Diese Hotels und Restaurants sollten Sie sich nicht entgehen lassen, denn sie stammen aus der Feder von AD100-Designer:innen.
Wenn man sich an fremden Orten wie zu Hause fühlt, dann hat das oft mit ausgesprochen gutem Interiordesign zu tun. Und mit den Menschen, die es sich ausgedacht haben. Hinter Sternehotels, Beach Clubs, Trattorien und Restaurants stecken begnadete Designer:innen, die sich mit der Geschichte von Orten auseinandersetzen, um sie dann ganz neu zu erfinden. Diese Interiors sind die beste Kulisse für Momente, die in Erinnerung bleiben.
Die schönsten Hotels der AD100
Eine Maximalistin auf Weltreise: Laura Gonzalez hat 2024 ein Hotel in Paris gestaltet, eins an der Côte d’Azur und ein weiteres in Rom. In Tokio entwarf sie eine Cartier-Boutique und in New York ihre eigene Galerie. Wie man bei einem Pensum dieser Art zur Ruhe kommt? Am besten in Abgeschiedenheit und fernab vom Trubel der Weltmetropolen – in Laura Gonzalez’ Fall: in ihrem Landhaus in der Normandie.
Die 70er sind allgegenwärtig, doch Charlotte Albert und Alexis Lamenta gelingt es mit ihren Interiors ganz besonders gut, Disko und Dekadenz mit feinsinniger Eleganz zu paaren. Das beste Beispiel ist das Hotel „Château d’Eau“, das sich im einstigen Epizentrum des Pariser Nachtlebens unweit vom „Le Palace“ befand, dem Ort, an dem einst Serge Gainsbourg, Mick Jagger und Yves Saint Laurent die Nacht zum Tag machten.
Eine Taxifahrt mit Ettore Sottsass war der Beginn seiner Karriere als Designer. Matteo Thun sorgte mit dem Mailänder Memphis-Kollektiv einst für einen gestalterischen Paradigmenwechsel, heute verschreibt sich sein Büro für Architektur und Design dem bewussten Bauen mit Holz. Die schönsten Anekdoten aus vier Jahrzehnten bewegter Designgeschichte kann man in seinem Buch „Stories“ nachlesen, das 2024 bei Callwey erschien.
„Cowley Manor“ im Herzen der Cotswolds verkörpert die englische Fantasie eines herrschaftlichen Anwesens auf dem Land. Und doch steckt eine echte Pariserin hinter der originalgetreuen Erweiterung des Hotels. Dorothée Meilichzon ist eine Koryphäe im Hospitality-Design und verlässt für die richtigen Aufträge auch gern mal ihr Heimatland. Am liebsten an genau dem Gate, das sie selbst 2022 am Flughafen Charles-de-Gaulle gestaltet hat.
Wenn man wie Jean-Philippe Demeyer eine Menge Fantasie besitzt, entstehen neue Welten im Handumdrehen. Zum Leben erweckt sie der Belgier, der einst mit Antiquitäten handelte, mit seinen Partnern Frank Ver Elst und Jean-Paul Dewever. Südlich von Lissabon widmete sich das Trio vor kurzem dem Interior eines Boutiquehotels. Das Ergebnis? Spannungsvolle Muster, satte Farben und breite Streifen – very Demeyer eben.
Seit 40 Jahren lebt Patricia Urquiola schon in Mailand. Seit über 20 führt sie ihr eigenes Studio, mit dem sie Möbelentwürfe für die ganz großen Marken entwickelt. Das jüngste Beispiel ihrer ebenso eindrucksvollen Interiorkonzepte findet man derzeit im Hotel „The Memory“ in London, das die Designerin nach einem Leitsatz entwarf, den ihr einst Achille Castiglioni beibrachte: für niemand anderen zu gestalten als für die Menschen, die mit den Möbeln interagieren.
Die schönsten Restaurants der AD100
Die Sterne stehen gut für Hugo Toro. Neben der Ausstellung seiner Gemälde in der mexikanischen Botschaft und im mexikanischen Kulturinstitut in Paris hat der Architekt vor kurzem das Restaurant im „Park Hyatt Paris-Vendôme“ in Schale geschmissen. Dem Interior widmete sich der Franzose mit Pathos: Gedimmtes Licht, dunkle Ocker- und Brauntöne – hier lebt der Geist einer glamourös schummrigen Auberge in einem Fünf-Sterne-Hotel.
Präzision trifft auf Dekadenz. So könnte man das gemeinsame Projekt beschreiben, das Britt Moran und Emiliano Salci vor über 20 Jahren starteten. Was dabei herauskam? Eine herrlich gegenwärtige Spielart italienischer Grandezza, die Dimorestudio zum gefragtesten Studio für Interiordesign in Mailand machte. Dort holten die beiden 2024 (pünktlich zum Salone di Mobile) die Siebziger zurück und entwarfen eine Trattoria nach dem Vorbild traditioneller Lokale in Brera.
Von Megève bis Deauville: Virginie Friedmann und Delphine Versace können einem Chalet in den französischen Alpen ebenso viel abgewinnen wie einem Restaurant an der Küste. Wo auch immer das Pariser Duo aufkreuzt, wird nach Lust und Laune mit Materialien und Texturen experimentiert, Holz und Marmor treffen dabei auf Blumenprints und Tiermotive. Man könnte fast vermuten, ihr Hang zu lebhaften Mustern hätte etwas mit Delphines Namensvettern zu tun.
Der Weg vom jugendlichen Leichtsinn zum Dasein als gefeierte Architekten verläuft nicht immer so stringent wie bei Karl Fournier und Olivier Marty. Die beiden lernten sich im Studium kennen und setzten vor 20 Jahren mit einem Lehmhaus in Marokko den Grundstein für Studio KO. Spätestens seit dem Bau des Musée Yves Saint Laurent in Marrakesch sind sie ganz oben angekommen. Ihre Interiors und Bauprojekte sind seitdem vielleicht erwachsener geworden, aber kein bisschen weniger experimentell. studioko.fr
Manchmal führen Umwege schlussendlich genau ans Ziel. Im Fall von Rudy Guénaire brauchte es erst ein Studium an einer renommierten Business School und eine eigene Restaurantkette, bevor er seine eigentliche Berufung als Interiordesigner erkannte. Für seine kleine, feine Burger-Kette gestaltete der Franzose nämlich äußerst kühne Filialen. In seiner eigenen Wohnung in Paris, einem ehemaligen Künstleratelier, überlässt er lieber dem Licht die Bühne.
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