Designmuseen in Deutschland: Diese 9 sind einen Besuch wert.
Designmuseen fokussieren sich in ihren Exhibitionen auf alle Bereiche der Gestaltung: Architektur, Mode, Produktdesign, Industriedesign und Grafik sind Themenfelder für Museen, die sich auf Design spezialisiert haben. Dabei kann es sich um private Sammlungen oder staatliche Museen handeln. Einige gibt es bereits seit über 100 Jahren und die Geschichten, die sie erzählen, entwickeln sich stetig weiter. In Designmuseen lernen Sie die Grundlagen guter Gestaltung. In manchen erleben Sie Marken, in anderen dürfen Sie den Nachlass bekannter Designer:innen bewundern. Wieder andere fokussieren sich auf einen ganz bestimmten Stil, zum Beispiel Bauhaus – ein Schnittpunkt deutscher Geschichte und guter Gestaltung.
Diese 9 Designmuseen sind einen Besuch wert
Designmuseen machen sich zur Aufgabe, die Gesellschaft visuell weiterzubilden, indem sie innovative Ausstellungskonzepte kreieren oder verschiedenen Künstler:innen und Labels eine Plattform bieten. Wir stellen Ihnen Designmuseen in ganz Deutschland vor, in denen Sie temporäre und dauerhafte Ausstellungen mit historischem oder popkulturellem Fokus zur Gesamtbreite guten Designs erleben können.
Mehr als 120.000 Objekte aus den Bereichen Industrial Design, Graphic Design, Computer Culture, Mobility und Kunsthandwerk können Sie in Die Neue Sammlung in der Pinakothek der Moderne betrachten. Damit gilt das Museum, das eines von vier eigenständigen Museen in dem Münchner Museumskomplex ist, als weltweit führendes Museum für Industrie- und Produktdesign. Die Sammlung existiert seit 1907. Heute befindet sie sich im großzügigen Souterrains eines offenen Betonbaus vom Architekten Stephan Braunfels im Kunstareal München. Begrüßt wird man von einer riesigen Regalinstallation, in der Designklassiker aus Elektronik, Interieur und Sporttechnologie präsentiert sind. Thonets Vienna Stuhl, Vitras Bocca Sofa oder ein Rennrand geben einen Vorgeschmack auf die 20 Sammlungsfelder, darunter Keramik, Metall, Glas, Möbel, Textilien und Schmuck, die einen in der Ausstellung erwarten.
Barer Straße 40, 80333 München
Das Montblanc Haus in Hamburg ist eine Ode an die Handschrift. Auf drei Etagen und insgesamt 3.600 Quadratmetern erzählt das Museum die über 115 Jahre alte Unternehmensgeschichte der berühmten Schreibgerätemanufaktur. Neben der Historie des ikonischen Stifts werden in der Dauerausstellung „Inspire Writing“ Handschriften aus aller Welt vorgestellt, die Entwicklung der Schreibgeräte erklärt und verschiedene Montblanc Kollektionen präsentiert. In der immersiven Ausstellung können die Besucher:innen sich nicht nur von anderen Handschriften inspirieren lassen, sondern auch ihre eigene hinterlassen: Beim Testen von unterschiedlichen Schreibgeräten, dem Schreiben von Postkarten und bei verschiedenen Workshops, zum Beispiel Kalligraphie oder kreatives Schreiben. Darüber hinaus ist die Arbeit verschiedener Künstler:innen, darunter von Wendy Andreu und dem Studio Marianne Guély, ausgestellt. Das Museum befindet sich neben dem Unternehmenshauptsitz im Hamburger Stadtteil Stellingen in einem Gebäude von Nieto Sobejano Arquitectos. Der Komplex soll an die Form einer klassischen Schreibgeräteverpackung erinnern.
Hellgrundweg, 98, 22525 Hamburg
Das Vitra Design Museum wurde 1989 von der Firma Vitra gegründet und ist ein zweiteiliges Museum nahe der Schweizer Grenze. Einerseits werden hier temporäre Designausstellungen gezeigt, andererseits verfügt das Museum über eine umfangreiche Sammlung des Schweizer Möbelherstellers. Circa 400 Objekte sind im Vitra Schaudepot von Herzog & de Meuron ausgestellt. Damit zählt die Sammlung zu den weltweit größten Dauerausstellungen und Forschungsstätten zu modernem Möbeldesign. Im Hauptgebäude von Frank Gehry gibt es zwei große Designausstellungen pro Jahr. Noch bis Mai 2025 können Besucher:innen die von Designhistoriker Glenn Adamson kuratiere Ausstellung „Nike: Form Follows Motion“ über die größte Sportmarke der Welt besuchen. Die Ausstellungen im Vitra Design Museum befassen sich sowohl mit zeitgenössischen und popkulturellen Designthemen als auch mit historischen Themen und der Ausstellung von Werken bedeutender Architekt:innen und Designer:innen. Darüber hinaus werden auf dem Vitra Campus Events, Führungen und Workshops angeboten.
Charles-Eames-Str. 2, 79576 Weil am Rhein
2019 eröffnete das Bauhaus-Museum in Weimar anlässlich des 100-jährigen Jubiläums der Kunstschule in seinem Ursprungsort. Das Museum beherbergt die weltweit älteste Bauhaus-Sammlung und verknüpft mit seiner Arbeit die frühe Phase der Kunstschule mit den Fragen zur aktuellen und zukünftigen Lebensgestaltung. Das Museum deutet damit die Geschichte des Bauhauses neu und beweist, welche entscheidenden Prozesse durchs Bauhaus zu Beginn des 20. Jahrhunderts Veränderungen unserer heutigen Gesellschaft im Bezug auf Technologien und Material initiiert haben. Die Sammlung wurde bereits Anfang der 1920er-Jahre von Bauhaus-Gründer Walter Gropius angelegt und verfügt heute über 13.000 Objekte. Zu sehen sind unteranderem die Tischlampe von Wilhelm Wagenfeld und Carl Jakob Jucker, die Teekanne von Marianne Brandt, der Lattenstuhl von Marcel Breuer, Möbel von Ludwig Mies van der Rohe sowie Werke von den Bauhaus-Künstlern Paul Klee, László Moholy-Nagy und Lyonel Feininger. Einige dieser Werke sind seit der Gründung des Museums zum ersten Mal öffentlich zugänglich und schaffen damit einen neuen Überblick über die Entwicklung vom Bauhaus.
Stéphane-Hessel-Platz 1, 99423 Weimar
Auch in Berlin werden Werke von Bauhaus gesammelt und ausgestellt: Im Bauhaus-Archiv findet sich sogar die größte Bauhaus-Sammlung der Welt. Das Museum dokumentiert die Entwicklung sowie Werke, Leben und Wirken berühmter Mitglieder der Schule anhand von Fotografien, Dokumenten, Werken, Zeichnungen, Filmen, Möbeln, Skulpturen und Malereien die der Bewegung zuzuordnen sind. Im Mittelpunkt der Sammlung steht der private Nachlass von Walter Gropius. Darüber hinaus stellten Bauhaus-Künstler:innen wie Paul Klee, Wassily Kandinsky, Lyonel Feinigner, Oskar Schlemmer, Laszlo Moholy-Nagy, Herbert Bayer, Lucia Moholy und Georg Muche ihre Werke der Dauersammlung zur Verfügung. Temporäre Ausstellungen, die jeweils spezifische Aspekte des Bauhaus betrachten, ergänzen die Sammlung.
Hinweis: Aktuell wird das Bauhaus-Archiv renoviert und saniert. Das Temporary Bauhaus-Archiv ist übergangsweise in der Knesebeckstr. 1 in Berlin-Charlottenburg für Sie geöffnet.
Bereits 1877 eröffnete das Museum für Kunst und Gewerbe in Hamburg und gilt seitdem als eines der führenden Museen für Gestaltung in Europa. Es wurde gegründet, um der Gesellschaft Vorbilder für Handwerk und Industrie zu bieten und ihren Geschmack zu bilden. Die Museumssammlung reicht von der Antike bis zu den Innovationen der Gegenwart und umfasst den europäischen, ostasiatischen und islamischen Kulturraum. Zur Dauerausstellung zählen das Jugendstil-Ensemble „Pariser Saal“ von 1900 und das Lichtobjekt „Shylight“ des Künstlerduos DRIFT. Ein besonderes Highlight ist die original erhaltene orange, rot und lilafarbene Kantine des Spiegel Verlagshaus von Verner Panton aus den 1960er Jahren, die seit 2012 Besucher:innen zugänglich gemacht wird. Darüber hinaus überzeugt das Museum mit einzigartigen temporären Ausstellungen, in dem es Bereiche des Designs aus einem neuen Blickwinkel betrachtet und dank neu aufbereiteter Erkenntnisse zu einem bestimmten Thema den ursprünglichen Bildungsauftrag des Museums weiterhin erfüllt. In der Vergangenheit setzte sich das Museum mit dem vielschichtigen Phänomen „Tattoo“ (2015) oder dem „Mythos Chanel“ (2014) auseinander. In 2025 erwartet Gäste eine Erörterung von „Glitzer.“ Das Museum befindet sich in einem Gebäude von Hans Zimmermann fußläufig vom Hamburger Hauptbahnhof. Ein Besuch eignet sich somit auch bei einem kurzen Stopover in der Hansestadt.
Steintorplatz, 20099 Hamburg
In einer ehemaligen Galerie in Berlin-Moabit werden heute fast alle Produkte, die der Elektrohersteller Braun zwischen 1930 und 2000 entwickelt hat, ausgestellt. Inszeniert von Werner Ettel, ist die gesamte Produktpalette von Stereoanlagen und Fernsehern, über Küchengeräte bis zu Badelektronik sind auf Tischen aufgereiht oder an den Wänden übereinander gestapelt. Darunter sind Designklassiker wie das Taschenradio „T3“ von 1958, welches mit seiner kreisrunden Skala den ersten iPod inspirierte. Die Produkte sind nach Form und Farbe sortiert. Ziel des ehemaligen Kunsterziehers Ettel ist es, den Blick der Besucher:innen für die ästhetischen und praktischen Details und für die historische Entwicklung der Gebrauchsprodukte zu schulen.
Elberfelder Str. 37, 10555 Berlin
Das Deutsche Plakat Museum in Essen verfügt mit 350.000 Plakaten aus den Bereichen Politik, Wirtschaft und Kultur über eine der größten Spezialsammlungen der Welt: Damit diese langfristig erhalten bleiben, werden sie immer nur temporär aufgehängt. Die Plakate erzählen die Geschichte der zeitlichen Anfänge der deutschen Plakatentwicklung Ende des 19. Jahrhunderts, über Poster aus der DDR und der BRD, dem wiedervereinten Deutschland bis in die Gegenwart im europäischen Kontext. Dies geschieht sowohl anhand von Plakaten von Künstler:innen als auch von Alltagsdokumenten.
Museumsplatz 1, 45128 Essen
Die Besucher:innen des Red Dot Design Museums in einem von Sir Norman Foster umgebauten Kesselhaus des UNESCO-Welterbes Zeche Zollverein sollen bei ihrem Besuch die Grundlagen für gutes Design kennenlernen. Ein Rundgang im Erdgeschoss legt einem dank Einführungstexten und beispielhafter Produkte die „Design Fundamentals“ näher, damit die Gäste am Ende ihres Besuchs die Frage beantworten können, was gute Gestaltung ausmacht. Auf den weiteren vier Etagen können Sie mit dem neu erlernten oder wiederholtem Wissen die volle Bandbreite zeitgenössischen Produktdesigns betrachten und – eine Besonderheit des Museums – anfassen und ausprobieren. Alle ausgestellten Produkte wurden von einer Jury mit dem „red dot design award“ ausgezeichnet. Temporäre Ausstellungen, aktuell zum Beispiel über Porsche oder Österreichisches Design, runden das Angebot des Museums ab.
Gelsenkirchener Straße 181, 45309 Essen











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