Brutalismus: Das sind die schönsten brutalistischen Gebäude der Welt
Brutalistische Architektur gibt es weltweit – das sind die schönsten Gebäude des Brutalismus, die uns am meisten begeistern.
Architekturstile gibt es so einige, doch lassen sich die wenigsten architektonischen Stilrichtungen ohne jegliche Umschweife (und Vorkenntnisse!) erkennen: Brutalismus ist eine davon. Kaum verwunderlich, sind seine Charaktereigenschaften doch schnell umrissen: blockartige, simple Strukturen aus Beton – die oft übereinander gestapelt sind. Darüber hinaus hat der Brutalismus jedoch etwas Einzigartiges an sich, das andere, traditionellere Stile, vermissen lassen. Doch wie lässt sich Brutalismus genau umschreiben?
Was ist Brutalismus?
Wirft man einen Blick auf brutalistische Gebäude, lässt sich schnell ihre zukunftsgerichtete Aura erkennen, eine Art futuristisches Element, das es Betrachter:innen schwer macht, ihren Blick von den monolithischen Strukturen zu lösen. Dabei haben sie mit ihrer Fassade aus Sichtbeton oftmals kaum einladenden Charakter. Viel mehr wirken sie finster, ungemütlich und abweisend, weshalb der Brutalismus-Stil von Beginn an polarisierte und in den 1990er-Jahren nicht selten als Betonbunker, Steinkolosse oder Monster diffamiert wurden. Dennoch schätzen Befürworter die rohe, karge Ästhetik, welche den Menschen und die Realität in den Mittelpunkt stellt. Gerade in den sozialen Medien erlebt der Brutalismus aktuell sein Comeback, sei es aus Nostalgie, oder aufgrund der besonderen Anziehungskraft, die der kraftvolle Stil mit sich bringt.
Brutalistische Architektur entfaltet eine unerwartete Anziehungskraft
Auch Elizabeth Roberts, Leiterin des gleichnamigen Architekturbüros, bekräftigt, dass der Brutalismus eine unerwartete Anziehungskraft besitzt: „Begegnet bin ich brutalistischer Architektur erstmals während meiner Studienzeit am College of Environmental Design der UC Berkeley in der Bauer Wurster Hall“, erklärt Roberts. „Das Gebäude wurde William Wurster entworfen, dem damaligen Dekan, und ist wirklich eine eher schmucklose Struktur.“
Der Bau aus dem Jahr 1964 ist tatsächlich nicht unbedingt für sein elegantes Aussehen bekannt. Roberts räumt ein, dass einige Student:innen und Absolvent:innen die Bauer Wurster Hall womöglich sogar für das unattraktivste Gebäude der Universität halten. „Aber für viele von uns, und das gilt auch für mich, bietet das Gebäude mit seinem ostentativen Mangel an dekorativen Elementen, seiner ehrlichen Form und seinen schlichten Materialien die perfekte neutrale Umgebung, um alles zu lernen, was man über Architektur wissen muss“, fährt sie fort.
Vielleicht ist es das, was den Brutalismus ausmacht: Er mag dem Auge weniger schmeicheln als Barock oder Midcentury-Modern, aber seiner strengen Geometrie und bedingungslosen Einfachheit wohnt eine unverkennbare Schönheit inne.
Die wichtigsten Vertreter:innen des Brutalismus
Geprägt wurde der Brutalismus von einer Vielzahl namhaften Vertreter:innen, etwa die britischen Architekten Alison und Peter Smithson, Ernie Goldfinger, Marcel Breuer, wie auch der schweizerisch-französische Architekt Le Corbuiser, welcher gar als Vorreiter des Stils gilt. In den Nachkriegsjahren des 20. Jahrhunderts nutzte er Beton vorwiegend als Baumaterial und errichtete 1954 mit dem „Unité d'Habitation“ erstmalig einen 56 Meter hohen Wohnkomplex, der Wohnungen für 1600 Menschen umfasste. Im Folgenden stellt AD neunzehn der schönsten brutalistischen Gebäude weltweit vor.
Zuerst erschienen bei AD USA. Übersetzt von Katalina Farkas.


