Bad-Beleuchtung: Wir zeigen Ihnen, wieso richtige die Bad-Beleuchtung so wichtig ist und was Sie bei der Planung unbedingt beachten sollten.
Früher genügte eine simple Leuchte an der Decke aus, um ein Badezimmer mit Licht zu versorgen – funktional, aber schmucklos. Heute, wo Bäder zum Teil auch als Home Spa und Rückzugsort für die ganze Familie fungieren, haben sich auch die Anforderungen an die Bad-Beleuchtung deutlich verändert. Denn die Beleuchtung im Bad ist längst nicht mehr bloß technisches Beiwerk, sondern zentraler Bestandteil eines ästhetischen, aber vor allem eines atmosphärischen Designkonzepts. Sie soll zugleich funktional und schmeichelnd sein, uns morgens und über den Tag hinweg aktivieren und abends wieder zur Ruhe bringen. Mit einer einzige Deckenleuchte ist das in der Regel nicht möglich. Wir zeigen Ihnen, wie Sie die Beleuchtung in Ihrem Bad richtig planen – egal ob im Neubau, sanierten Altbau oder Einfamilienhaus –, damit aus dem kühlen Funktionsraum endlich eine einladende Oase wird.
So planen Sie Ihre Bad-Beleuchtung
Genau wie auch bei der Küche oder dem Wohn- und Schlafzimmer, gilt auch für die Planung des Badezimmers: Denken Sie so früh wie möglich an die Beleuchtung. Denn auch wer mit vielen Fenstern und somit Tageslicht gesegnet ist, ist zumindest in den Wintermonaten sowie den frühen Morgenstunden oder am Abend auf zusätzliche Beleuchtung angewiesen. Und auch wenn die Wahl eines hübschen Bodenbelags und der dazu passenden Wandfarbe auf den ersten Blick natürlich erstmal deutlich spannender wirkt, so ist ein durchdachtes Beleuchtungskonzept doch mindestens genauso wichtig – wenn nicht sogar noch viel wichtiger! Denn anders als die Wandfarbe lassen sich Änderungen beziehungsweise die Positionen der Leuchten deutlich weniger schnell und einfach vornehmen und sind besonders im Bad mit viel Aufwand verbunden. Nicht selten müssen für die Verlegung neuer Kabel und Stromanschlüsse Fliesen zerschlagen, Wände aufgestemmt oder sogar ganze Deckenverkleidungen entfernt werden. Fangen Sie deshalb frühzeitig mit der Planung Ihrer Bad-Beleuchtung an! Was Sie dabei unbedingt beachten sollten, haben wir in einer Übersicht für Sie zusammengefasst.
Um die Lichtquellen in einem Raum optimal zu verteilen, sollte dieser zunächst nach Zonen unterteilt werden. Für ein herkömmliches Bad lassen sich folgende Zonen definieren:
- Waschtisch oder Waschbecken mit Spiegel
- Dusche
- Wanne
- WC
- Badezimmermöbel (Schränke oder Regale)
Da sich die Sanitärelemente und auch Stauraumlösungen meist direkt an den Wänden befinden, muss je nach Raumgröße zudem noch der Bereich in der Mitte des Raumes sowie die Laufwege von der Tür zu den einzelnen Zonen berücksichtigt werden.
Damit jede Zone mit einer passenden Beleuchtung ausgestattet werden kann, sollten Sie sich nun überlegen, welche Funktionen in den jeweiligen Bereichen erfüllt werden müssen. Aus dieser Zuordnung ergibt sich häufig auch direkt die Lichtfarbe, auch Farbtemperatur genannt, die in Kelvin angegeben wird. Auch wenn die Vorlieben etwas auseinandergehen können, lässt sich grundsätzlich sagen, dass warme Gelbtöne (2700 bis 3000 Kelvin) in der Regel gemütlich und einladend wirken, kühle Blautöne (4000 Kelvin) dagegen bessere Lichtverhältnisse für das morgendliche Styling – egal ob Haare oder Make-up – bieten.
| Zone | Funktion | Lichtanforderung |
|---|---|---|
| Waschplatz | Haut- und Zahnpflege, Rasieren, Schminken | schattenfreie, farbneutrale Beleuchtung |
| Dusche | Körperpflege unter Wasser (Sicherheitslicht) | feuchtraumtauglich, sicher, diffus oder teils gezielt |
| Wanne | Körperpflege aber auch Entspannung, Atmosphäre | indirekt, warm, oft dimmbar |
| WC | funktional (für die Reinigung) | diffus und punktuell gezielt |
| Allgemein | Orientierung, Bewegung im Raum | gleichmäßiges, blendfreies Licht |
| Laufwege | Orientierung bei Dunkelheit | sehr schwaches, gerichtetes Licht, am Boden oder tief montiert |
Bei den Badezimmermöbeln richtet sich die Art der Beleuchtung nach der Bedeutung des Objektes. Handelt es sich bei dem Schrank oder Regal lediglich um praktischen Stauraum? Dann wird in der Regel keine spezielle Beleuchtung benötigt. Falls Sie das Möbelstück allerdings in Szene setzen möchten – aufgrund der Materialität, Farbigkeit oder besonderen Dekorationselementen wie Fotos, Bildern oder Pflanzen – dann empfehlen wir ein ausgerichtetes Stimmungslicht oder eine funktionale Beleuchtung.
Aus den zuvor definierten Funktionen lassen sich nun die Arten und Formen der Leuchten ableiten. Wir empfehlen:
- Allgemeinbeleuchtung: Deckenleuchten und Spots bieten gleichmäßiges Licht von oben und schaffen eine gute allgemeine Raumhelligkeit. Je nach Größe und vor allem Deckenhöhe des Badezimmers kann auch eine auffällige Deckenleuchte als dekoratives Statement-Piece gewählt werden.
- Waschplatz mit Spiegel: vertikale Leuchten oder Leisten mit speziellen Spots sorgen für gleichmäßiges Licht im Gesicht und vermeiden störende Schatten.
- Dusche: feuchtraumgeeignete Spots – also mindestens IP 44 – oder geschlossene Aufbauleuchten sind sicher und langlebig.
- Wanne und Möbel: stimmungsvolles Licht durch LED-Streifen oder spezielles Möbellicht lässt sich einfach verstecken, ist meist gut dimmbar und schafft eine entspannende Atmosphäre
- Laufwege: kleine LED-Leuchten mit Sensor sind unauffällig und einfach nachrüstbar, indem man sie in einer Steckdose am Boden befestigt.
Wer einen Neubau oder eine Sanierung plant, der ist natürlich deutlich flexibler, wenn es um die Montage und Lichtsteuerung geht. Sie können zum Beispiel gleich mehrere Lichtkreise anlegen und so den Spiegel über dem Waschtisch unabhängig von der Deckenbeleuchtung steuern. Außerdem lassen sich so auch einzelne Leuchten mit Dimmern versehen oder sogar in ihrer Farbtemperatur je nach Situation anpassen. Letzteres funktioniert dank sogenannter Smart-Home-Systeme sogar ganz bequem über das Smartphone.
Tatsächlich lassen sich aber auch in Mietwohnungen nachträglich und ohne viel Aufwand noch smarte Lösungen integrieren. Es gibt zum Beispiel Leuchten, die sich über Apps oder eine Fernbedienung steuern lassen oder praktische Lichtleisten, Wand- oder dekorative Stehleuchten, die ganz einfach mit Batterien oder einem Akku betrieben und mit Klammern, Klebeband, Magneten oder Saugnäpfen an verschiedensten Oberflächen angebracht werden können. So können Sie die Leuchten ganz flexibel im Raum positionieren und sind weder an Stromanschlüsse, noch an Wandhalterungen gebunden.
Achtung: Elektrizität im Bad ist ein sehr sensibles Thema. Deshalb sollten Sie bei spezifischen Fragen zu Ihrem Bad und spätestens bei der Umsetzung unbedingt Fachpersonal zu Rate ziehen. Nur so kann die Sicherheit in Ihrem Bad für alle Nutzenden und zu jeder Zeit gewährleistet werden.
