Animal Prints remastered: So stilvoll sind Leo-Print, Zebra-Look und Co. jetzt im Interior

Animal Prints, von Leo-Muster bis Zebra-Optik, haben neue Stilregeln für sich aufgestellt – und kommen nun an Leuchten, Türen, Sesseln und Gläsern vor. Wie sich ein polarisierender Interior-Trend neu erfindet
Wohnbereich Linn Eklund
Erik Lefvander

Animals Prints remastered: Das sind die Trends – neben Leo-Look und Zebra-Muster.

Manchmal gibt es eben kein dazwischen. Animal Prints sind ein Thema, das polarisiert. Das weiß auch die Londoner Interiordesignerin Sophie Ashby. In ihrem Möbel- und Accessoire-Shop Sister by Studio Ashby gibt es so einige Designs, die mit Leo-Prints bezogen sind oder zumindest an das getupfte Fell von Leoparden referieren. „Meine Mutter liebt Leopardenmuster. Meine Kund:innen hingegen lassen mich im Allgemeinen selten Leopardenmuster verwenden – und mein Mann hasst es“, erzählt Ashby. Trotzdem trägt der Look etwas Elegantes, aber genauso rebellisches in sich, was wohl an seiner Geschichte liegen mag. Das Leo-Muster war nämlich schon wesentlicher Teil der „New Look“-Kollektion, die Christian Dior 1947 vorstellte und so die damalige feminine Silhouette revolutionierte. Seine Muse Mizza Bricard trug, um das Image der femme fatale zu unterstreichen, wallende Kleider im Leo-Look. Sogar ein Modell gab es, das „Jungle“ hieß – ein Ensemble, das Dior in Kooperation mit dem Seidenhersteller Bianchini-Férier entwarf. Auch bei Yves Saint Laurent tauchte das Muster an der Kopfbedeckung, und bei Marc Bohan am Umlegekragen auf. Gianfranco Ferré hingegen wählte den Komplett-Leo-Look. Später nahmen Mods, Punks, Rocker und Drags das Muster in ihrer Garderobe auf. Und im Interior? Kommt es heute immer öfter vor – aber wenn, dann immer ausgesprochen gut kombiniert oder mit frischen Upgrades versehen. Etwas, das im Übrigen für alle Animal-Prints gilt!

Leo Print Animal Print Trend neu gedacht

Bei Teppich „Hera“ aus handgeknüpfter Wolle sorgen Schnitt und Schlingenflor für Textur und Tiefe, ab 1800 Euro.

Courtesy of Studio Ashby
Disco Style und Leo Print im Paris Hotel Chateau d'Eau

Disco meets Leo-Print: Die Zimmer in dem Hotel „Chateau d'Eau“ in Paris, das die Architekt:innen von Necchi Architecture 2024 gestalteten sind ein Paradebeispiel dafür, wie Animal Prints neuerdings kombiniert werden sollten – zum Beispiel mit Elementend es Disco-Styles.

Ludovic Balay
Leo Print Wolfgang Joop Zuhause Trend Interior Animal Print

Zu Hause bei Wolfgang Joop: Hier treffen goldene Antikstücke und wundersame Vogelskulpturen auf ein Daybed im Leo-Look.

Gregor Hohenberg
Die Leo-Look-Meisterin: Madeleine Castaing

Wenn man untersucht, wie die französische Antiquitätenhändlerin und Innenarchitektin Madeleine Castaing mit Leo-Prints arbeitete, ist man fasziniert – davon, dass der Animal Print, gekonnt im Interior eingesetzt, so wirkungsvoll sein kann, ohne dabei zu übertreiben und zu dick aufzutragen. Castaing zählt nicht umhin zu den großen Innenarchitekt:innen des 20. Jahrhunderts und kleidete einst den Salon ihres Pariser Hauses „Maison de Lèves“ von den Wänden bis zum Boden im Leo-Look – mutig und doch stilbewusst. Bei einem Projekt, an dem Castaing für Jean Cocteau arbeitete, ging sie sogar noch einen Schritt weiter und verwendete das Muster zusätzlich an der Decke. Bis heute vertreibt Codimat Collection eine Tapeten-Kollektion, die die Lieblingslooks der französischen Designerin feiert – natürlich inklusive Leo-Tapete. Unter diese mischen sich außerdem weitere Tiermotive: Styles in Rehkitz-Optik, mit Vögeln oder mit Dalmatiner-Punkten verziert.

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Animal Prints Trend Interior Leo Look

Der Samt „Faon“ von Nobilis verleiht Polstermöbeln einen niedlichen Bambi-Look. In „Gold“ und „Braun“, 296 Euro/Meter.

Courtesy of Nobilis
Animal Prints Interior Trend Vogel Tapete

Tapete „Great Ormond Street“ aus dem 18. Jahrhundert ist schon lange Teil des Little-Greene-Archivs, 195 Euro/Rolle.

Courtesy of Little Greene
Animal Prints Interior Trend Leo Print Optik

Wie der Hund, so das Licht! Leuchte „Tottenham Dalmatian Drum“ von Poodle and Blonde gibt's in Samt oder Leinen, 385 Pfund.

Courtesy of Poodle and Blonde
Animal Prints Interior Trend Chanel Ohrringe

Löwenstark! Diamantbesetzte Ohrringe „Lion Solaire de Chanel“ in 18 Karat Weißgold.

Courtesy of Chanel

Die Klassiker: Leo-Print über Kuh-Optik bis zum Zebra-Look – gekonnt kombiniert

Nicht nur Leopard, auch Zebra und Kuh mischen sich immer wieder unters Interior – Muster, die heute schon fast als Klassiker gelten. Akzentuiert eingesetzt, etwa als Kissen, machen sie großen Spaß und werten Möbel auf – auch wenn es sich um geschichtsträchtige Vintages oder Reeditionen handelt. Sie erinnern sich bestimmt an die Chaiselongue mit Fellbezug von Le Corbusier, Pierre Jeanneret und Charlotte Perriand für Cassina, deren 60. Jubiläum auf der Salone del Mobile gefeiert wurde. Doch auch eine Tür im Zebra-Look hat ihren Charme, oder nicht? Insbesondere als Schuh ist ebenjenes Muster ein absoluter Hingucker, wie die spitzen Mules mit Schnallendetail der Berlin-based Marke Aeyde.

Zebra Look Animal Prints Interior Trend

Zuhause bei Michael Neff, Kunsthändler und Berater für Unternehmen und private Sammler.

Ingmar Kurth
Animal Prints Interior Trend Zebra Look

Der „Studio Chair“ von Buchanan Studio in Zebramuster ist aus Rindsleder, 10 445 Euro

Courtesy of Buchanan Studio
Animal Prints Zebra Look Schuh

Hingucker! Spitze Mules mit Zebra-Print und Schnallendetails von Aeyde.

Courtesy of Aeyde
Wohnbereich Linn Eklund

Linn und Felix Elofsson Eklund in Stockholm mögen es minimalistisch – und setzen gekonnt Kontraste mit Hilfe materialstarker, bekannter Designs. Das „Zebra“-Sofa ist von MER Arkitekter, daneben ein Fiberglas-„Fold Chair“ und de Sedes Sofa-Klassiker „Terrazza“.

Erik Lefvander
Animal Prints Zebra Look Leoparden Muster Interior Trend Kissen

Das Kissen macht den Unterschied! Unterschiedliche Stoffe und Haptiken sind dabei entscheidend. Kissenbezüge von Bemz, zum Beispiel in Leo- oder Zebra-Optik.

Courtesy of Bemz
Animal Prints Interior Trend Kuhfell Look Zara Home

Kuschelige Kuh? Sessel mit Metallgestell, Holzarmlehnen und Lederkissen mit Fell von Zara Home, 529 Euro.

Courtesy of Zara Home
Tierisch cool! Neue Animal Prints abseits der Klassiker

Kamelsitz, Gans im Glas und Schmetterling auf dem Teller? Abseits der Klassiker von Leo-Print bis Zebra-Look gibt es allerlei neue Tiermotive, die uns gerade begeistern. Die zeigen sich besonders vielseitig, nämlich an Tableware genauso wie auf Sitzmöbeln, Accessoires und Flakon-Designs. Abwechslung tut schließlich gut! Cordelia de Castellane's neue Geschirr-Kollektion für Dior entführt gleich in eine ganze Welt voller Sterne, Klee, Bienen und Rosen. Die „Barnyard Collection“-Gläser von Artel Glass gibt es in unterschiedlichen Farben – und mit verschiedensten Tiermotiven vom Hasen übers Pferd bis zur Gans. Auch ein absolutes Highlight-Piece: Die bronzene „Alchemy Bench“ von Rick Owens!

Kommen im 10erSet Die Trinkgläser der „Barnyard Collection“ 2295 Euro.

Kommen im 10er-Set: Die Trinkgläser der „Barnyard Collection“, 2295 Euro.

Dior Teller

Speiseteller „Les Gris-Gris de Monsieur Dior“ aus Steingut, 180 Euro.

Courtesy of Dior
Bei der „Coco Vase“ lässt Vanessa Mitrani mundgeblasenes grünes Glas auf Zinnreptilien treffen 688 Euro.

Bei der „Coco Vase“ lässt Vanessa Mitrani mundgeblasenes, grünes Glas auf Zinnreptilien treffen, 688 Euro.

Animal Prints Interior Trend Diptyque

Der Duft „Lazulio“ zieht Parallelen zwischen der kristallenen Eleganz von Lapislazuli und der majestätischen Pfauenfeder, von Diptyque Paris.

Courtesy of Diptyque
Aus dem Petshop von Studio Karhard „Rhino“ von Gunnar Cyrn 180 Euro.

Aus dem Petshop von Studio Karhard: „Rhino“ von Gunnar Cyrén, 180 Euro.

Rick Owens Stuhl Kamelhaut

„Alchemy Bench“ von Rick Owens, bezogen mit Kamelhaut, über The Rope Gallery.

Courtesy of The Rope Gallery