Diese Häuser und Bauwerke von AD100-Architekt:innen haben uns dieses Jahr begeistert

8 Gebäude zum Staunen: Diese Architekturhighlights stammen aus der Feder der AD100
Diese Häuser und Bauwerke von AD100Architektinnen haben uns dieses Jahr begeistert
Simon Menges

Das sind die spannendsten Bauprojekte von AD100-Architekt:innen.

Der japanische Architekt Kengo Kuma sagte einmal: Mensch und Architektur altern gemeinsam. Raum und Zeit sind nun mal voneinander untrennbare Dimensionen. Und wer baut, wirft immer auch einen Blick in die Zukunft. Ohne Gestalter wie Kuma, die mit Kreativität und analytischem Denken ihrer Zeit voraus bauen, würde vieles anders aussehen. Die Architektinnen und Architekten unserer AD100-Liste sorgen dafür, dass die Welt, in der wir leben, fasziniert und funktioniert, sie helfen dabei, historische Bauwerke in die Zukunft zu führen und gestalten neue Räume; zum Wohnen, Arbeiten, zum Passieren oder Verweilen.

Das sind die Architekturhighlights der AD100

„Centro de Arte Moderna Gulbenkian“ in Lissabon, Kengo Kuma
Kengo Kuma steckt hinter Renovierung des Centro de Arte Moderna Gulbenkian in Lissabon.

Kengo Kuma steckt hinter Renovierung des Centro de Arte Moderna Gulbenkian in Lissabon.

© Isaac Lane Koval 2024

Wer wie Kengo Kuma eindrucksvolle Gebäude baut, die gleichzeitig mit Zurückhaltung glänzen, hat sich Mensch und Natur zum Maßstab genommen. Mit japanischer Tradition und Innovationsgeist gestaltet der Japaner seine ganz eigene Zukunft des Bauens; eine, die Luft zum Atmen lässt. Der bedachte Einsatz von Holz als Rohstoff, die Durchlässigkeit und sein virtuoses Spiel mit Licht und Schatten machen Kuma zu einem der größten Architekten unserer Zeit.

Umbau des ehemaligen Innenministeriums von Katar, David Chipperfield
Das denkmalgeschützte Gebäude wurde in den 1970erJahren vom libanesischen Architekten William Sednaoui erbaut und ist...

Das denkmalgeschützte Gebäude wurde in den 1970er-Jahren vom libanesischen Architekten William Sednaoui erbaut und ist das eines der wichtigsten historischen Wahrzeichen der Stadt. David Chipperfield Architects passten den Bestand für die Nutzung als Boutique-Hotel an.

Simon Menges

Historische Gebäude liegen ihm. David Chipperfield schlägt mit sanften, aber grundlegenden Erneuerungen immer wieder die Brücke zwischen den Generationen. Zuletzt widmete sich der Pritzker-Preisträger dem einstigen Innenministerium von Katar, einem Weingut in Südafrika und einem neuen Quartier in Mailand. Und auch in München hinterlässt er demnächst seine Spuren: 2026 soll die Sanierung des Hauptzollamts an der Donnersbergerbrücke beginnen.

Haus in Marokko, Leopold Banchini
Zuletzt baute Leopold Banchini in Marokko.

In Marokko baute Leopold Banchini ein Haus, das sich selbst versorgt; mit dicken Lehmwänden, traditioneller Verglasung und Zellige-Fliesen, die im Nachbardorf hergestellt werden.

Rory Gardiner

Worauf sich Leopold Banchini spezialisiert hat? Eklektizismus. Mit dem Ziel vor Augen, möglichst unkonventionell zu bauen, gründete der Schweizer Architekt nach Lehrjahren in New York, Rotterdam und Barcelona 2016 sein eigenes Büro. Neben mehreren Lehraufträgen, denen er in der Schweiz nachkommt, vollendete er zuletzt eine Villa am Genfer See, einen Pub in London und ein Haus in Marokko.

„Holmen Abode“ in Kopenhagen, Norm Architects
Ausgerechnet in einer historischen Bootshalle fanden Norm Architects ein architektonisches Juwel aus den 90erJahren. Mit...

Ausgerechnet in einer historischen Bootshalle fanden Norm Architects ein architektonisches Juwel aus den 90er-Jahren. Mit Mut und Feingefühl baute das Team die bestehende Stahlkonstruktion zu einem Wohngebäude mit mehreren Einheiten um.

Die Welt ist ihr Aktionsradius, Kopenhagen das Zuhause. Norm Architects bringen skandinavisches Handwerk nach New York, Hongkong und Berlin und blicken dabei stets nach rechts und links, um niemals den Blick für die Umgebung zu verlieren. Derzeit arbeiten die Architektinnen und Designer aus Dänemark an mehreren Hospitality-Projekten, die ähnlich erstaunlich sind wie ihr Sterne-Restaurant „Iris“, das mitten im norwegischen Hardangerfjord schwimmt.

„Pulitzer Art Foundation“ in St. Louis, Tadao Ando
Die Pulitzer Arts Foundation in St. Louis.

Tadao Ando stellte die „Pulitzer Art Foundation“ in St. Louis im US-Bundesstaat Missouri bereits im Jahr 2001 fertig. In den vergangenen Jahren galt es das Meisterwerk aus Beton an die wachsenden Anforderungen des Museums anzupassen.

© VIEW PICTURES LTD

Als junger Mann hängte Tadao Ando die Boxhandschuhe an den Nagel, um Häuser zu entwerfen. Ein Glück, denn der Welt würde heute einer ihrer größten Architekten fehlen. Einer, der nie ein Studium absolvierte und mit autodidaktischem Feingefühl Gebäude in die Welt setzte, die längst zu architektonischen Denkmälern wurden. Seinen wichtigsten Baustoff fand der Pritzker-Preisträger im Beton.

Nationalversammlung von Benin, Francis Kéré
Der geplante Neubau der Nationalversammlung von Benin.

Dem bisherigen Bau, der aus der Kolonialzeit stammt, ist die Nationalversammlung von Benin entwachsen. Kéré Architecture wurde mit der Planung eines neuen Gebäudes beauftragt, das die Werte der Demokratie und die kulturelle Identität der Menschen vor Ort verkörpern soll.

Kéré Architecture

Er baut für die Menschen und mit ihnen gemeinsam. Francis Kéré gelingt wie kaum jemandem, lokale Ressourcen, Klimabedingungen und soziale Faktoren in Einklang zu bringen. Derzeit erweckt der Berliner Architekt, der 2022 mit dem Pritzker-Preis ausgezeichnet wurde, eine virtuelle Mission der UNESCO zum Leben: Im Virtual Museum of Stolen Cultural Objects sollen bald mehr als 600 von Interpol gelistete Kunstwerke und kulturell bedeutsame Objekte ausgestellt werden.

Einfamilienhaus in Leipzig, Atelier ST
Ein Doppenhaus für eine Familie Um sich der Umgebung einer grünen Nachbarschaft in Leipzig anzupassen bauten die...

Ein Doppenhaus für eine Familie: Um sich der Umgebung einer grünen Nachbarschaft in Leipzig anzupassen, bauten die Architekt:innen von Atelier ST gleich zwei Giebelhäuser, die miteinander verbunden sind.

Seit 20 Jahren bauen Silvia Schellenberg-Thaut und Sebastian Thaut in Leipzig und Umgebung, einer Region, in der das Handwerk eine lange Tradition hat. Das zeigen auch die Neuzugänge in ihrem facettenreichen Portfolio: Tief im Erzgebirge verdichteten sie das Werksgelände eines Familienunternehmens, das Rasierutensilien herstellt. Weiter nördlich, in Brandenburg, entstand ein Holzhaus im Wald. Aktuell setzen sie alles daran, einen ehemaligen Kirchenbau in ein einladendes Kulturzentrum zu verwandeln.

Renovierung des „Centre Pompidou“ in Paris, Frida Escobedo
Steht an der Umbau des Centre Pompidou in Paris.

An der Seite der Architekt:innen von Moreau Kusunoki plant Frida Escobedo derzeit die Renovierung des „Centre Pompidou“ in Paris.

Mark Niedermann

Eine „herausragende Architektin unserer Zeit“ nennt sie der MET-Direktor Max Hollein. Frida Escobedo ist als jüngste und erste weibliche Architektin gerade dabei, einen Flügel des Metropolitan Museums in New York neu zu gestalten. Die Top-Institutionen reißen sich um sie: Gemeinsam mit Moreau Kusunoki Studio soll die Mexikanerin bis 2030 umfangreiche Renovierungen am Centre Pompidou in Paris vornehmen. fridaescobedo.com