Midcentury-Vibes in Hamburg: Ein Bungalow wird zum Familienzuhause von Marie von Behrens-Felipe und Roberto A. Felipe
Manche Worte tragen ein ganzes Lebensgefühl in sich – Heimweh ist so eines. Marie von Behrens-Felipe kennt es gut. Zwischen Hamburg und New York pendelnd, verlor die Influencerin, die mit nur zwölf Jahren ihren ersten Blog startete, ihr Herz in Brooklyn. Für ihren Partner, Roberto A. Felipe, zog sie ganz nach New York und ließ sich auf das Tempo und die Energie der Stadt ein. Während der Pandemie kam dann das Innehalten. Marie und Roberto nahmen sich eine Zweitwohnung in Hamburg – und Roberto, daheim in der Start-up-Welt zwischen Kentucky, Los Angeles und New York, begann, die Hansestadt auf seine Weise zu entdecken. „In Hamburg habe ich vor allem die kleinen Dinge zu schätzen gelernt: den Morgenlauf entlang der Alster, die klare Luft und die Nähe zur Natur.“
Von New York nach Hamburg: So fand die junge Familie ihr Traumhaus
Aus dieser Haltung zu einem bewussten, reduzierten Lebensstil heraus gründete das Paar 2023 Sonsie. Co-Founderin des Skincare-Labels ist Pamela Anderson, die damals während der Pariser Fashion Week mit ihrem ungeschminkten Look für mächtig Schlagzeilen sorgte. Mit der Geburt von Tochter Zoe, inzwischen zwei Jahre alt, stand fest: Felipe und von Behrens wollten für ihre junge Familie ein sicheres und geborgenes Umfeld schaffen.
Was als Suche nach einem Wochenendhaus begann, endete mit einem spontanen Kauf – ein neues Eigenheim für die Familie. Eines Morgens entdeckte Marie online ein gerade inseriertes Architektenhaus im Midcentury-Stil und fuhr kurzerhand vorbei – zunächst nur für einen Blick von außen. Schon in diesem Moment wusste sie: „Das ist es!“, und schickte ihrem Partner ein Foto. „Auf unseren Reisen nach Los Angeles haben wir so viele wunderschöne Midcentury-Häuser gesehen – da wuchs in uns der Traum, selbst eines zu besitzen.“
Tatsächlich erwies sich die Entdeckung als Glücksfall: Das Haus befand sich in einwandfreiem Zustand, und erst später, eher durch Zufall, erfuhren sie, dass der Architekt einst unter Ludwig Mies van der Rohe gearbeitet hatte. Von Anfang an war klar: Nur die nötigsten Renovierungen sollten vorgenommen werden, um den Charakter des Bungalows zu bewahren. „Das Haus hatte zwei oder drei Jahre leer gestanden, doch es war außergewöhnlich gepflegt. Von den Nachbarn erfuhren wir, dass der Vorbesitzer eine besondere Seele war – das spürt man in jedem Winkel.“ Überall im Haus verstecken sich gut durchdachte Details, darunter Schiebetüren, die Räume elegant verbinden, und filigrane Fenster, die in fast jedem Zimmer für einen sanften Lichteinfall sorgen.
Mit viel Respekt wurde das Haus umgebaut und auf den neuesten Stand gebracht
Für den behutsamen Umbau holte sich die Familie Tim Schulz von A und O Architekten an Bord. „Wir wollten jedes bauliche Detail bewahren“, sagt Marie von Behrens-Felipe. Nur eine Wand und das Badezimmer wurden um einen Meter versetzt, sonst blieb der Grundriss unangetastet. Originale Elemente wie die Holzdecke oder das eingebaute Bücherregal, das das Paar im Haus vorfand, bestimmten den Farbton für den gesamten Innenausbau. In Zusammenarbeit mit der Tischlerei Huqo entstand ein maßgeschneiderter Entwurf für Küche, Schlafzimmer, Flur und Badezimmer. Vorher lag die Küche dunkel und beengt im Hauswirtschaftsraum, heute öffnet sie sich lichtdurchflutet und schafft ein neues Raumgefühl voller Weite und Leichtigkeit. Technisch wurde das Haus auf den neuesten Stand gebracht. Es gibt eine komplett neue Elektrik, Fußbodenheizung und Böden, die den Charakter des Hauses respektieren – die alten Fliesen und Teppichböden mussten weichen.
So richtete das Paar sein Zuhause ein
Was die Möbel und Kunst betrifft, kaufte das Paar kaum etwas neu. Fast alle Stücke stammen aus ihrer Sammlung in New York, die durch ihren engen Freund und Galeristen Jeffrey Graetsch mit aufgebaut wurde. Ein Stück von Charlotte Perriand war eines der ersten, die sie kauften – der Auftakt zu einer Sammelleidenschaft, die ihr Zuhause bis heute prägt. Rückblickend sagt Roberto A. Felipe: „Es fühlt sich an, als hätten wir all die Jahre für dieses Haus gesammelt.“









