Das sind die spannendsten Bauprojekte von AD100-Architekt:innen.
Der japanische Architekt Kengo Kuma sagte einmal: Mensch und Architektur altern gemeinsam. Raum und Zeit sind nun mal voneinander untrennbare Dimensionen. Und wer baut, wirft immer auch einen Blick in die Zukunft. Ohne Gestalter wie Kuma, die mit Kreativität und analytischem Denken ihrer Zeit voraus bauen, würde vieles anders aussehen. Die Architektinnen und Architekten unserer AD100-Liste sorgen dafür, dass die Welt, in der wir leben, fasziniert und funktioniert, sie helfen dabei, historische Bauwerke in die Zukunft zu führen und gestalten neue Räume; zum Wohnen, Arbeiten, zum Passieren oder Verweilen.
Das sind die Architekturhighlights der AD100
Wer wie Kengo Kuma eindrucksvolle Gebäude baut, die gleichzeitig mit Zurückhaltung glänzen, hat sich Mensch und Natur zum Maßstab genommen. Mit japanischer Tradition und Innovationsgeist gestaltet der Japaner seine ganz eigene Zukunft des Bauens; eine, die Luft zum Atmen lässt. Der bedachte Einsatz von Holz als Rohstoff, die Durchlässigkeit und sein virtuoses Spiel mit Licht und Schatten machen Kuma zu einem der größten Architekten unserer Zeit.
Historische Gebäude liegen ihm. David Chipperfield schlägt mit sanften, aber grundlegenden Erneuerungen immer wieder die Brücke zwischen den Generationen. Zuletzt widmete sich der Pritzker-Preisträger dem einstigen Innenministerium von Katar, einem Weingut in Südafrika und einem neuen Quartier in Mailand. Und auch in München hinterlässt er demnächst seine Spuren: 2026 soll die Sanierung des Hauptzollamts an der Donnersbergerbrücke beginnen.
Worauf sich Leopold Banchini spezialisiert hat? Eklektizismus. Mit dem Ziel vor Augen, möglichst unkonventionell zu bauen, gründete der Schweizer Architekt nach Lehrjahren in New York, Rotterdam und Barcelona 2016 sein eigenes Büro. Neben mehreren Lehraufträgen, denen er in der Schweiz nachkommt, vollendete er zuletzt eine Villa am Genfer See, einen Pub in London und ein Haus in Marokko.
Die Welt ist ihr Aktionsradius, Kopenhagen das Zuhause. Norm Architects bringen skandinavisches Handwerk nach New York, Hongkong und Berlin und blicken dabei stets nach rechts und links, um niemals den Blick für die Umgebung zu verlieren. Derzeit arbeiten die Architektinnen und Designer aus Dänemark an mehreren Hospitality-Projekten, die ähnlich erstaunlich sind wie ihr Sterne-Restaurant „Iris“, das mitten im norwegischen Hardangerfjord schwimmt.
Als junger Mann hängte Tadao Ando die Boxhandschuhe an den Nagel, um Häuser zu entwerfen. Ein Glück, denn der Welt würde heute einer ihrer größten Architekten fehlen. Einer, der nie ein Studium absolvierte und mit autodidaktischem Feingefühl Gebäude in die Welt setzte, die längst zu architektonischen Denkmälern wurden. Seinen wichtigsten Baustoff fand der Pritzker-Preisträger im Beton.
Er baut für die Menschen und mit ihnen gemeinsam. Francis Kéré gelingt wie kaum jemandem, lokale Ressourcen, Klimabedingungen und soziale Faktoren in Einklang zu bringen. Derzeit erweckt der Berliner Architekt, der 2022 mit dem Pritzker-Preis ausgezeichnet wurde, eine virtuelle Mission der UNESCO zum Leben: Im Virtual Museum of Stolen Cultural Objects sollen bald mehr als 600 von Interpol gelistete Kunstwerke und kulturell bedeutsame Objekte ausgestellt werden.
Seit 20 Jahren bauen Silvia Schellenberg-Thaut und Sebastian Thaut in Leipzig und Umgebung, einer Region, in der das Handwerk eine lange Tradition hat. Das zeigen auch die Neuzugänge in ihrem facettenreichen Portfolio: Tief im Erzgebirge verdichteten sie das Werksgelände eines Familienunternehmens, das Rasierutensilien herstellt. Weiter nördlich, in Brandenburg, entstand ein Holzhaus im Wald. Aktuell setzen sie alles daran, einen ehemaligen Kirchenbau in ein einladendes Kulturzentrum zu verwandeln.
Eine „herausragende Architektin unserer Zeit“ nennt sie der MET-Direktor Max Hollein. Frida Escobedo ist als jüngste und erste weibliche Architektin gerade dabei, einen Flügel des Metropolitan Museums in New York neu zu gestalten. Die Top-Institutionen reißen sich um sie: Gemeinsam mit Moreau Kusunoki Studio soll die Mexikanerin bis 2030 umfangreiche Renovierungen am Centre Pompidou in Paris vornehmen. fridaescobedo.com








