California-Cool in England: Fußball-Profi Ben Chilwell zeigt sein Haus in Surrey

Sanfter Midcentury-Modern-Style trifft auf entspannte Kalifornien-Vibes – mit seinem neuen Zuhause inmitten der Natur hat der junge englische Nationalspieler verdammt viel richtig gemacht
Chilwell auf geräumiger Terrasse an langem Tisch
Helen Cathcart

Fußballprofi Ben Chilwell hat sich ein luftiges und einladendes Midcentury-Zuhause im Grünen geschaffen.

Das südwestlich von London gelegene Surrey ist unter den englischen Grafschaften so etwas wie die eierlegende Wollmilchsau: Es bietet eine wunderschöne Landschaft, zugleich ist London von hier aus schnell zu erreichen. Allerdings würde man nicht erwarten, dass sich ein Fußballspieler der englischen Premier League mit Ende zwanzig in dieser Gegend ein dauerhaftes Domizil zulegen würde. Auch das Haus an sich ist eine Überraschung: ein unaufdringliches Gebäude mit Anklängen an die Midcentury-Moderne, das in einem raffinierten Ensemble neutraler Töne gehalten ist. Andererseits ist Ben Chilwell vielleicht auch kein durchschnittlicher Twentysomething-Fußballer.

Ben Chilwell dribbelt mit einem Ball im Garten

Ben Chilwell beim Dribbeln in seinem Garten.

Helen Cathcart

Die perfekte Lage für den Fußball-Profi

Der Linksverteidiger der englischen Nationalmannschaft wuchs in London auf. Als er sich nach einer eigenen Immobilie umsah, war eine Wohnung im pulsierenden Zentrum der Hauptstadt für ihn nicht mehr ganz so attraktiv. „Ich genieße es, außerhalb von London zu sein, wo es etwas relaxter zugeht“, sagt er über die Gegend. „Hier bin ich viel mehr in der Natur, es gibt zahlreiche Spazierwege. Aber wenn man will, kann man sich auch ins Getümmel stürzen und dann wieder heimkommen.“ Surrey kann zudem mit Nähe zum Trainingsgelände des FC Chelsea aufwarten, für den Chilwell bis vor Kurzem in der Premier League gespielt hat (inzwischen steht er beim französischen Erstligisten Straßburg unter Vertrag). „Die Nähe des Stadions war der Hauptgrund, warum ich mich in dieser Gegend umgesehen habe“, erzählt der Spieler. „Schlaf ist mir heilig, deshalb war die Lage zwei Minuten vom Trainingsplatz entfernt ein echter Anreiz.“

Gemütlicher Sitzbereich mit niedrigen Sofas Couchtisch Holzofen Beistelltischen

Den gemütlichen Raum neben der Küche finden sowohl Chilwell als auch Designerin Florence Stone besonders gelungen. Stone fügte die Holzdecke hinzu, um dem Raum einen natürlicheren Charakter zu verleihen. Das Sofa stammt von Hay, der Teppich von Nordic Knots, und der Couchtisch aus den 1930er-Jahren wurde bei Joseph Berry erworben.

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Wahr gewordener Kindheitstraum

Surrey hat allerdings schon seit Kindheitstagen für Chilwell eine besondere Bedeutung: „Ich weiß noch, dass ich mit zwölf oder 13 Jahren mal mit meinen Eltern hier entlangfuhr und dachte: ‚Das ist der Zenit, ein echter Ansporn – hier möchte ich später mal landen‘“, erzählt er. „Ich möchte für Chelsea spielen und in dieser Gegend leben, weil sie so schön ist.“ Nachdem er beim FC Chelsea unterschrieben hatte, wohnte Chilwell einige Jahre in einem anderen Haus in der Nähe, bevor er sich auf die Suche nach einem eigenen Zuhause machte. Nachdem er sich mit seiner Mutter sieben oder acht Angebote angesehen hatte, stieß er auf dieses cremefarbene Haus. „Ich glaube, uns beiden war sofort klar: Das ist es. Man hat einfach das Gefühl: ‚Dieser Ort ist für mich gemacht.‘“

Ben Chilwell sitzt auf seiner Kücheninsel

Ben Chilwell in seiner Küche. Für Gäste soll er am liebsten Pasta mit Huhn und scharfer Soße kochen. Die Hängeleuchte stammt von The New Craftmaker, die Hocker von Audo; die Unterschränke der Kücheninsel sind in „Portcullis“ von Mylands gestrichen.

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Küche langer Esstisch Hängeleuchten über Kücheninsel diverse Grüntöne

In der Küche, deren Schränke von Tom Howley stammen, sind diverse Grüntöne sorgfältig aufeinander abgestimmt. Chilwell wollte, dass der Esstisch hier steht, damit auch größere Dinners etwas Zwangloses haben. Und so ist dieser Raum zu einem der geselligsten des gesamten Hauses geworden.

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Blick über den Esstisch in Richtung Bibliothek

Der lange Esstisch von Heerenhuis stellt eine Verbindung zwischen Küchenzeile und Bibliothek dar. Die Stühle mit französischem Rohrgeflecht sind von New Works, die Hängeleuchte von Bert Frank.

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Sorgfältiges Makeover

Obwohl das Haus Chilwell auf Anhieb gefiel, bedurfte es einiger Veränderungen, um es zu modernisieren und noch stärker seinem Geschmack anzupassen. Um seine Vision zu verwirklichen, wandte er sich an Stone Design, dessen Arbeit er zum ersten Mal bei einem anderen Haus in der Gegend, das auf dem Markt war, gesehen hatte. „Mir gefiel die Atmosphäre jenes Hauses“, erklärt er. „Es war ganz neu, hatte aber eine sehr warme, behagliche Atmosphäre.“ Um seine Vorstellungen zu verdeutlichen, erstellte Chilwell auf Pinterest eine Pinnwand mit zahlreichen Inspirationen. „Darunter waren viele moderne Häuser aus London im Midcentury-Stil, aber auch solche, die das Flair vom sonnigen Kalifornien vermittelten.“ Letztendlich vertraute er jedoch der Designdirektorin des Studios, Florence Stone. „Sobald sie verstanden hatte, wie ich das Haus gern haben wollte, ließ ich ihr freie Hand“, so der Profisportler. „Und von Anfang an stimmten die Ideen, die sie mir zeigte, mit meinen Vorstellungen überein.“

Die größte Herausforderung bestand für Stone darin, einem Haus mit gut 1000 Quadratmeter Wohnfläche einen individuellen Charakter zu geben – etwas, das diesem Haus komplett fehlte. „Es gab viele Räume, die im Grunde genommen fertig waren und an denen wir nicht allzu viel machen wollten, da das in gewisser Weise Geldverschwendung gewesen wäre“, erklärt Stone. Um eine Umgebung zu schaffen, die die stromlinienförmige Ästhetik des Midcentury Modern und die luftige Offenheit zeitgenössischer Wohnhäuser in Los Angeles in sich vereint, nahm Stones Team im Hauptschlafzimmer, dem Arbeitszimmer und dem Heimkino umfangreiche Veränderungen vor, während andere Räume – wie etwa die großzügige Küche – bereits durch einen neuen Farbanstrich enorm gewannen.

Chilwell auf einer Sofakante im Heimkino dunkles Farbspektrum

Chilwell in seinem Heimkino. Die Wand ist in „Ganache“ von Little Greene getaucht, während der Teppich von London House Rugs eigens für diesen Raum angefertigt wurde.

Helen Cathcart
Heimkino mit großer Leinwand und modularem Cordsofa

Das Heimkino im Obergeschoss gehört zu Chilwells Lieblingsräumen. „Schon als Kind habe ich Filme geliebt“, erzählt er. „Bevor ich mit Sport anfing, dachte meine Mutter immer, ich würde eines Tages in Musicals mitwirken.“ Das modulare Sofa ist maßgefertigt und mit Cord von Zimmer + Rohde-Cord bezogen; je nach Anzahl der Gäste lässt es sich unterschiedlich arrangieren.

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Bar mit drei Hockern im Heimkino

Im Heimkino befindet sich auch die Bar. Chilwells Lieblingsgetränk? „Wenn ich etwas trinke, dann Tequila auf Eis oder Tequila Pineapple.“ Alle Tischlerarbeiten wurden von Timbervision ausgeführt, die Barhocker sind eine Sonderanfertigung von Stone.

Christopher Horwood

Flexible Atmosphäre

Das gesamte Projekt dauerte etwa fünf Monate – was nicht viel ist, jedoch dadurch möglich war, dass Stone zunächst sorgfältig geprüft hatte, was lediglich umgearbeitet und was komplett neu gemacht werden musste. Unterstützt wurde das Team vom Architekturbüro Elysian Group, das die Bauleitung und die Gestaltung des Gartens übernahm. Dass Chilwell dem Designerteam von Stone vertraute, zeigte sich hier besonders deutlich, da er aufgrund seines straffen Terminkalenders oft wochenlang nicht persönlich vor Ort sein konnte. „Das war an der ganzen Sache zugleich sehr schwierig und besonders schön“, sagt er. „Ich war nie wirklich hier. Aber wenn ich dann nach Hause kam und die enormen Veränderungen sah, war ich jedes Mal begeistert.“

Herausgekommen ist ein Haus, das nicht nur Chilwells ästhetischen Anforderungen entspricht, sondern auch mit ihm wachsen kann. „Wir wollten, dass es ein bisschen so ist wie auf einer Reise“, sagt Stone. „Es gibt Elemente, die potenziell für eine Familie geeignet sind, während andere eher auf Gäste ausgerichtet sind. Wir haben versucht, eine gute Balance zwischen diesen Aspekten zu schaffen.“ Und in der Tat ist dieses Haus wie geschaffen dafür, es mit anderen zu teilen – vom stimmungsvollen, ochsenblutfarbenen Heimkino bis hin zur lichtdurchfluteten Küche, deren großer Esstisch geradezu nach geselligen Dinnerpartys schreit.

CremeTöne an Vorhängen und Sitzmöbeln im Wohnzimmer

Das „Weihnachtszimmer“ heißt so, weil Chilwell und seine Familie hier am ersten Weihnachtstag ihre Geschenke auspacken. „Dieser Raum verkörpert für mich besonders stark das Flair Kaliforniens“, sagt er. Die bei Rachel Donath erworbenen Flechtsessel harmonieren mit einem Couchtisch aus gehämmertem Kupfer, einem Vintage-Fund bei Studio 125.

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Entspannende Farben für ein gemütliches Ambiente

Das Haus verfügt über zahlreiche Ecken, die zum gemütlichen Beisammensein einladen. Da ist zum einen der Bereich neben der Küche, in dem eine niedrige graue Couch und ein gusseiserner Ofen vor bodentiefen Fenstern stehen, oder natürlich das Wohnzimmer, das Chilwell liebevoll als „Weihnachtszimmer“ bezeichnet –„Hier packen wir Weihnachten die Geschenke aus“. In dem hellen Raum sind schwere cremefarbene Vorhängen farblich auf ein behagliches Sofa und zwei auffällige Flechtsessel abgestimmt. Zudem gibt auch diverse Gästezimmer für Familie und Freund:innen, von denen jedes in einer eigenen Palette neutraler Töne gehalten ist, die mit denen der anderen Gästezimmer harmoniert und dennoch einzigartig ist.

Tatsächlich dominieren im gesamten Haus beruhigende Farben wie Taupe, Off-White und Creme. In Kombination mit warmen Holz-Features wie Fischgrätparkett und zahlreichen Fenstern, die so viel Licht hereinlassen, wie die englische Sonne nur hergibt, entsteht so der Eindruck, dass Kalifornien den Sprung über den großen Teich geschafft hat. Für Chilwell, der aufgrund seiner Fußballkarriere wahrscheinlich mehr Zeit in Hotels als zu Hause verbringt, hat es immer eine besondere Qualität, wenn er Zeit in seinem Domizil in Surrey verbringen kann. „Wenn ich zur Tür hereinkomme, bin ich richtig stolz“, lacht er. „Es fühlt sich einfach großartig an, nach Hause zu kommen und jeden Abend gerne ins Bett zu gehen.“

Blick aus der ochsenblutfarbenen Bibliothek in die Küche

Blick von der Bibliothek in die Küche. Die auffallend dunkle Farbe in der Bibliothek ist „Nether Red“ von Little Greene.

Helen Cathcart
großes Doppelbett mit extragroßem Kopfteil CremeTöne Sessel Sofa

Chilwell wünschte sich, dass das Hauptschlafzimmer richtig heimelig wird und dass das Bettkopfteil den zentralen Blickpunkt bildet. Stone entwarf ein übergroßes Stück, das mit Samt von Zimmer + Rohde bezogen ist und ein Gefühl von Geborgenheit vermittelt. Die Nachttische sind von Rachel Donath, die Bank am Fußende von Rose & Grey und der Teppich von Victoria Carpets.

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Sitzecke im Masterbedroom Hängeleuchte Sofa Sessel modernes Gemälde

Im Hauptschlafzimmer gibt es auch eine gemütliche Sitzecke: Das Gemälde des nigerianischen Künstlers Olaolu Slawn hat Chilwell selbst entdeckt. Sofa von Hamilton Conte, Sessel über Béton Brut, Hängeleuchte von Hector Finch.

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Bad mit stark gezeichnetem schwarzweißen Marmor

Anfangs zögerte Chilwell, das Bad mit einem so stark geäderten Marmor (Calacatta Viola) zu versehen. Doch als der Marmor dann installiert war, „sah er zehnmal besser aus, als ich es mir hätte vorstellen können“, erklärt er. Die Bodenfliesen stammen von Fired Earth, für das Rollo haben June Perkins Interiors einen Stoff von Altfield Textures verarbeitet.

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Waschtisch aus kanneliertem Holz mit dunkler Marmorplatte Spiegel

Der Waschtisch ist maßgefertigt: Auf einem Korpus aus kanneliertem Holz liegt eine Platte aus poliertem Marquina-Marmor auf. Die Wand ist in „Half Paris Grey“ von Zoffany gestrichen, die Wandleuchter stammen von Visual Comfort.

Christopher Horwood
Ankleidezimmer Holzschränke offenes Schuhregal mit vielen bunten Sneaker

Ursprünglich war der Ankleidebereich des Hauptschlafzimmers ein separates Schlafzimmer. Stone machte daraus einen Raum, in dem Chilwells komplette Garderobe so großzügig untergebracht ist, dass sie wie in einer Boutique präsentiert werden kann. Die Eichenmöbel sind Maßanfertigungen von Timbervision.

Christopher Horwood
Arbeitszimmer moderner Holzschreibtisch Pouf schwere Vorhänge grüner Teppich

Das Arbeitszimmer ist eine sportfreie Zone. „Mir war es sehr wichtig, einen Raum zu haben, in dem ich Dinge tun kann, die mit Fußball nichts zu tun haben“, erklärt Chilwell. Der Schreibtisch ist von Ferm Living, der Hocker von Six the Residence, und für die maßgefertigten Vorhänge sind aus dem Samtstoff „Omega“ von Linwood gearbeitet.

Christopher Horwood
Gästezimmer in neutraler Farbpalette Doppelbett kassettierte Fenster

In diesem Gästezimmer kommt die neutrale Farbpalette zum Tragen, die sich im ganzen Haus wiederfindet. Die Wandfarbe ist „Mushroom“ von Little Greene, der Teppich stammt von Victoria Carpets, und die Vorhänge wurden aus Linwoods Leinenmischgewebe „Juno“ gefertigt.

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Chilwell auf geräumiger Terrasse an langem Tisch

Chilwell auf seiner großzügigen Terrasse. Die Stühle sind von Neptune, der Tisch von RH.

Helen Cathcart
Chilwell spielt mit Fußball in seinem Garten

Chilwell zeigt seine Fußballkünste in seinem Garten in Surrey.

Helen Cathcart
Außenansicht Haus Pool Liegen Sonnenschirme Stufen zur höheren Terrasse

Mit einer großzügigen Terrasse und Swimmingpool ist das Haus ideal, um Gäste zu empfangen.

Helen Cathcart
Chilwell spielt mit Fußball in seinem Garten

Ben Chilwell im Garten seines neuen Zuhauses in Surrey.

Helen Cathcart

Zuerst erschienen bei AD USA.