Diese Kunstausstellungen sollten Sie 2025 auf keinen Fall verpassen

Anselm Kiefer, Wolfgang Tillmans, Yayoi Kusama … 2025 verspricht unzählige Kunst-Highlights – wir zeigen Ihnen eine Auswahl nationaler wie internationaler Ausstellungen, die Sie nicht verpassen sollten
Yayoi Kusama sitzt inmitten ihres Kunstwerks “Yellow Tree  Living Room”.
Courtesy of Ota Fine Arts, Victoria Miro, David Zwirner / Copyright: YAYOI KUSAMA

Kunstausstellungen 2025: Wir stellen Ihnen die internationalen Highlights vor.

Von Amsterdam nach London über Dresden, Berlin und Basel: In diesem Jahr erwarten Sie zahlreiche Ausstellungen, die Sie sich unbedingt anschauen sollten. Denn auch 2025 gibt es auf den internationalen Schauen Tolles zu entdecken! Wir haben einige spannende Kunst-Highlights für Sie zusammengestellt.

Kunstausstellungen 2025: Die 6 vielversprechendsten

1. Von Odesa nach Berlin. Europäische Malerei des 16. bis 19. Jahrhunderts (24. Januar bis 22. Juni 2025), Gemäldegalerie Berlin
Das Stillleben mit Hummer von Cornelis de Heem zeigt mehrere Schalen voller Obst und Schalenfrüchte.

Cornelis de Heem: „Stillleben mit Hummer“, 2. Hälfte 17. Jh., Öl auf Leinwand, 58,4 x 83 cm, Odessa Museum für Westliche und Östliche Kunst, Gemäldegalerie, Staatliche Museen zu Berlin / Eigentum des Museums für Westliche und Östliche Kunst Odesa / Christoph Schmidt

Christoph Schmidt

Dem Krieg in der Ukraine fielen und fallen zahlreiche Kunstwerke zum Opfer: Museen wurden geplündert, beschossen, zerstört. Diese Ausstellung fußt auf einem außergewöhnlichen Kooperationsprojekt: Die Gemäldegalerie in Berlin zeigt ab Ende Januar 2025 rund 60 Werke aus dem Museum für Westliche und Östliche Kunst in Odessa, die kurz nach dem Beginn des russischen Angriffskriegs in Sicherheit gebracht wurden und nun erstmals in Deutschland zu sehen sind. Sie alle stammen von westeuropäischen Künstler:innen. Die Schau beleuchtet Gemeinsamkeiten zwischen der Sammlung in der ukrainischen Hafenstadt Odessa und der Berliner Kollektion. So sind beispielsweise in beiden Häusern Arbeiten des niederländischen Malers Cornelis de Heem (oben) vertreten. Ziel der Schau ist es, so die Staatlichen Museen zu Berlin, die Werke aus Odessa „einem breiten Publikum vorzustellen und die Verbindungen der Ukraine mit Westeuropa aufzuzeigen“. Es solle „ein Zeichen der Solidarität mit der Ukraine gesetzt und ein Beitrag dazu geleistet werden, die Sensibilität der Öffentlichkeit für die andauernde Bedrohungslage in der Ukraine wachzuhalten.“

2. Anselm Kiefer. Sag mir wo die Blumen sind (7. März bis 9. Juni 2025), Stedelijk Museum Amsterdam und Van Gogh Museum
Ausstellungssituation der Anselm Kiefer Ausstellung in Croissy in Frankreich.

Anselm Kiefer: „Sag mir wo die Blumen sind“ (2024), Ausstellungssituation, Croissy, Frankreich, Emulsion, Öl, Acryl, Schellack, Blattgold, Elektrolysesediment, Ton, Trockenblumen, Stroh, Stoff, Stahl, Kohle und Collage aus Leinwand auf Leinwand / Copyright: Anselm Kiefer / Foto: Nina Slavcheva

Nina Slavcheva

Mit einer monumentalen Ausstellung – zu sehen in gleich zwei Museen – ehrt Amsterdam in diesem Jahr einen der größten deutschen Nachkriegskünstler: den Maler und Bildhauer Anselm Kiefer, der im März 2025 seinen 80. Geburtstag feiert. Das Stedelijk Museum Amsterdam untersucht die Beziehung des Künstlers zu den Niederlanden und stellt ein spektakuläres neues, knapp 25 Meter langes Werk mit dem Titel „Sag mir wo die Blumen sind“ (oben) ins Zentrum seiner Präsentation. Das Van Gogh Museum wiederum beleuchtet den Einfluss von Vincent van Gogh auf Kiefer: Mit 17 Jahren packte der die Koffer – er hatte ein Reisestipendium in der Tasche – und folgte Van Goghs Spuren von den Niederlanden bis nach Belgien und Frankreich. Die Ausstellung präsentiert bisher nicht gezeigte Arbeiten in Kombination mit einigen Schlüsselwerken Van Goghs. Wer noch tiefer eintauchen möchte in die magische Welt von Anselm Kiefer, für den könnte Wim Wenders Dokumentarfilm „Anselm – Das Rauschen der Zeit“ von 2023 genau das Richtige sein. Er zeichnet Kiefers Lebensweg nach, liefert Einblicke in seine ungewöhnlichen Arbeitsprozesse und zeigt auch sein beeindruckendes Anwesen in Südfrankreich.

3. Wolfgang Tillmans. Weltraum (8. März bis 29. Juni 2025), Albertinum, Dresden
Das Kunstwerk San Francisco Still Life von Wolfgang Tillmans zeigt ein Rosenkohl und Kartoffeln vor einem Fenster.

Wolfgang Tillmans: „San Francisco Still Life“, 2023 / Copyright: Courtesy of Galerie Buchholz; David Zwirner, New York; Maureen Paley, London

Courtesy of Galerie Buchholz; David Zwirner, New York; Maureen Paley, London

Im Jahr 2000 wurde er als erster Deutscher mit dem renommierten Turner Prize ausgezeichnet: Der 1968 in Remscheid geborene Wolfgang Tillmans. In den 1990er-Jahren erlangte er internationale Bekanntheit durch seine ikonischen Aufnahmen, die das Lebensgefühl der Club-, Musik- und Schwulenszene jener Zeit einfangen. Sein vielseitiges Werk umfasst Porträts, Stillleben, Landschaften und abstrakte Kompositionen. Das Albertinum in Dresden widmet dem Fotografen ab März 2025 eine Ausstellung mit dem Titel „Weltraum“, die seine jüngsten Arbeiten in den Mittelpunkt stellt. In den vergangenen Jahren bereiste der Künstler verschiedene Regionen der Welt, von San Francisco bis nach Südostasien, und dokumentierte mit seiner Kamera die Spuren globaler digitaler Technologien und Unternehmen. Seine Fotografien verdeutlichen, welche komplexen Wechselwirkungen zwischen Orten, Menschen und Technologien bestehen. Andere Werke hingegen – wie der Kartoffel-Rosenkohlturm oben – spiegeln seine Faszination für das (vermeintlich) Gewöhnliche wider und zeigen seinen spielerischen Umgang mit Skulpturalem, Inszenierung und eindeutig zweideutigen Motiven.

4. Marie Antoinette Style (20. September 2025 bis 22. März 2026), V&A South Kensington, London
Das rosafarbene Schuhpaar Antoinetta von Manolo Blahnik ähnelt den Schuhen der Namensgeberin Marie Antoinette.

Das Modell „Antoinetta“ aus 2005 von Manolo Blahnik ist vom Stil von Marie Antoinette inspiriert.

V&A Museum

Marie Antoinette, die legendäre französische Königin und Ehefrau Ludwigs XVI., steht wie kaum eine andere Frauenfigur der Geschichte für Luxus, Dekadenz – und den dramatischen Untergang einer Epoche. Die österreichische Erzherzogin wurde mit nur 14 Jahren nach Frankreich verheiratet und später zur Königin gekrönt. Mit ihrer Vorliebe für prunkvolle Kleider, rauschende Feste und opulente Frisuren wurde sie schnell zum Sinnbild höfischer Verschwendung – und damit zum Feindbild eines hungernden Volkes. Ihr Leben endete 1793 auf der Guillotine. Doch hinter der schillernden Fassade verbarg sich eine durchaus komplexe Persönlichkeit. Bis heute fasziniert ihr Mythos und inspiriert Mode, Film und Popkultur. Ab September 2025 zeigt das V&A South Kensington in London die erste große Marie-Antoinette-Ausstellung in Großbritannien. Im Mittelpunkt steht die Frage: Was macht die Faszination dieser Frau aus, die über Jahrhunderte hinweg anhält? Eine große Auswahl an Exponaten – von prachtvollen Couturierkleidern bis hin zu audiovisuellen Installationen – beleuchtet die anhaltende Anziehungskraft der einstigen Königin.

5. Yayoi Kusama (12. Oktober 2025 bis 25. Januar 2026), Fondation Beyeler, Riehen bei Basel
Yayoi Kusama sitzt inmitten ihres Kunstwerks “Yellow Tree  Living Room”.

Yayoi Kusama sitzt inmitten ihres Kunstwerks „Yellow Tree / Living Room“ der Aichi Triennale von 2010 / Courtesy of Ota Fine Arts, Victoria Miro, David Zwirner / Copyright: Yayoi Kusama

Courtesy of Ota Fine Arts, Victoria Miro, David Zwirner / Copyright: YAYOI KUSAMA

Die Japanerin Yayoi Kusama ist ein echter Superstar der Kunst – und das mit mittlerweile stolzen 95 Jahren! Ab Oktober 2025 würdigt die Fondation Beyeler in Riehen bei Basel sie mit einer großen Retrospektive. Die Ausstellung entsteht in enger Zusammenarbeit mit dem Museum Ludwig in Köln (dort zu sehen ab 14. März 2026) sowie dem Stedelijk Museum Amsterdam (dort zu sehen ab 11. September 2026) und wurde in direktem Austausch mit Kusama und ihrem Atelier konzipiert. Sie gibt einen umfassenden Einblick in sieben Jahrzehnte eines außergewöhnlichen Schaffens, von einer Frau, die vor allem durch ihre charakteristischen Polka Dots weltberühmt wurde. Doch die Ausstellung zeigt, dass Kusamas Werk weit über dieses ikonische Motiv hinausgeht. Ihre künstlerische Bandbreite reicht von Malerei, Skulptur und Collage über Performance, Rauminstallationen, Happening bis hin zu Mode und Literatur. Besonders spannend für Besucher:innen: Auch einer von Kusamas faszinierenden „Infinity Mirror Rooms“, die weltweit für Begeisterung sorgen, wird Teil der Schau sein.

6. Einhorn. Das Fabeltier in der Kunst (25. Oktober 2025 bis 1. Februar 2026), Museum Barberini, Potsdam
Das Einhorn blickt über seine linke Schulter über den rechten Bildrand hinaus.

Marie Cecile Thijs:​ „Einhorn“, um 2015, Lambdadruck auf Alu, 124 x 159 cm / Copyright: Marie Cecile Thijs

Marie Cecile Thijs

„Das Einhorn ist mehr warm als kalt, aber seine Stärke ist größer als seine Wärme“, schrieb die Äbtissin Hildegard von Bingen im 12. Jahrhundert, „und es frisst reine Kräuter, und beim Gehen macht es gleichsam Sprünge, und es flieht den Menschen und die übrigen Tiere außer denen, die von seiner Art sind, und deshalb kann es nicht gefangen werden.“ Einhörner sind elegante Fabelwesen, die die Fantasie der Menschen seit Jahrhunderten beflügeln. Schon in der Antike glaubte man, dass ihre Hörner heilende Kräfte hätten, später waren Einhörner ein beliebtes Motiv in Kunst und Literatur. Im Museum Barberini in Potsdam kam man nun auf die entzückende Idee, dieses mystische Geschöpf gleich mit einer ganzen Ausstellung zu ehren. „Einhorn. Das Fabeltier in der Kunst“ präsentiert ab Oktober 2025 über 100 Werke aus namhaften Ausstellungshäusern von ganz verschiedenen Künstlerinnen und Künstlern. Gezeigt werden Arbeiten unter anderem von Arnold Böcklin, Albrecht Dürer, Angela Hampel, Gustave Moreau, Joachim Sandrart oder Marie Cecile Thijs (oben).