Mietküche renovieren: Mit diesen Tipps und Tricks verleihen Sie Ihrer Mietküche eine individuelle Trendnote.
Folgendes Szenario: Sie haben eine neue Wohnung gefunden (endlich!), die Lage ist prima, das Fischgrät-Parkett gut in Schuss, sogar die Wände wurden frisch geweißelt. Ein Manko gibt es jedoch: die Küche. Gerade in Mietwohnungen ist die Chance gleich null, dass die eingebaute Küche der eigenen Traumküche entspricht. Stattdessen findet man viel zu oft abgewohnte, charakterlose Einbauküchen vor. Von den Fronten blättert der Lack, auf der Arbeitsplatte wellt sich still und leise das Laminat. Nun würde der eigene Geldbeutel – und auch die Vermieter:innen – mit großer Wahrscheinlichkeit streiken, würde man bei jedem Umzug eine neue, hochwertige Küche einbauen wollen. Die gute Nachricht: das muss auch nicht sein. Manchmal reichen schon wenige Handgriffe aus, um der lieblosen Mietküche eine ganz individuelle Trendnote zu verleihen.
5 Tipps für ein stilvolles Upgrade Ihrer Mietküche
Vom Lackieren der Fronten bis hin zum einfachen Austauschen der Griffe: Gemeinsam mit dem Berliner Interiordesignstudio Antonius Schimmelbusch erklärt AD, mit welchen Handgriffen Sie Ihrer Mietküche ein stilvolles Makeover verpassen – für das große und das kleine Budget.
#1: Die Küche mit einer neuen Wandfarbe auffrischen
Eine der einfachsten Maßnahmen, der Mietküche ohne große Investitionen ein gestalterisches Upgrade zu geben, ist mit einem neuen Anstrich – doch nicht von den Fronten, sondern ganz klassisch an den Wänden. „Wir sind große Fans von Wandfarben“, so Melissa Antonius und Lena Schimmelbusch. „Vielleicht setzt man bewusst einen Kontrast zu den bestehenden Einbauten oder sucht für den monochromen Look genau den Ton der Fronten. In jedem Fall laden Farbmuster zum Probieren ein, sodass man sicherlich eine Kombination findet, die fad zu fab macht.“
#2: Die Küchenfronten aufhübschen
Die Fronten sind ein elementarer Bestandteil jeder Küche und nehmen – neben den Wänden – visuell den größten Raum ein. „Sind die Fronten qualitativ noch gut, kann man über einen Anstrich nachdenken“, sagen Antonius Schimmelbusch. Dabei ist die richtige Vorbereitung der Schlüssel zu einem gelungenen Ergebnis und sollte nicht unterschätzt werden. „Hochglanzlacke wiederum sollte man dem Profi überlassen, an mattere Texturen kann man sich selber trauen.“ Bevor Sie jedoch zum Farbeimer greifen, sollten Sie jeglichen Eingriff mit Ihrem Vermieter absprechen.
In dem Fall, dass ein neuer Farbanstrich nicht ausreicht und Sie abwägen, länger in der Immobilie zu bleiben, kann sich durchaus ein Gang zum Tischler lohnen. „Mit ihm kann man die Küche in alle Richtungen tunen, von unterschiedliche Holzarten bis hin zu Kassettierungen und Farben“, weiß das Duo. Auch Ikea-Küchen sind in dieser Hinsicht ein Glücksgriff. Mittlerweile gibt es eine Vielzahl von Hersteller, darunter Plum oder Superfront, die Fronten speziell für Ikea-Korpusse anbieten. Tipp: Die Bestandstüren nicht entsorgen, sondern aufheben und beim Auszug einfach wieder montieren.
#3: Die Griffe austauschen
Wenn das Streichen oder ein Wechsel der Fronten allerdings nicht infrage kommt, bringen neue Griffe eine große Veränderung. „Gerade auf großen Flächen können neue Griffe zu gestalterischen Schmuckstücken werden“, raten Antonius Schimmelbuch. „Wir arbeiten gerne mit der Hardware von Matilda Goad, aber auch Beata Heuman, Buster & Punch und Anthropologie haben sehr schöne Produkte.“ Auch hier gilt: Die Bestandsgriffe aufbewahren bis zum nächsten Auszug.
#4: Mit auffälligen Pendelleuchten ein Statement setzen
Nicht selten sind einem gestalterisch von Vermieterseite allerdings die Hände gebunden. „In dem Fall ist die Suche nach einer ausgefallenen Pendelleuchte vielleicht die Lösung“, raten Antonius Schimmelbusch. „Ein opulenter Lüster, oder ein Stoffschirm mit Granny-Charme kann den Blick auf sich lenken.“
#5: Visuelle Ablenkung schaffen
Gleiches gilt für gerahmte Prints oder ein großes, an die Wand gelehntes Tablett, die im besten Fall auch mal einen unschönen Fliesenspiegel verdecken können. Überhaupt kann man mit erstaunlich kleinen Mitteln ein schönes, visuelles Statement setzen: „Neue Geschirrtücher bringen Farbe und Muster in jede noch so langweilige Küche, und Keramikkrüge oder -vasen, in denen man Utensilien aufbewahrt, ebenfalls“, wissen Antonius Schimmelbusch. „Oder wie wäre es mit einem kleinen Barwagen auf Rollen, der die Küche etwas verspielter macht, oder einem Vintage-Bugholzstuhl, auf dem die Kochbücher gestapelt werden können?“ So oder so, der schnellste und immer erfolgreiche Tipp des Designduos: „Eine kleine Tischleuchte auf die Arbeitsplatte platzieren. Sie zaubert die einladendste Lichtstimmung in jeder Küche.“



