich bin eine romantisch gesinnte Gärtnerin. Ich mag keine geraden Linien. Wenn Sie in meinem Garten gerade Linien sehen, dann wahrscheinlich nur, weil jemand anderes sie gepflanzt hat.
In welchem Stil ist Ihr Garten gehalten?
Ich denke, „provenzalisch“ ist der Begriff, den ich dafür am liebsten verwenden würde. Es ist eine Mischung aus Wildblumen, Kräutern und Gemüse. Ich verbinde die Regeln des Gärtnerns mit meinen etwas versponnenen Seiten.
Welche sind Ihre Lieblingswerkzeuge, um Ihre Ideen umzusetzen?
Ich habe so viele Garten-Gadgets, aber ich liebe zum Beispiel die Firma Gardenheir. Mein Sohn schenkt mir oft etwas von dort. Andere Dinge stammen einfach aus dem Baumarkt. Ich habe viele Gartenscheren und bewahre sie in allen Gartenhäuschen auf. Aber ich glaube, ich muss mir neue Gartenhandschuhe zulegen, weil man sie so schnell abnutzt.
Es ist wahrscheinlich so, als müsste man ein Lieblingskind bestimmen, aber was pflanzen Sie am liebsten an?
Ich liebe meine Yves-Piaget-Rosen. Ich ernte auch Hagebutten und stelle daraus Gesichtsöle und alle möglichen Beauty-Produkte her. Und ich liebe meine Heirloom-Tomaten! Ich habe ja letztes Jahr dieses vegane Kochbuch veröffentlicht. Ein toller Salat aus Alten Tomatensorten – das ist das perfekte Essen.
Haben Sie Tipps für jemanden, der noch sehr unerfahren ist, aber den ersten eigenen Garten anlegen möchte?
Machen Sie einfach viele Fehler und probieren Sie es aus. Im Grunde geht es um Erde, Wasser und Sonne. Das ist ganz einfach.
Es macht den Anschein, als könne man auf Ihrem Grundstück einfach alles anbauen!
Es ist hier sehr vulkanisch. Man spürt eine interessante Energie. Selbst mein Gärtner sagt: „Ich weiß nicht, was in diesem Garten vor sich geht, aber er ist so fröhlich.“ Es hat einfach etwas – sich die Hände schmutzig zu machen, oder barfuß im Garten zu gehen –, irgendetwas daran verbindet mich wieder mit meinem wahren Ich. Dort habe ich mich selbst wiedergefunden, und deshalb ist es etwas ganz Besonderes.
Zuerst erschienen bei AD US.





