Minimalistisches Haus auf Mallorca: In diesem Familienzuhause gehen Nachhaltigkeit und traditionelle Architektur Hand in Hand

Dieses minimalistische Haus auf den Balearen ist ein Mix aus mallorquinischen Traditionen, natürlichen Materialien und moderner Schlichtheit.

„Das Haus strahlt so viel Ruhe und Schlichtheit aus, gleichzeitig vermittelt es aber auch Geborgenheit und Schutz“, sagt das Architektur- und Designbüro OAM über das mediterrane Ca’n Gallineta auf Mallorca. Das neu errichtete Haus in Manacor, im Osten der Baleareninsel, wurde vollständig in die mediterrane Umgebung eingebettet. Umgeben von rötlich schimmernder Erde und blassgrünen Gräsern wirkt es, als hätte es schon immer dort gestanden.

Die Architekt:innen von OAM ließen sich beim Entwurf des mediterranen Gebäudes von der traditionellen Architektur Mallorcas inspirieren, mit „ihren einfachen und sich wiederholenden Bausystemen, wie beispielsweise den Wasserkanälen mit gleichmäßig angeordneten Pfeilern, die an verschiedenen Orten auf dem Land zu finden sind“. Die wichtigste Inspiration war jedoch die Landschaft selbst, wobei es für das Designstudio ausschlaggebend war, die Auswirkungen auf die „sensible natürliche Umgebung“ so klein wie möglich zu halten.

„Der Ausgangspunkt war ein längliches Grundstück mit sanfter Hanglage. Der Entwurf wurde im Einklang mit dem Gelände designt, sodass sich das lang gestreckte Gebäude auf der Anhöhe befindet. Dadurch konnten die Eingriffe in den Boden des Grundstücks minimiert werden, und das Haus verfügt über eine große Südfassade“, erklärt OAM.

JOSE HEVIA BLACH

Von der Natur inspirierte Architektur

Die Architekt:innen entschieden sich für ein einstöckiges Haus inklusive Veranda und Pergolen, die es kleiner wirken lassen, als es tatsächlich ist. Außerdem pflanzten sie Johannisbrotbäume und bewahrten die bereits bestehenden Pinien des umliegenden Waldes. Diese sorgen wiederum für mehr Intimität und Privatsphäre.

„Ein besonderes Augenmerk wurde auf passive Gestaltungsstrategien gelegt, wie etwa die Ausrichtung nach Süden, die Reduzierung von Öffnungen in Richtung Norden und Westen oder auch das Schaffen von Schatten durch Veranden, Pergolen und Laubbäume. Ebenso wie auf die Integration aktiver, energieeffizienter Systeme wie die Belüftung mit Wärmetauscher“, erzählt das Büro.

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„Das Haus wurde so konzipiert, dass es sich diskret und behutsam in das Gelände einfügt. Es befindet sich auf der höchsten Stelle des Grundstücks und erstreckt sich parallel zum Gelände. Dieser umweltbewusste Ansatz hat die Bodenarbeiten minimiert und es ermöglicht, dass sich die Hauptfassade großzügig nach Süden hin öffnet, wodurch viel Licht einfällt“, erklärt das Architekturbüro.

„Das Haus ist in verschiedene rechteckige Volumina unterteilt, die versetzt zueinander angeordnet sind, wodurch sich zwischen ihnen Innenhöfe und Veranden bilden. Diese Versetzung trägt auch dazu bei, den strengen Linien und der lang gestreckten Form der Fassade entgegenzuwirken. Diese rechteckigen Volumina sind unter einem großen Pultdach vereint, das dem Projekt eine einheitliche Note gibt. Vor diesem Schrägdach befindet sich ein horizontaler Anbau, eine Reihe von Veranden und Pergolen, die gleichmäßig angeordnet sind und dazu beitragen, die Höhe der Hauptfassade optisch zu reduzieren.“

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Nachhaltige Materialien

Um eine nachhaltige Bauweise zu fördern und das Gefühl zu vermitteln, dass das Haus „schon immer dort war“, setzte das Studio auf lokale Rohstoffe: „Wir verwenden Materialien mit einem geringen ökologischen Fußabdruck aus der näheren Umgebung: Kalkmörtel für die Fassade, große Stützmauern aus Steinen und Erde vom Grundstück selbst; eine natürliche Isolierung aus Neptunkugeln (aus der Seegrasart Posidonia oceanica) auf dem Dach, die an der nahe gelegenen Küste gesammelt wurden; die Schreinerarbeiten sind aus sibirischer Lärche. Es dominieren vor allem neutrale und erdige Töne, um in Einklang mit der umgebenden Landschaft zu sein und eine neutrale Basis zu schaffen, die Ruhe ausstrahlt.“

Der Esstisch und die Stühle stammen von Dareels.

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Umweltbewusste Bauweise

Darüber hinaus griff das Architekturbüro auf ein Bausystem aus tragenden Porenbeton-Wänden mit einer Dicke von 30 Zentimetern zurück, was für eine gute Isolierung sorgt und Wärmebrücken verhindert. Dank des geringen Gewichts erfolgte die Umsetzung einfach und schnell, und es fallen nur wenige Abfälle an, die laut OAM zerkleinert und für Fugen wiederverwendet werden konnten. Dieses System hat außerdem den Vorteil, dass der Energiebedarf für die Verarbeitung im Vergleich zu anderen Verfahren gering ist. „All das macht es zu einem Material mit einem geringen ökologischen Fußabdruck und einer hohen Energieeffizienz.“

Das Sofa stammt von Organic Design.

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Familientaugliches Interieur

Neben dem Ziel, das Haus in die Landschaft zu integrieren und nachhaltig zu gestalten – was das Design stark geprägt hat –, war für das Büro ein weiterer Aspekt besonders wichtig: Das Gebäude sollte über komfortable, lichtdurchflutete und energieeffiziente Räume für die Familie, ein Paar mit kleinen Kindern, verfügen. Die Architekt:innen kreierten ein Familienzuhause, indem sie „eine ruhige und entspannte Atmosphäre mit Verbindung zum Außenbereich dank der Innenhöfe, Veranden und großen, nach Süden gerichteten Öffnungen“ schufen – wobei stets auf angemessene Raumproportionen geachtet wurde.

Der Garten, der durch das Küchenfenster zu sehen ist, wurde von Gabriel Llabrés angelegt. Er geht sanft in das umgebende rustikale Gelände über und ist mit mediterranen Pflanzen gestaltet, die dem Klima entsprechen und wenig Wasser benötigen.

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Klare Raumaufteilung

Der Grundriss des Hauses ist klar und funktional strukturiert: An der Nordfassade befinden sich mehrere Nebenräume (mit Gewölbedecken aus Schilfrohr), die mit den verschiedenen, nach Süden ausgerichteten Wohnräumen verbunden sind. Diese unterschiedlich großen Durchgangsräume werden beispielsweise als Arbeitszimmer, Eingangsbereich und Küche genutzt. OAM richtete außerdem zwei Schlafbereiche ein, einen an jedem Ende des Hauses, um mehr Privatsphäre für Eltern und Kinder zu ermöglichen.

Die handgefertigten Keramik-Arbeiten stammen von dem mallorquinischen Kunsthandwerker Pere Coll.

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Neben der Raumaufteilung tragen auch die minimalistisch gehaltene Einrichtung und die natürliche Materialpalette zu dem entspannten Ambiente von Ca’n Gallineta bei. Keramikarbeiten, helle Holzmöbel und mit Schilfrohr verkleidete Gewölbedecken knüpfen an den mediterranen Stil der balearischen Insel an. Ein offenes Zuhause für eine junge Familie – voller Komfort, Wärme und Licht.

Entdecken Sie weitere Details des mediterranen Familienzuhauses

Die Schränke sind von der Tapicería Tomás Riera in Manacor, die Stühle von Zara Home.

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Der Stuhl ist von Dareels.

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Die gesamte Keramik im Haus stammt von Pere Coll.

JOSE HEVIA BLACH

Zuerst erschienen bei AD España.