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Wie sich eine Familie ein nachhaltiges und lichtdurchflutetes Zuhause im Dschungel Costa Ricas schuf
Architektur-Abenteuer in Costa Rica: Hier wagte eine Familie einen Neuanfang im Dschungel von Nosara.
Vom Big-Apple-Großstadttrubel an die paradiesische Pazifikküste Costa Ricas – das Leben von Reshma Patel und ihrem Ehemann Christian Rudder (Mitbegründer von OkCupid) drehte sich um 180 Grad, als das Paar entschied, sich mit seiner Tochter Plum dauerhaft in Nosara niederzulassen. Bevor die junge Familie 2020 von New York City in den kleinen Strandort auf der Nicoya-Halbinsel in der Provinz Guanacaste zog, war ursprünglich nur ein Aufenthalt von einem Jahr geplant. Die idyllische Landschaft der Gegend zog Patel und Rudder jedoch in ihren Bann.
Der Umzug brachte nicht nur kulturelle, sondern auch klimatische Veränderungen mit sich, denn die Regenzeit in Nosara erstreckt sich über etwa sieben Monate. Das Klima mit seiner andauernden Feuchtigkeit und der salzhaltigen Luft setzt unter anderem Baumaterialien und alltäglichen Gebrauchsgegenständen wie Teppichen und Büchern schwer zu. Darüber hinaus sind Termiten und Ameisen stets zugegen, das Stromnetz allerdings fällt gelegentlich aus. „Wir wollten lernen, wie man im Einklang mit der Natur lebt, und haben beschlossen, dass wir mit den Ameisen, den Stromausfällen und allem, was dazugehört, klarkommen werden“, erklärt Patel. „Um ein Haus im Dschungel zu bauen, braucht man schon etwas Mut“, räumt sie ein, „Man kann versuchen, ihn in Schach zu halten, aber der Dschungel findet immer einen Weg hinein.“
Neustart in Costa Rica
Für die Umsetzung ihres neuen Lebens in Äquatornähe engagierten Patel und Rudder Tyler Polich und Jessica Jimenez Keenan von dem noch jungen Designstudio Years aus Los Angeles sowie den lokalen Architekten Jean Andre Garnier von Garnier Arquitectos. Polich – der bereits mit großen Architektur- und Designbüros wie Diller Scofidio + Renfro, The Archers und Bjarke Ingels Group gearbeitet hat – und Jimenez Keenan (die bei Elizabeth Roberts Architects und Studio Shamshiri gelernt hat) hatten die Hauseigentümer:innen ursprünglich in New York kennengelernt. Damals arbeiteten sie an Projekten für Patels frühere Schmuckboutique Quiet Storms in Williamsburg. „Wir hatten sofort einen guten Draht zu Tyler und Jessica, und wir wollten das Vertrauen und den Spaß, den wir hatten, fortsetzen“, erinnert sich Reshma Patel.
Zu den Inspirationsquellen für die Architektur des Hauses gehörten charakteristische Projekte von Designer:innen wie Luis Barragán, Lina Bo Bardi, Héctor Barroso und Bijoy Jain, die häufig in ähnlichen Klimazonen bauten. „Wir haben uns viele moderne brutalistische Anwesen in Mexiko angesehen, und uns haben die Eigenschaften von Beton und Holz gefallen, die im Gegensatz zur gängigen modernen Architektur in Nosara eine gewisse Wärme und Textur aufweisen“, erklärt Rudder. Polich beschreibt das Design des neuen Familien-Hauses – mit seinen Tonnengewölben aus Ortbeton, von Hand gemeißeltem Stein, Terrakotta-Formziegeln, Fliesenböden und Oberflächen aus Teakholz – als „sinnliche, erdige, schwere Tektonik“. „Man muss sich auf das Rustikale einlassen. Das war niemals als ein Tadao-Ando-Projekt gedacht“, sagt Polich in Bezug auf die Betonelemente.
Lateinamerikanisches Kunsthandwerk und lokale Maßanfertigungen
Obwohl die Inneneinrichtung breitgefächert ist – vom französischen schmiedeeisernen Lüster aus dem 19. Jahrhundert bis zu Vintage-Stühlen von Paul McCobb im Essbereich –, heben die vielen Werke lateinamerikanischer Künstler:innen und Kunsthandwerker:innen das einzigartige Lebensgefühl dieses Hauses hervor. Das Duo von Years entwarf auch eine Reihe an individuellen Möbeln, die vor Ort in Costa Rica maßgefertigt wurden. Dazu gehört zum Beispiel der großzügige Stauraum aus Zedernholz und Lack, der sich im Eingangsbereich befindet und im Grunde genommen eine Abstellkammer in Form eines Schranks ist; der Esstisch, der aus grünen und blauen Quarzit- und gelben Onyxplatten angefertigt wurde, und das Bettkopfteil aus Teak- und Zedernholz, Amaranth und Guanacaste.
„Wir beschäftigen uns viel damit, wie unsere Arbeit an einem bestimmten Ort, zu einer bestimmten Zeit und in einem bestimmten kulturellen Kontext verankert ist, und wie Gebäude Erfahrungen und Erinnerungen schaffen“, sagt Jimenez Keenan. Die Designer:innen entschieden sich im Wohnzimmer für rötlich-orangefarbene Töne, die auf interessante Weise mit den Farben des Dschungels interagieren. Eine Verbindung zwischen Innen und Außen schufen sie auch bei dem kleinen Gästehaus, dessen Steinwände vom Außen- in den Innenbereich übergehen. „Das Häuschen wird am Ende wie eine Ruine wirken, überwuchert von Blättern … etwas, das aussieht, als gehöre es einfach hierher.“
Nachhaltige Architektur
Die Architektur des Hauses knüpft an Costa Ricas ausgeprägtes Engagement für Nachhaltigkeit, Umweltbewusstsein und den Erhalt der Artenvielfalt an. Years arbeiteten mit der Firma Sphera Sostenible zusammen, um sicherzustellen, dass das Gebäude den fortschrittlichen Richtlinien des Landes entspricht. Dem Design-Duo war es wichtig, das Haus so nachhaltig wie möglich zu gestalten, so verfügt es über Solarenergie, Bewässerungssysteme für Schwarz- und Grauwasser, einheimische und anpassungsfähige Vegetation im Garten, natürliche Querlüftung und Regenwasserauffangsysteme für den Pool und die Toiletten. Viele Materialien stammen aus lokaler Produktion, und mit Ausnahme der Schlafzimmer ist der Großteil des Hauses nicht klimatisiert. „In Costa Rica ist Nachhaltigkeit nicht nur ein Lippenbekenntnis. Sie nehmen es sehr ernst“, betont Polich.
Die Hausbesitzer:innen haben die Entscheidung, den Betondschungel von New York City gegen den Tropenwald von Nosara einzutauschen, nie bereut. „Hier ist es so viel ruhiger. Alles an diesem Haus wirkt auf die schönste und organischste Weise mit dem Land verbunden“, so Patel. „Diese Art von Leben ist vielleicht nicht für jeden etwas, aber für uns ist es das Richtige.“
Entdecken Sie weitere Details des Dschungel-Hauses
Zuerst erschienen bei AD USA.

















