Von Lissabons Altstadt bis zu den Niagarafällen: Bei diesen elf faszinierenden Aufzügen wird die Fahrt zum echten Erlebnis – und mit spektakulärem Ausblick belohnt.
Aufzüge sind Teil des (Büro-)Alltags und gelten normalerweise nicht gerade als große Attraktionen. Doch es gibt Ausnahmen! Ob Portugal, Brasilien oder in der Schweiz, manche Aufzüge rund um die Welt sind alles andere als konventionell. Die folgenden zwölf Fahrstühle sind so außergewöhnlich, dass sie Besucher:innen aus aller Welt anziehen. Sei es, weil sie inmitten einer sonst naturbelassenen Landschaft aufragen, oder weil sie durch ihre spektakuläre Architektur oder ihre schiere Höhe aus dem Rahmen fallen – ganz zu schweigen von der umwerfenden Aussicht, die man nach oder bereits während der Fahrt genießt!
Das sind 11 der spektakulärsten Aufzüge der Welt
Der Taipei 101 ist das höchste Gebäude Taiwans und gehört zu den höchsten Gebäuden der Welt. 2004 wurde der mehr als 500 Meter hohe Turm in Taipeh fertiggestellt, anstelle eines internationalen Finanzzentrums beherbergt er heute ein großartiges Observatorium. Der Turm hat 101 Stockwerke und verfügt über 67 Aufzüge, mit denen man in ungefähr 30 Sekunden in die oberste Etage gelangt – damit galt er lange als das Bauwerk mit den schnellsten Aufzügen der Welt.
Der mit zahlreichen Architektur-, Ingenieur- und Designpreisen ausgezeichnete Aufzugstestturm von TK Elevator ist 246 Meter hoch und dient zum Testen, Zertifizieren und Überprüfen von Hochgeschwindigkeitsaufzügen. Ingenieur:innen testen hier Aufzüge mit Geschwindigkeiten von bis zu 18 Metern pro Sekunde. Das von einer schraubenförmigen Verkleidung ummantelte Bauwerk verfügt im Inneren, bei einem Durchmesser von 21 Metern, über insgesamt 12 Schächte. Besucher:innen haben von der 232 Meter hoch gelegenen Aussichtsplattform einen 360-Grad-Blick auf die Stadt Rottweil und ihre Umgebung.
Der gläserne Panoramaaufzug am Monte de San Pedro, am nordwestlichen Rand von La Coruña, bietet einen großartigen Panoramablick auf die galicische Stadt und den Ozean. Die futuristische Fahrt erfolgt über eisenbahnähnliche Schienen 100 Meter einen steilen, felsigen Hügel hinauf – die Höhe beläuft sich auf 63 Meter. Seit 2007 ist der Aufzug, der von einem Labyrinth, Wanderwegen und einem Park umgeben ist, in Betrieb.
Der Skylon Tower liegt in Niagara Falls, in der Provinz Ontario in Kanada, und hat eine Höhe von 160 Meter. Seitlich fahren verglaste gelbe Außenaufzüge, die den Spitznamen „Yellow Bug“ tragen, die Besucher:innen den Aussichtsturm hinauf. Die wohl bekannteste Attraktion Kanadas bietet einen atemberaubenden Blick auf die weltberühmten Niagarafälle und dürfte damit eine der spektakulärsten Aussichtsplattformen der Welt sein.
Der gläserne Bailong-Aufzug – auch „Hundert-Drachen-Aufzug“ genannt – befindet sich am Rande einer riesigen Klippe im Zhangjiajie National Forest Park in der chinesischen Provinz Hunan und wurde 2002 eröffnet. Mit einer spektakulären Höhe von 326 Metern gilt er als der höchste Außenaufzug der Welt – 2015 wurde er auch als höchster außenliegender Fahrstuhl in das Guinness-Buch der Rekorde aufgenommen. Eingebettet in zerklüftete Felsen und grüne Wälder diente er Hollywood-Regisseur James Cameron sogar als Filmkulisse für den Film „Avatar“.
Mit seinem dekorativen Design überzeugt der 45 Meter hohe Elevador de Santa Justa in Lissabon, der von dem portugiesischen Ingenieur Raoul Mesnier de Ponsard, einem Schüler von Gustave Eiffel, entworfen wurde. Der im neugotischen Stil gestaltete eiserne Fahrstuhl verbindet zwei Stadtteile miteinander: Baixa – zu Deutsch die „Unterstadt“ – mit Chiado und Bairro Alto – der „Oberstadt“. Die Kabinen haben Holzvertäfelungen und Messing-Beschläge. Ganz oben erwartet Sie eine Aussichtsplattform, von der aus Sie den Panoramablick über die historische portugiesische Stadt genießen können.
Der höchste Außenfahrstuhl Europas ist der 153 Meter hohe Hammetschwand-Lift am Bürgenberg in der Schweiz. Der bereits 1905 fertiggestellte Fahrstuhl erstreckt sich entlang der Felswand zum Aussichtspunkt Hammetschwand, von wo aus man einen großartigen Blick über die Schweizer Alpen und den Vierwaldstättersee genießen kann. Übrigens hat der Hammetschwand-Lift in der Schweiz einen „kleinen Bruder“ in der Sächsischen Schweiz: einen 50 Meter hohen Turm aus Stahl in Bad Schandau, der durch eine Brücke mit einem Waldweg verbunden ist. Ganz oben gibt es ebenfalls eine Aussichtsplattform, von der man auf das Elbtal blickt.
Der zwischen 1869 und 1873 gebaute Elevador Lacerda liegt in der brasilianischen Stadt Salvador im Bundesstaat Bahia und ragt 72 Meter in die Höhe. Der Aufzug gilt als Wahrzeichen und verbindet die Ober- mit der Unterstadt – in weniger als einer halben Minute hat er den Höhenunterschied von 70 Metern überwunden. Zunächst wurde der Aufzug hydraulisch und ab 1906 dann mit Strom betrieben. 1930 wurde er im Art-déco-Stil renoviert. Der Name des Lifts ist auf Antônio Lacerda zurückzuführen, den Unternehmer, der ihn errichten ließ. Wegen des Höhenunterschiedes innerhalb der Stadt baute man schon vor Hunderten von Jahren Aufzüge, um verschiedene Güter hinauf und hinab zu transportieren.
Wirklich unkonventionell ist auch die 50 Tonnen schwere Tauchgondel in der Ostsee vor der Insel Rügen, die an der Seebrücke Sellin befestigt ist. Dieser Aufzug fährt nicht nach oben, sondern nach unten, in Richtung Meeresgrund. Der Unterwasser-Aufzug sinkt vier Meter tief ab und bleibt einen Meter über dem Meeresboden stehen. Der wasserdichte, glockenförmige Lift dient weniger als Transportmittel denn als Observatorium und hat sich zu einer beliebten Touristen-Attraktion entwickelt. Für 24 Besucher:innen bietet der türkisfarbene Fahrstuhl im Steampunk-Look Platz.
Der wohl ungewöhnlichste Aufzug weltweit liegt in St. Louis im US-Bundesstaat Missouri, am Westufer des Mississippi. 192 Meter ragt der 1965 eröffnete Gateway Arch – zu Deutsch „Torbogen“ – in die Höhe, er ist vollständig mit Edelstahl verkleidet. Der brückenförmige Stahlbogen wurde von dem finnisch-amerikanischen Architekten Eero Saarinen 1947 entworfen. Seine eiförmigen Transportkapseln bieten jeweils Platz für zwölf Personen – obwohl die Fahrstühle entlang des Bogens fahren, bleiben die Besucher:innen auch während der Fahrt in senkrechter Lage. Auf dem höchsten Punkt des Bogens liegt eine Aussichtsplattform, die einen schönen Blick auf die Stadt bietet. Der Gateway Arch gilt außerdem als „Tor zum Westen“.
Als eins der Wahrzeichen von Stockholm gilt die Avicii Arena – früher Ericsson Globe genannt –, die Platz für 16.000 Zuschauer:innen bietet. Die Veranstaltungshalle ist das größte kugelförmige Gebäude der Welt. An der Fassade entlang verläuft der spektakuläre SkyView Stockholm, der sich aus zwei gläsernen Aufzügen zusammensetzt, die auf Schienen entlang der Arena nach oben fahren – dort erwartet Sie in 130 Metern Höhe ein 360-Grad-Blick auf die schwedische Hauptstadt. Die sieben Tonnen schweren Aufzüge können bis zu 21 Besucher:innen auf die Kuppel der Arena transportieren.
Zuerst erschienen bei AD France.











